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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Galante Gedichte.
Seine Chur-Printzl. Durchl. von Branden-
burg in gestalt Cupidons/ an ihre Churfl. Durchl.
die Frau Mutter/ als dieselbe von Hanno-
ver wieder kam und man ihr zu ehren ein
kleines lust-ballet tantzete.

+ + +
KOmm/ schöne mutter/ komm zurücke/
Dein hof kan ohne dich nicht seyn;
Desselben gröster glantz und schein
Steht in den strahlen deiner blicke.
So lange wir dich nicht gesehn/
Jst gleichsam aller schmuck verschwunden;
Was bleibt in deinen zimmern schön/
Wenn wir dich nicht darin gefunden?
Die lust wird man dir gerne gönnen/
So dir Hannover machen kan.
Allein was haben wir gethan/
Daß du so lange bleiben können?
Es würde dich wohl iedes land
Als seine königin verehren;
Jedoch ist dir nicht unbekant/
Daß wir dir näher angehören.
Verzeihe dieser meiner klage
Und der gerechten ungedult;
Die lieb' allein ist daran schuld/
Die ich dein Chur-Printz zu dir trage.
Du sprichst/ was dich entfernet hielt/
Das sey dein kindliches verlangen;
So dencke denn was ich gefühlt/
Dich/ schöne mutter/ zu umfangen.
Dich aber nun auch zu behalten/
Komm ich in Cupidons gestalt/
Und wünsche mir heut die gewalt
Sein amt der liebe zu verwalten.
Man
Galante Gedichte.
Seine Chur-Printzl. Durchl. von Branden-
burg in geſtalt Cupidons/ an ihre Churfl. Durchl.
die Frau Mutter/ als dieſelbe von Hanno-
ver wieder kam und man ihr zu ehren ein
kleines luſt-ballet tantzete.

† † †
KOmm/ ſchoͤne mutter/ komm zuruͤcke/
Dein hof kan ohne dich nicht ſeyn;
Deſſelben groͤſter glantz und ſchein
Steht in den ſtrahlen deiner blicke.
So lange wir dich nicht geſehn/
Jſt gleichſam aller ſchmuck verſchwunden;
Was bleibt in deinen zimmern ſchoͤn/
Wenn wir dich nicht darin gefunden?
Die luſt wird man dir gerne goͤnnen/
So dir Hannover machen kan.
Allein was haben wir gethan/
Daß du ſo lange bleiben koͤnnen?
Es wuͤrde dich wohl iedes land
Als ſeine koͤnigin verehren;
Jedoch iſt dir nicht unbekant/
Daß wir dir naͤher angehoͤren.
Verzeihe dieſer meiner klage
Und der gerechten ungedult;
Die lieb’ allein iſt daran ſchuld/
Die ich dein Chur-Printz zu dir trage.
Du ſprichſt/ was dich entfernet hielt/
Das ſey dein kindliches verlangen;
So dencke denn was ich gefuͤhlt/
Dich/ ſchoͤne mutter/ zu umfangen.
Dich aber nun auch zu behalten/
Komm ich in Cupidons geſtalt/
Und wuͤnſche mir heut die gewalt
Sein amt der liebe zu verwalten.
Man
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[18/0034] Galante Gedichte. Seine Chur-Printzl. Durchl. von Branden- burg in geſtalt Cupidons/ an ihre Churfl. Durchl. die Frau Mutter/ als dieſelbe von Hanno- ver wieder kam und man ihr zu ehren ein kleines luſt-ballet tantzete. † † † KOmm/ ſchoͤne mutter/ komm zuruͤcke/ Dein hof kan ohne dich nicht ſeyn; Deſſelben groͤſter glantz und ſchein Steht in den ſtrahlen deiner blicke. So lange wir dich nicht geſehn/ Jſt gleichſam aller ſchmuck verſchwunden; Was bleibt in deinen zimmern ſchoͤn/ Wenn wir dich nicht darin gefunden? Die luſt wird man dir gerne goͤnnen/ So dir Hannover machen kan. Allein was haben wir gethan/ Daß du ſo lange bleiben koͤnnen? Es wuͤrde dich wohl iedes land Als ſeine koͤnigin verehren; Jedoch iſt dir nicht unbekant/ Daß wir dir naͤher angehoͤren. Verzeihe dieſer meiner klage Und der gerechten ungedult; Die lieb’ allein iſt daran ſchuld/ Die ich dein Chur-Printz zu dir trage. Du ſprichſt/ was dich entfernet hielt/ Das ſey dein kindliches verlangen; So dencke denn was ich gefuͤhlt/ Dich/ ſchoͤne mutter/ zu umfangen. Dich aber nun auch zu behalten/ Komm ich in Cupidons geſtalt/ Und wuͤnſche mir heut die gewalt Sein amt der liebe zu verwalten. Man

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/34>, abgerufen am 21.11.2024.