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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
An dieselbe/ als ihr Spiegel zu-
brochen.
C. H.
EJn zufall bricht itzund dein spiegelglas entzwey/
Es scheint/ als wolle der dich in die schule führen/
Daß deiner schönheit schmuck dem spiegel ähnlich sey/
Und daß ihr beyde leicht könnt die gestalt verliehren.
Sein glattpolirtes feld laufft von dem hauchen an:
Dein angesicht bestreut die rauhe lufft mit flecken/
Und was nur dessen strahl der bildung schänden kan/
Das kan auch deinen glantz der wangen überdecken.
Die hitze sprengt dies glas: ein fieber deine pracht:
Wer liebt alsdenn die sonst so hochgeachten stücke?
Das auge/ so vorhin sich nah herzu gemacht/
Das sparet itzt die müh und schonet seiner blicke.
Was nützt ein spiegel-glas/ das stets im finstern liegt?
Was trägt der schönheit feld vor angenehme früchte/
Wenn dies so einsamkeit als eigensinn besiegt?
Es macht so seinen ruhm ja vor der zeit zu nichte.
Ach Amaranthe! laß dir dies gesaget seyn/
Und ändre bey der grufft des spiegels deine sinnen/
Die schönheit pflantzet dir die schönsten strahlen ein/
Und will/ du solst damit viel hertzen dir gewinnen/
Das meine hastu schon: vergiß des spiegels nun!
Dein bildniß ist so tieff demselben eingepräget/
Daß dies dir bessern dienst als jenes glas wird thun/
So lange/ bis der todt es endlich auch zerleget.


An eine liebenswürdige Schlesierin.
C. H.
JCh will den Rübezahl aus Schlesten verjagen?
Jch
Galante und
An dieſelbe/ als ihr Spiegel zu-
brochen.
C. H.
EJn zufall bricht itzund dein ſpiegelglas entzwey/
Es ſcheint/ als wolle der dich in die ſchule fuͤhren/
Daß deiner ſchoͤnheit ſchmuck dem ſpiegel aͤhnlich ſey/
Und daß ihr beyde leicht koͤnnt die geſtalt verliehren.
Sein glattpolirtes feld laufft von dem hauchen an:
Dein angeſicht beſtreut die rauhe lufft mit flecken/
Und was nur deſſen ſtrahl der bildung ſchaͤnden kan/
Das kan auch deinen glantz der wangen uͤberdecken.
Die hitze ſprengt dies glas: ein fieber deine pracht:
Wer liebt alsdenn die ſonſt ſo hochgeachten ſtuͤcke?
Das auge/ ſo vorhin ſich nah herzu gemacht/
Das ſparet itzt die muͤh und ſchonet ſeiner blicke.
Was nuͤtzt ein ſpiegel-glas/ das ſtets im finſtern liegt?
Was traͤgt der ſchoͤnheit feld vor angenehme fruͤchte/
Wenn dies ſo einſamkeit als eigenſinn beſiegt?
Es macht ſo ſeinen ruhm ja vor der zeit zu nichte.
Ach Amaranthe! laß dir dies geſaget ſeyn/
Und aͤndre bey der grufft des ſpiegels deine ſinnen/
Die ſchoͤnheit pflantzet dir die ſchoͤnſten ſtrahlen ein/
Und will/ du ſolſt damit viel hertzen dir gewinnen/
Das meine haſtu ſchon: vergiß des ſpiegels nun!
Dein bildniß iſt ſo tieff demſelben eingepraͤget/
Daß dies dir beſſern dienſt als jenes glas wird thun/
So lange/ bis der todt es endlich auch zerleget.


An eine liebenswuͤrdige Schleſierin.
C. H.
JCh will den Ruͤbezahl aus Schleſten verjagen?
Jch
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[64/0066] Galante und An dieſelbe/ als ihr Spiegel zu- brochen. C. H. EJn zufall bricht itzund dein ſpiegelglas entzwey/ Es ſcheint/ als wolle der dich in die ſchule fuͤhren/ Daß deiner ſchoͤnheit ſchmuck dem ſpiegel aͤhnlich ſey/ Und daß ihr beyde leicht koͤnnt die geſtalt verliehren. Sein glattpolirtes feld laufft von dem hauchen an: Dein angeſicht beſtreut die rauhe lufft mit flecken/ Und was nur deſſen ſtrahl der bildung ſchaͤnden kan/ Das kan auch deinen glantz der wangen uͤberdecken. Die hitze ſprengt dies glas: ein fieber deine pracht: Wer liebt alsdenn die ſonſt ſo hochgeachten ſtuͤcke? Das auge/ ſo vorhin ſich nah herzu gemacht/ Das ſparet itzt die muͤh und ſchonet ſeiner blicke. Was nuͤtzt ein ſpiegel-glas/ das ſtets im finſtern liegt? Was traͤgt der ſchoͤnheit feld vor angenehme fruͤchte/ Wenn dies ſo einſamkeit als eigenſinn beſiegt? Es macht ſo ſeinen ruhm ja vor der zeit zu nichte. Ach Amaranthe! laß dir dies geſaget ſeyn/ Und aͤndre bey der grufft des ſpiegels deine ſinnen/ Die ſchoͤnheit pflantzet dir die ſchoͤnſten ſtrahlen ein/ Und will/ du ſolſt damit viel hertzen dir gewinnen/ Das meine haſtu ſchon: vergiß des ſpiegels nun! Dein bildniß iſt ſo tieff demſelben eingepraͤget/ Daß dies dir beſſern dienſt als jenes glas wird thun/ So lange/ bis der todt es endlich auch zerleget. An eine liebenswuͤrdige Schleſierin. C. H. JCh will den Ruͤbezahl aus Schleſten verjagen? Jch

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/66>, abgerufen am 26.11.2024.