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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
Wie mein verlangen sey mit tausend angst vermählt;
Wilstu die grausamkeit nun noch was höher dringen/
So wird dir zwar mein wunsch durch meinen tod gelin-
gen/
Doch auch ein stachel seyn/ der mein gewissen qvält.



Auff ihre vermeinte anderwärtige
verheyrathung.
C. G. B.
SO bistu eine braut? so muß ich noch erleben/
Daß mich mein feind besiegt;
So muß ich ihm den raub geduldig übergeben
Um welchen wir gekriegt?
Er nimt den theuren schatz/ nach dem ich stets gegraben/
Ohn' alle müh' und schweiß:
Du öffnest seiner lust die angenehmsten gaben/
Von der die liebe weiß;
Ach hartes donnerwort/ das mir die seele rühret;
Wie wenn des himmels hand
Den dreygespitzten blitz nach unsrer brust geführet/
Und marck und bein verbrandt.
Mein geist ist überschwemmt mit ungeheurem leiden/
Der sinnen krafft ist hin/
Und die empfindligkeit will aus dem hertzen scheiden/
Jch weiß nicht wo ich bin;
Es will kein thränen-see aus meinen augen fliessen/
Kein seufftzer wird gehört/
Warum? weil sie doch nicht gnung zu beweinen wissen/
Was meine ruh verstört.
Die grösse meiner pein geht über alle plagen
Drum kan nur blut und tod
Von

Galante und
Wie mein verlangen ſey mit tauſend angſt vermaͤhlt;
Wilſtu die grauſamkeit nun noch was hoͤher dringen/
So wird dir zwar mein wunſch durch meinen tod gelin-
gen/
Doch auch ein ſtachel ſeyn/ der mein gewiſſen qvaͤlt.



Auff ihre vermeinte anderwaͤrtige
verheyrathung.
C. G. B.
SO biſtu eine braut? ſo muß ich noch erleben/
Daß mich mein feind beſiegt;
So muß ich ihm den raub geduldig uͤbergeben
Um welchen wir gekriegt?
Er nimt den theuren ſchatz/ nach dem ich ſtets gegraben/
Ohn’ alle muͤh’ und ſchweiß:
Du oͤffneſt ſeiner luſt die angenehmſten gaben/
Von der die liebe weiß;
Ach hartes donnerwort/ das mir die ſeele ruͤhret;
Wie wenn des himmels hand
Den dreygeſpitzten blitz nach unſrer bruſt gefuͤhret/
Und marck und bein verbrandt.
Mein geiſt iſt uͤberſchwemmt mit ungeheurem leiden/
Der ſinnen krafft iſt hin/
Und die empfindligkeit will aus dem hertzen ſcheiden/
Jch weiß nicht wo ich bin;
Es will kein thraͤnen-ſee aus meinen augen flieſſen/
Kein ſeufftzer wird gehoͤrt/
Warum? weil ſie doch nicht gnung zu beweinen wiſſen/
Was meine ruh verſtoͤrt.
Die groͤſſe meiner pein geht uͤber alle plagen
Drum kan nur blut und tod
Von
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[74/0076] Galante und Wie mein verlangen ſey mit tauſend angſt vermaͤhlt; Wilſtu die grauſamkeit nun noch was hoͤher dringen/ So wird dir zwar mein wunſch durch meinen tod gelin- gen/ Doch auch ein ſtachel ſeyn/ der mein gewiſſen qvaͤlt. Auff ihre vermeinte anderwaͤrtige verheyrathung. C. G. B. SO biſtu eine braut? ſo muß ich noch erleben/ Daß mich mein feind beſiegt; So muß ich ihm den raub geduldig uͤbergeben Um welchen wir gekriegt? Er nimt den theuren ſchatz/ nach dem ich ſtets gegraben/ Ohn’ alle muͤh’ und ſchweiß: Du oͤffneſt ſeiner luſt die angenehmſten gaben/ Von der die liebe weiß; Ach hartes donnerwort/ das mir die ſeele ruͤhret; Wie wenn des himmels hand Den dreygeſpitzten blitz nach unſrer bruſt gefuͤhret/ Und marck und bein verbrandt. Mein geiſt iſt uͤberſchwemmt mit ungeheurem leiden/ Der ſinnen krafft iſt hin/ Und die empfindligkeit will aus dem hertzen ſcheiden/ Jch weiß nicht wo ich bin; Es will kein thraͤnen-ſee aus meinen augen flieſſen/ Kein ſeufftzer wird gehoͤrt/ Warum? weil ſie doch nicht gnung zu beweinen wiſſen/ Was meine ruh verſtoͤrt. Die groͤſſe meiner pein geht uͤber alle plagen Drum kan nur blut und tod Von

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/76>, abgerufen am 25.11.2024.