Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.Galante Gedichte. Entsatzten sich ob dem beginnen/Als sie Charlotten angeblickt. Was habt ihr/ alle Königreich/ (Sprach iede) dieser Fürstin gleich? Schickt ihr auch eure Königinnen/ Jhr werdet dennoch nicht gewinnen. Darüber/ daß ihre Churfürstl. Durchl. diese JHr schönen aus dem Engellandeconterfeyen in dero zimmer setzen lassen. + + + Seyd wohl die glücklichsten der welt/ Daß man euch/ über eurem stande/ Jn unser Fürstin zimmer stellt! Doch ist es auch bey eurem glücke Um euren gantzen ruhm geschehn/ Wo bleiben eure schönen blicke/ Sehn wir Charlotten bey euch stehn? Aus dem Frantzösischen. WErth und beglückter platz/ Melindens rosen-bette/An der geliebten bette. + + + Du eintzger zeuge dieser welt/ Von aller liebligkeit die sie verborgen hält/ Ach wenn ich doch dich zum verräther hätte! Ach daß du zu getreu und zu verschwiegen bist! Vertraue mir denn nur/ was sonst erfreulich ist. Gedenckt sie nicht an den/ der sie verehrt im schweigen/ Und wenn sie halb erwacht/ mit sich alleine spricht/ Nennt sie mich unversehns und in gedancken nicht/ Und hörst du keinen wunsch aus ihrem hertzen steigen? Uber B 3
Galante Gedichte. Entſatzten ſich ob dem beginnen/Als ſie Charlotten angeblickt. Was habt ihr/ alle Koͤnigreich/ (Sprach iede) dieſer Fuͤrſtin gleich? Schickt ihr auch eure Koͤniginnen/ Jhr werdet dennoch nicht gewinnen. Daruͤber/ daß ihre Churfuͤrſtl. Durchl. dieſe JHr ſchoͤnen aus dem Engellandeconterfeyen in dero zimmer ſetzen laſſen. † † † Seyd wohl die gluͤcklichſten der welt/ Daß man euch/ uͤber eurem ſtande/ Jn unſer Fuͤrſtin zimmer ſtellt! Doch iſt es auch bey eurem gluͤcke Um euren gantzen ruhm geſchehn/ Wo bleiben eure ſchoͤnen blicke/ Sehn wir Charlotten bey euch ſtehn? Aus dem Frantzoͤſiſchen. WErth und begluͤckter platz/ Melindens roſen-bette/An der geliebten bette. † † † Du eintzger zeuge dieſer welt/ Von aller liebligkeit die ſie verborgen haͤlt/ Ach wenn ich doch dich zum verraͤther haͤtte! Ach daß du zu getreu und zu verſchwiegen biſt! Vertraue mir denn nur/ was ſonſt erfreulich iſt. Gedenckt ſie nicht an den/ der ſie verehrt im ſchweigen/ Und wenn ſie halb erwacht/ mit ſich alleine ſpricht/ Nennt ſie mich unverſehns und in gedancken nicht/ Und hoͤrſt du keinen wunſch aus ihrem hertzen ſteigen? Uber B 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0037" n="21"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Galante Gedichte.</hi> </fw><lb/> <l>Entſatzten ſich ob dem beginnen/</l><lb/> <l>Als ſie Charlotten angeblickt.</l><lb/> <l>Was habt ihr/ alle Koͤnigreich/</l><lb/> <l>(Sprach iede) dieſer Fuͤrſtin gleich?</l><lb/> <l>Schickt ihr auch eure Koͤniginnen/</l><lb/> <l>Jhr werdet dennoch nicht gewinnen.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">Daruͤber/ daß ihre Churfuͤrſtl. Durchl. dieſe<lb/> conterfeyen in dero zimmer ſetzen laſſen.</hi><lb/> † † †</head><lb/> <l><hi rendition="#in">J</hi>Hr ſchoͤnen aus dem Engellande</l><lb/> <l>Seyd wohl die gluͤcklichſten der welt/</l><lb/> <l>Daß man euch/ uͤber eurem ſtande/</l><lb/> <l>Jn unſer Fuͤrſtin zimmer ſtellt!</l><lb/> <l>Doch iſt es auch bey eurem gluͤcke</l><lb/> <l>Um euren gantzen ruhm geſchehn/</l><lb/> <l>Wo bleiben eure ſchoͤnen blicke/</l><lb/> <l>Sehn wir Charlotten bey euch ſtehn?</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">Aus dem Frantzoͤſiſchen.<lb/> An der geliebten bette.</hi><lb/> † † †</head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>Erth und begluͤckter platz/ Melindens roſen-bette/</l><lb/> <l>Du eintzger zeuge dieſer welt/</l><lb/> <l>Von aller liebligkeit die ſie verborgen haͤlt/</l><lb/> <l>Ach wenn ich doch dich zum verraͤther haͤtte!</l><lb/> <l>Ach daß du zu getreu und zu verſchwiegen biſt!</l><lb/> <l>Vertraue mir denn nur/ was ſonſt erfreulich iſt.</l><lb/> <l>Gedenckt ſie nicht an den/ der ſie verehrt im ſchweigen/</l><lb/> <l>Und wenn ſie halb erwacht/ mit ſich alleine ſpricht/</l><lb/> <l>Nennt ſie mich unverſehns und in gedancken nicht/</l><lb/> <l>Und hoͤrſt du keinen wunſch aus ihrem hertzen ſteigen?</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Uber</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [21/0037]
Galante Gedichte.
Entſatzten ſich ob dem beginnen/
Als ſie Charlotten angeblickt.
Was habt ihr/ alle Koͤnigreich/
(Sprach iede) dieſer Fuͤrſtin gleich?
Schickt ihr auch eure Koͤniginnen/
Jhr werdet dennoch nicht gewinnen.
Daruͤber/ daß ihre Churfuͤrſtl. Durchl. dieſe
conterfeyen in dero zimmer ſetzen laſſen.
† † †
JHr ſchoͤnen aus dem Engellande
Seyd wohl die gluͤcklichſten der welt/
Daß man euch/ uͤber eurem ſtande/
Jn unſer Fuͤrſtin zimmer ſtellt!
Doch iſt es auch bey eurem gluͤcke
Um euren gantzen ruhm geſchehn/
Wo bleiben eure ſchoͤnen blicke/
Sehn wir Charlotten bey euch ſtehn?
Aus dem Frantzoͤſiſchen.
An der geliebten bette.
† † †
WErth und begluͤckter platz/ Melindens roſen-bette/
Du eintzger zeuge dieſer welt/
Von aller liebligkeit die ſie verborgen haͤlt/
Ach wenn ich doch dich zum verraͤther haͤtte!
Ach daß du zu getreu und zu verſchwiegen biſt!
Vertraue mir denn nur/ was ſonſt erfreulich iſt.
Gedenckt ſie nicht an den/ der ſie verehrt im ſchweigen/
Und wenn ſie halb erwacht/ mit ſich alleine ſpricht/
Nennt ſie mich unverſehns und in gedancken nicht/
Und hoͤrſt du keinen wunſch aus ihrem hertzen ſteigen?
Uber
B 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |