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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
So lasse man den muth nicht sincken.
Kein baum fällt auf den ersten schlag.
Doch wenn das mädchen gar nicht mag
Und läst sich etwas düncken;
Nur unverzagt!
Man wird bald eine finden/
Die nicht den tantz versagt.
Die lieb ist vorn wie hinten.
Wofern ein ort nicht geht/
So wird das andre rumb gedreht.
An solchen dingen ist kein mangel ie gewesen.
Aus tausenden hat man zehnhundert auszulesen.
Die sich am meisten sperrn/
Die habens dennoch gern.


Aria.
GEwiß die jungfern kommen mir
Nicht anders als die kletten für/
Die machen sich erschröcklich groß
Und gehn vom stocke schwerlich loß.
Doch tritt man nur was näher dran/
So hängen sie sich selber an.


O. F. v. G.
1.
ABer ihr verliebten ihr/
Last die tugend euch für allen/
Nicht des leibes eitle zier/
Nicht die wollust wohlgefallen/
Last die tugend bloß allein
Eures hertzens endzweck seyn.
2.
Schönheit/ die uns haute ziert/
Wird vor morgen hingerissen/
Wenn
T 2
Vermiſchte Gedichte.
So laſſe man den muth nicht ſincken.
Kein baum faͤllt auf den erſten ſchlag.
Doch wenn das maͤdchen gar nicht mag
Und laͤſt ſich etwas duͤncken;
Nur unverzagt!
Man wird bald eine finden/
Die nicht den tantz verſagt.
Die lieb iſt vorn wie hinten.
Wofern ein ort nicht geht/
So wird das andre rumb gedreht.
An ſolchen dingen iſt kein mangel ie geweſen.
Aus tauſenden hat man zehnhundert auszuleſen.
Die ſich am meiſten ſperrn/
Die habens dennoch gern.


Aria.
GEwiß die jungfern kommen mir
Nicht anders als die kletten fuͤr/
Die machen ſich erſchroͤcklich groß
Und gehn vom ſtocke ſchwerlich loß.
Doch tritt man nur was naͤher dran/
So haͤngen ſie ſich ſelber an.


O. F. v. G.
1.
ABer ihr verliebten ihr/
Laſt die tugend euch fuͤr allen/
Nicht des leibes eitle zier/
Nicht die wolluſt wohlgefallen/
Laſt die tugend bloß allein
Eures hertzens endzweck ſeyn.
2.
Schoͤnheit/ die uns haute ziert/
Wird vor morgen hingeriſſen/
Wenn
T 2
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[291/0307] Vermiſchte Gedichte. So laſſe man den muth nicht ſincken. Kein baum faͤllt auf den erſten ſchlag. Doch wenn das maͤdchen gar nicht mag Und laͤſt ſich etwas duͤncken; Nur unverzagt! Man wird bald eine finden/ Die nicht den tantz verſagt. Die lieb iſt vorn wie hinten. Wofern ein ort nicht geht/ So wird das andre rumb gedreht. An ſolchen dingen iſt kein mangel ie geweſen. Aus tauſenden hat man zehnhundert auszuleſen. Die ſich am meiſten ſperrn/ Die habens dennoch gern. Aria. GEwiß die jungfern kommen mir Nicht anders als die kletten fuͤr/ Die machen ſich erſchroͤcklich groß Und gehn vom ſtocke ſchwerlich loß. Doch tritt man nur was naͤher dran/ So haͤngen ſie ſich ſelber an. O. F. v. G. 1. ABer ihr verliebten ihr/ Laſt die tugend euch fuͤr allen/ Nicht des leibes eitle zier/ Nicht die wolluſt wohlgefallen/ Laſt die tugend bloß allein Eures hertzens endzweck ſeyn. 2. Schoͤnheit/ die uns haute ziert/ Wird vor morgen hingeriſſen/ Wenn T 2

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/307>, abgerufen am 22.11.2024.