Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.Vermischte Gedichte. Venus/ sich ihres Adons erinnernd/ verfällt auf gar bewegliche tone. O Anemon! O Anemon! Doch will sie der freude des festes nichts abbrechen. FLora dieser blumen wegen/ Sie ruffet ihren Cupidons und Gratien/ die zugleich auftreten: aber bittet dabey/ daß im blumenle- sen sie der Anemon schonen mögen. KOmmt Cupidons mit euren täntzen/ Die Cupidons und Gratien tantzen zusammen/ und nach ihrem ersten tantze singet Mercu- rius sie an. TAntzet kleine liebes-götter/ Jhr
Vermiſchte Gedichte. Venus/ ſich ihres Adons erinnernd/ verfaͤllt auf gar bewegliche tone. O Anemon! O Anemon! Doch will ſie der freude des feſtes nichts abbrechen. FLora dieſer blumen wegen/ Sie ruffet ihꝛen Cupidons und Gꝛatien/ die zugleich auftreten: aber bittet dabey/ daß im blumenle- ſen ſie der Anemon ſchonen moͤgen. KOmmt Cupidons mit euren taͤntzen/ Die Cupidons und Gratien tantzen zuſammen/ und nach ihrem erſten tantze ſinget Mercu- rius ſie an. TAntzet kleine liebes-goͤtter/ Jhr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0390" n="374"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermiſchte Gedichte.</hi> </fw><lb/> <stage> <hi rendition="#b">Venus/ ſich ihres Adons erinnernd/ verfaͤllt<lb/> auf gar bewegliche tone.</hi> </stage><lb/> <p>O Anemon! O Anemon!<lb/> Du biſt/ (o muß ich es erwehnen!)<lb/> Du biſt/ (o zeuge meiner thraͤnen!)<lb/> Du biſt das blut von dem Adon!<lb/> Adon/ geliebteſter Adon!<lb/> Du lebeſt in der Anemon.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#b">Doch will ſie der freude des feſtes nichts abbrechen.</hi> </stage><lb/> <p>FLora dieſer blumen wegen/<lb/> Daß du ihrer moͤgeſt pflegen;<lb/> Komm ich/ komm’ ich auch zum feſt/<lb/> So du heute feyren laͤſt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#b">Sie ruffet ihꝛen Cupidons und Gꝛatien/ die zugleich<lb/> auftreten: aber bittet dabey/ daß im blumenle-<lb/> ſen ſie der Anemon ſchonen moͤgen.</hi> </stage><lb/> <p>KOmmt Cupidons mit euren taͤntzen/<lb/> Kommt Gratien mit euren kraͤntzen.<lb/> Aber wolt ihr blumen leſen/<lb/> Schonet/ ſchont der Anemon:<lb/> Es iſt Adon/ mein wertheſter Adon/<lb/> Es iſt mein freund Adon geweſen!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#b">Die Cupidons und Gratien tantzen zuſammen/ und<lb/> nach ihrem erſten tantze ſinget Mercu-<lb/> rius ſie an.</hi> </stage><lb/> <p>TAntzet kleine liebes-goͤtter/<lb/> Tantzet kleine Gratien.<lb/> Streuet aus die roſen-blaͤtter/<lb/> Daß man Venus macht erkenn.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jhr</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [374/0390]
Vermiſchte Gedichte.
Venus/ ſich ihres Adons erinnernd/ verfaͤllt
auf gar bewegliche tone.
O Anemon! O Anemon!
Du biſt/ (o muß ich es erwehnen!)
Du biſt/ (o zeuge meiner thraͤnen!)
Du biſt das blut von dem Adon!
Adon/ geliebteſter Adon!
Du lebeſt in der Anemon.
Doch will ſie der freude des feſtes nichts abbrechen.
FLora dieſer blumen wegen/
Daß du ihrer moͤgeſt pflegen;
Komm ich/ komm’ ich auch zum feſt/
So du heute feyren laͤſt.
Sie ruffet ihꝛen Cupidons und Gꝛatien/ die zugleich
auftreten: aber bittet dabey/ daß im blumenle-
ſen ſie der Anemon ſchonen moͤgen.
KOmmt Cupidons mit euren taͤntzen/
Kommt Gratien mit euren kraͤntzen.
Aber wolt ihr blumen leſen/
Schonet/ ſchont der Anemon:
Es iſt Adon/ mein wertheſter Adon/
Es iſt mein freund Adon geweſen!
Die Cupidons und Gratien tantzen zuſammen/ und
nach ihrem erſten tantze ſinget Mercu-
rius ſie an.
TAntzet kleine liebes-goͤtter/
Tantzet kleine Gratien.
Streuet aus die roſen-blaͤtter/
Daß man Venus macht erkenn.
Jhr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |