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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.

Wenn die einmahl sich verliehrt/
Muß sie allen glantz vermissen/
Und die abgewelckte pracht
Wird von aller welt verlacht.

3.
Nur die tugend wird allein
Nach dem tode nicht vergessen/
Jhrer gaben hoher schein
Wird durch keine zeit gefressen;
Jst sie gleich auch noch so alt/
Wird sie doch nicht ungestalt.
4.
Frommer himmel/ laß mich doch
Dieses grosse glück erleben:
Wenn ich soll dem liebes-joch
Meine sinnen untergeben/
So beschere mir ein kind/
Das die tugend lieb gewinnt.
5.
Wiltu mir nun über dem
Eine schöne zugesellen/
Jst mirs gleichfals angenehm;
Nur ich will in allen fällen
Deiner obsicht nur allein/
Himmel/ unterworffen seyn.


Sonnet
Auff die festung Königstein.
v. S.
OWunder der natur/ o werther Königstein!
Wer will dein hohes lob zu singen sich erkühnen?
Dein rauher felsen läst die harten klippen grünen/
Und geben gnüglich dar holtz/ wasser/ brodt und wein;
Es darff kein sterblich arm um dich bemühet seyn/
Die Thetis schliesset selbst den grund der tieffsten minen
Dir

Vermiſchte Gedichte.

Wenn die einmahl ſich verliehrt/
Muß ſie allen glantz vermiſſen/
Und die abgewelckte pracht
Wird von aller welt verlacht.

3.
Nur die tugend wird allein
Nach dem tode nicht vergeſſen/
Jhrer gaben hoher ſchein
Wird durch keine zeit gefreſſen;
Jſt ſie gleich auch noch ſo alt/
Wird ſie doch nicht ungeſtalt.
4.
Frommer himmel/ laß mich doch
Dieſes groſſe gluͤck erleben:
Wenn ich ſoll dem liebes-joch
Meine ſinnen untergeben/
So beſchere mir ein kind/
Das die tugend lieb gewinnt.
5.
Wiltu mir nun uͤber dem
Eine ſchoͤne zugeſellen/
Jſt mirs gleichfals angenehm;
Nur ich will in allen faͤllen
Deiner obſicht nur allein/
Himmel/ unterworffen ſeyn.


Sonnet
Auff die feſtung Koͤnigſtein.
v. S.
OWunder der natur/ o werther Koͤnigſtein!
Wer will dein hohes lob zu ſingen ſich erkuͤhnen?
Dein rauher felſen laͤſt die harten klippen gruͤnen/
Und geben gnuͤglich dar holtz/ waſſer/ brodt und wein;
Es darff kein ſterblich arm um dich bemuͤhet ſeyn/
Die Thetis ſchlieſſet ſelbſt den grund der tieffſten minen
Dir
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[292/0308] Vermiſchte Gedichte. Wenn die einmahl ſich verliehrt/ Muß ſie allen glantz vermiſſen/ Und die abgewelckte pracht Wird von aller welt verlacht. 3. Nur die tugend wird allein Nach dem tode nicht vergeſſen/ Jhrer gaben hoher ſchein Wird durch keine zeit gefreſſen; Jſt ſie gleich auch noch ſo alt/ Wird ſie doch nicht ungeſtalt. 4. Frommer himmel/ laß mich doch Dieſes groſſe gluͤck erleben: Wenn ich ſoll dem liebes-joch Meine ſinnen untergeben/ So beſchere mir ein kind/ Das die tugend lieb gewinnt. 5. Wiltu mir nun uͤber dem Eine ſchoͤne zugeſellen/ Jſt mirs gleichfals angenehm; Nur ich will in allen faͤllen Deiner obſicht nur allein/ Himmel/ unterworffen ſeyn. Sonnet Auff die feſtung Koͤnigſtein. v. S. OWunder der natur/ o werther Koͤnigſtein! Wer will dein hohes lob zu ſingen ſich erkuͤhnen? Dein rauher felſen laͤſt die harten klippen gruͤnen/ Und geben gnuͤglich dar holtz/ waſſer/ brodt und wein; Es darff kein ſterblich arm um dich bemuͤhet ſeyn/ Die Thetis ſchlieſſet ſelbſt den grund der tieffſten minen Dir

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/308>, abgerufen am 22.11.2024.