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Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wie die liebe Sonne selbst. -- Der spricht: Ich überlasse Euch Alles, Meister Rene, und zahle, was Ihr wollt! Ohne Unterschied, mag er nun ein reicher Bürgersmann oder ein vornehmer Herr vom Hofe sein, wirft sich Cardillac ungestüm an seinen Hals und drückt und küßt ihn und spricht, nun sei er wieder ganz glücklich, und in acht Tagen werde die Arbeit fertig sein. Er rennt über Hals und Kopf nach Hause, hinein in die Werkstatt, und hämmert darauf los, und in acht Tagen ist ein Meisterwerk zu Stande gebracht. Aber so wie der, der es bestellte, kommt, mit Freuden die geforderte geringe Summe bezahlen und den fertigen Schmuck mitnehmen will, wird Cardillac verdrießlich, grob, trotzig. -- Aber Meister Cardillac, bedenkt, morgen ist meine Hochzeit. -- Was schert mich Eure Hochzeit? fragt in vierzehn Tagen wieder nach. -- Der Schmuck ist fertig, hier liegt das Geld, ich muß ihn haben. -- Und ich sage Euch, daß ich noch Manches an dem Schmuck ändern muß und ihn heute nicht herausgeben werde. -- Und ich sage Euch, daß, wenn Ihr mir den Schmuck, den ich Euch allenfalls doppelt bezahlen will, nicht herausgebt im Guten, Ihr mich gleich mit Argenson's dienstbaren Trabanten anrücken sehen sollt. -- Nun so quäle Euch der Satan mit hundert glühenden Kneipzangen und hänge drei Centner an den Halsschmuck, damit er Eure Braut erdroßle! -- Und damit steckt Cardillac dem Bräutigam den Schmuck in die Busentasche, ergreift ihn beim Arm, wirft ihn zur Stubenthüre hinaus, daß er die ganze Treppe hinab-

wie die liebe Sonne selbst. — Der spricht: Ich überlasse Euch Alles, Meister René, und zahle, was Ihr wollt! Ohne Unterschied, mag er nun ein reicher Bürgersmann oder ein vornehmer Herr vom Hofe sein, wirft sich Cardillac ungestüm an seinen Hals und drückt und küßt ihn und spricht, nun sei er wieder ganz glücklich, und in acht Tagen werde die Arbeit fertig sein. Er rennt über Hals und Kopf nach Hause, hinein in die Werkstatt, und hämmert darauf los, und in acht Tagen ist ein Meisterwerk zu Stande gebracht. Aber so wie der, der es bestellte, kommt, mit Freuden die geforderte geringe Summe bezahlen und den fertigen Schmuck mitnehmen will, wird Cardillac verdrießlich, grob, trotzig. — Aber Meister Cardillac, bedenkt, morgen ist meine Hochzeit. — Was schert mich Eure Hochzeit? fragt in vierzehn Tagen wieder nach. — Der Schmuck ist fertig, hier liegt das Geld, ich muß ihn haben. — Und ich sage Euch, daß ich noch Manches an dem Schmuck ändern muß und ihn heute nicht herausgeben werde. — Und ich sage Euch, daß, wenn Ihr mir den Schmuck, den ich Euch allenfalls doppelt bezahlen will, nicht herausgebt im Guten, Ihr mich gleich mit Argenson's dienstbaren Trabanten anrücken sehen sollt. — Nun so quäle Euch der Satan mit hundert glühenden Kneipzangen und hänge drei Centner an den Halsschmuck, damit er Eure Braut erdroßle! — Und damit steckt Cardillac dem Bräutigam den Schmuck in die Busentasche, ergreift ihn beim Arm, wirft ihn zur Stubenthüre hinaus, daß er die ganze Treppe hinab-

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:42:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_scuderi_1910/40>, abgerufen am 21.11.2024.