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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
Dieses ist/ schöne/ die kostbahre waare/
Welche dir numehr am besten ansteht;
Chrysopus/ Agtstein und gelber Saphir/
Sagen die haare seyn steinern an dir.

5.
Gläntzend ist an dir die stirne zu schauen/
Frölich und munter und ohne verdacht/
Aber wer darff dem gesichte vertrauen/
Weil es aus härtestem marmor gemacht;
Kanstu nicht lieben/ O süsseste zier!
Glaub' es die stirne ist eisern an dir.
6.
Schönste/ wie sind doch so niedlich die brüste/
Weiß als albaster mit Türckis durchetzt/
An dem milchlieblichen liebes-gerüste
Stehen rubinen zuförderst gesetzt;
Birgest du aber die berge vor mir/
Ruff' ich die brüste sind steinern an dir.
7.
Warum sieht aber dein angesicht dunckel?
Hat dir die liebe was liebes verletzt?
Hastu nicht augen? Ja zwene Carfunckel/
Wurden für augen ins antlitz gesetzt;
Streustu nicht goldene strahlen zu mir/
Glaub es die augen sind steinern an dir.
8.
Artlich durchflinckern die rosen die wangen/
Wenn sie durch lachen geziereter seyn/
Aber wenn ich sie will küssend umfangen/
Sind sie nicht anders als sardischer stein;
Wiltus noch leugnen mein Engel/ vor mir?
Glaub es/ die wangen sind steinern an dir.
9. Zwar

Galante und
Dieſes iſt/ ſchoͤne/ die koſtbahre waare/
Welche dir numehr am beſten anſteht;
Chryſopus/ Agtſtein und gelber Saphir/
Sagen die haare ſeyn ſteinern an dir.

5.
Glaͤntzend iſt an dir die ſtirne zu ſchauen/
Froͤlich und munter und ohne verdacht/
Aber wer darff dem geſichte vertrauen/
Weil es aus haͤrteſtem marmor gemacht;
Kanſtu nicht lieben/ O ſuͤſſeſte zier!
Glaub’ es die ſtirne iſt eiſern an dir.
6.
Schoͤnſte/ wie ſind doch ſo niedlich die bruͤſte/
Weiß als albaſter mit Tuͤrckis durchetzt/
An dem milchlieblichen liebes-geruͤſte
Stehen rubinen zufoͤrderſt geſetzt;
Birgeſt du aber die berge vor mir/
Ruff’ ich die bruͤſte ſind ſteinern an dir.
7.
Warum ſieht aber dein angeſicht dunckel?
Hat dir die liebe was liebes verletzt?
Haſtu nicht augen? Ja zwene Carfunckel/
Wurden fuͤr augen ins antlitz geſetzt;
Streuſtu nicht goldene ſtrahlen zu mir/
Glaub es die augen ſind ſteinern an dir.
8.
Artlich durchflinckern die roſen die wangen/
Wenn ſie durch lachen geziereter ſeyn/
Aber wenn ich ſie will kuͤſſend umfangen/
Sind ſie nicht anders als ſardiſcher ſtein;
Wiltus noch leugnen mein Engel/ vor mir?
Glaub es/ die wangen ſind ſteinern an dir.
9. Zwar
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[104/0106] Galante und Dieſes iſt/ ſchoͤne/ die koſtbahre waare/ Welche dir numehr am beſten anſteht; Chryſopus/ Agtſtein und gelber Saphir/ Sagen die haare ſeyn ſteinern an dir. 5. Glaͤntzend iſt an dir die ſtirne zu ſchauen/ Froͤlich und munter und ohne verdacht/ Aber wer darff dem geſichte vertrauen/ Weil es aus haͤrteſtem marmor gemacht; Kanſtu nicht lieben/ O ſuͤſſeſte zier! Glaub’ es die ſtirne iſt eiſern an dir. 6. Schoͤnſte/ wie ſind doch ſo niedlich die bruͤſte/ Weiß als albaſter mit Tuͤrckis durchetzt/ An dem milchlieblichen liebes-geruͤſte Stehen rubinen zufoͤrderſt geſetzt; Birgeſt du aber die berge vor mir/ Ruff’ ich die bruͤſte ſind ſteinern an dir. 7. Warum ſieht aber dein angeſicht dunckel? Hat dir die liebe was liebes verletzt? Haſtu nicht augen? Ja zwene Carfunckel/ Wurden fuͤr augen ins antlitz geſetzt; Streuſtu nicht goldene ſtrahlen zu mir/ Glaub es die augen ſind ſteinern an dir. 8. Artlich durchflinckern die roſen die wangen/ Wenn ſie durch lachen geziereter ſeyn/ Aber wenn ich ſie will kuͤſſend umfangen/ Sind ſie nicht anders als ſardiſcher ſtein; Wiltus noch leugnen mein Engel/ vor mir? Glaub es/ die wangen ſind ſteinern an dir. 9. Zwar

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/106>, abgerufen am 21.11.2024.