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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Verliebte Arien.
Schertz-Lied.
ALs die Venus neulich sasse
In dem bade nackt und bloß/
Und Cupido aus der schooß/
Von dem liebes-zucker asse/
Zeigte sie dem kleinen knaben
Alles/ was die frauen haben.
Marmol-hügel sah er liegen/
Von begierden auffgebaut;
Sprach zur mutter überlaut:
Wenn werd ich dergleichen kriegen/
Daß mich auch die schäferinnen/
Und die damenlieb gewinnen?
Venus lacht aus vollem munde
Uber ihren kleinen sohn:
Denn sie sah und merckte schon/
Daß er was davon verstunde/
Sprach: du hast wohl andre sachen/
Die verliebter können machen.
Unterdessen ließ sie spielen
Seine hand auff ihrer brust:
Denn sie merckte/ daß er lust
Hatte weiter nachzufühlen/
Biß ihr endlich dieser kleine
Kam an ihre zarte beine.
Als er sich an sie geschmieget/
Sprach er: Liebes mütterlein/
Wer hat an das dicke bein
Euch die wunde zugefüget?
Müst ihr weiber denn auff erden
Alle so verwundet werden?
Venus
Verliebte Arien.
Schertz-Lied.
ALs die Venus neulich ſaſſe
In dem bade nackt und bloß/
Und Cupido aus der ſchooß/
Von dem liebes-zucker aſſe/
Zeigte ſie dem kleinen knaben
Alles/ was die frauen haben.
Marmol-huͤgel ſah er liegen/
Von begierden auffgebaut;
Sprach zur mutter uͤberlaut:
Wenn werd ich dergleichen kriegen/
Daß mich auch die ſchaͤferinnen/
Und die damenlieb gewinnen?
Venus lacht aus vollem munde
Uber ihren kleinen ſohn:
Denn ſie ſah und merckte ſchon/
Daß er was davon verſtunde/
Sprach: du haſt wohl andre ſachen/
Die verliebter koͤnnen machen.
Unterdeſſen ließ ſie ſpielen
Seine hand auff ihrer bruſt:
Denn ſie merckte/ daß er luſt
Hatte weiter nachzufuͤhlen/
Biß ihr endlich dieſer kleine
Kam an ihre zarte beine.
Als er ſich an ſie geſchmieget/
Sprach er: Liebes muͤtterlein/
Wer hat an das dicke bein
Euch die wunde zugefuͤget?
Muͤſt ihr weiber denn auff erden
Alle ſo verwundet werden?
Venus
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[328/0372] Verliebte Arien. Schertz-Lied. C. H. V. H. ALs die Venus neulich ſaſſe In dem bade nackt und bloß/ Und Cupido aus der ſchooß/ Von dem liebes-zucker aſſe/ Zeigte ſie dem kleinen knaben Alles/ was die frauen haben. Marmol-huͤgel ſah er liegen/ Von begierden auffgebaut; Sprach zur mutter uͤberlaut: Wenn werd ich dergleichen kriegen/ Daß mich auch die ſchaͤferinnen/ Und die damenlieb gewinnen? Venus lacht aus vollem munde Uber ihren kleinen ſohn: Denn ſie ſah und merckte ſchon/ Daß er was davon verſtunde/ Sprach: du haſt wohl andre ſachen/ Die verliebter koͤnnen machen. Unterdeſſen ließ ſie ſpielen Seine hand auff ihrer bruſt: Denn ſie merckte/ daß er luſt Hatte weiter nachzufuͤhlen/ Biß ihr endlich dieſer kleine Kam an ihre zarte beine. Als er ſich an ſie geſchmieget/ Sprach er: Liebes muͤtterlein/ Wer hat an das dicke bein Euch die wunde zugefuͤget? Muͤſt ihr weiber denn auff erden Alle ſo verwundet werden? Venus

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/372>, abgerufen am 21.11.2024.