Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.Verliebte Arien. An Sylvien/ über ihre Veränderung. WEinet ihr betrübten augen! Weil der mund nicht reden kan. Sylvia speyt voller wahn/ Da ich ihr doch nichts gethan/ Meines hertzens weyrauch an. Weinet ihr betrübten augen! Weinet/ ihr betrübten augen! Schmertz und leiden ist zu groß; Denn der himmel/ dessen schooß Neulich mir mit zucker floß/ Läßt nun alle donner loß. Weinet/ ihr betrübten augen! Weinet/ ihr betrübten augen! Und verhüllet euer licht; Krieg und unruh wird geschlicht/ Marmol/ stahl und eisen bricht/ Aber meine schmertzen nicht. Weinet/ ihr betrübten augen! Weinet/ ihr betrübten augen! Weinet aber nichts/ als blut/ Und bewegt den harten muth; Denn was meine göltin thut/ Macht kein schlechtes wasser gut. Weinet/ ihr betrübten augen! Ver-
Verliebte Arien. An Sylvien/ uͤber ihre Veraͤnderung. WEinet ihr betruͤbten augen! Weil der mund nicht reden kan. Sylvia ſpeyt voller wahn/ Da ich ihr doch nichts gethan/ Meines hertzens weyrauch an. Weinet ihr betruͤbten augen! Weinet/ ihr betruͤbten augen! Schmertz und leiden iſt zu groß; Denn der himmel/ deſſen ſchooß Neulich mir mit zucker floß/ Laͤßt nun alle donner loß. Weinet/ ihr betruͤbten augen! Weinet/ ihr betruͤbten augen! Und verhuͤllet euer licht; Krieg und unruh wird geſchlicht/ Marmol/ ſtahl und eiſen bricht/ Aber meine ſchmertzen nicht. Weinet/ ihr betruͤbten augen! Weinet/ ihr betruͤbten augen! Weinet aber nichts/ als blut/ Und bewegt den harten muth; Denn was meine goͤltin thut/ Macht kein ſchlechtes waſſer gut. Weinet/ ihr betruͤbten augen! Ver-
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Verliebte Arien.
An Sylvien/ uͤber ihre
Veraͤnderung.
B. N.
WEinet ihr betruͤbten augen!
Weil der mund nicht reden kan.
Sylvia ſpeyt voller wahn/
Da ich ihr doch nichts gethan/
Meines hertzens weyrauch an.
Weinet ihr betruͤbten augen!
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
Schmertz und leiden iſt zu groß;
Denn der himmel/ deſſen ſchooß
Neulich mir mit zucker floß/
Laͤßt nun alle donner loß.
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
Und verhuͤllet euer licht;
Krieg und unruh wird geſchlicht/
Marmol/ ſtahl und eiſen bricht/
Aber meine ſchmertzen nicht.
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
Weinet aber nichts/ als blut/
Und bewegt den harten muth;
Denn was meine goͤltin thut/
Macht kein ſchlechtes waſſer gut.
Weinet/ ihr betruͤbten augen!
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