Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.Vermischte Gedichte. 4. Unschätzbar ist des tages zeit,Die, König! dich, uns wieder hat gegeben, Weil unsre nacht durch sie zerstreut, Daß jeder kan von furcht befreyet leben; Es will das gantze land sich in verjüngten freuden, Daß du, o Sonne! da, an deinen strahlen weiden. 5. Man solte dir itzt tempel baun,Und da dein bild wie göttlich fast verehren: Weil du dein reich läst dieses schaun, Wodurch es blüht, und deine macht kan mehren: Und da Europa muß zum blut-altare dienen; Heißt du den frieden doch in deinen ländern grünen. 6. Der himmel, der dich, Held! beschützt,Dich Vater-Haupt der Dänschen königreiche; Der deine Cronen unterstützt, Daß ihren schmuck kein feindlich sturm bestreiche, Der öffne künfftig auch die schaalen seiner gütte, Daß Dännemarck erfährt die früchte dieser bitte. 7. Laß Friedrichs und Louysens brust,Den Salomon, dis Kleinod unsrer zeiten, Zu ihrer und der Dänen lust, Noch lange nicht die sterbligkeit bestreiten, Sey du ihr schutz-gestirn, und lasse deinen segen Um diese Häupter sich, und deren reiche legen. Als die Durchlauchtigste Princeßin, Wilhelmina Carolina, Marggrä- fin zu Brandenburg etc. etc. durch Wittenberg reisete. 1. AUf, thränen-voller wolcken-saal!Laß einen angenehmen strahl Auf
Vermiſchte Gedichte. 4. Unſchaͤtzbar iſt des tages zeit,Die, Koͤnig! dich, uns wieder hat gegeben, Weil unſre nacht durch ſie zerſtreut, Daß jeder kan von furcht befreyet leben; Es will das gantze land ſich in verjuͤngten freuden, Daß du, o Sonne! da, an deinen ſtrahlen weiden. 5. Man ſolte dir itzt tempel baun,Und da dein bild wie goͤttlich faſt verehren: Weil du dein reich laͤſt dieſes ſchaun, Wodurch es bluͤht, und deine macht kan mehren: Und da Europa muß zum blut-altare dienen; Heißt du den frieden doch in deinen laͤndern gruͤnen. 6. Der himmel, der dich, Held! beſchuͤtzt,Dich Vater-Haupt der Daͤnſchen koͤnigreiche; Der deine Cronen unterſtuͤtzt, Daß ihren ſchmuck kein feindlich ſturm beſtreiche, Der oͤffne kuͤnfftig auch die ſchaalen ſeiner guͤtte, Daß Daͤnnemarck erfaͤhrt die fruͤchte dieſer bitte. 7. Laß Friedrichs und Louyſens bruſt,Den Salomon, dis Kleinod unſrer zeiten, Zu ihrer und der Daͤnen luſt, Noch lange nicht die ſterbligkeit beſtreiten, Sey du ihr ſchutz-geſtirn, und laſſe deinen ſegen Um dieſe Haͤupter ſich, und deren reiche legen. Als die Durchlauchtigſte Princeßin, Wilhelmina Carolina, Marggraͤ- fin zu Brandenburg ꝛc. ꝛc. durch Wittenberg reiſete. 1. AUf, thraͤnen-voller wolcken-ſaal!Laß einen angenehmen ſtrahl Auf
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Vermiſchte Gedichte.
4.
Unſchaͤtzbar iſt des tages zeit,
Die, Koͤnig! dich, uns wieder hat gegeben,
Weil unſre nacht durch ſie zerſtreut,
Daß jeder kan von furcht befreyet leben;
Es will das gantze land ſich in verjuͤngten freuden,
Daß du, o Sonne! da, an deinen ſtrahlen weiden.
5.
Man ſolte dir itzt tempel baun,
Und da dein bild wie goͤttlich faſt verehren:
Weil du dein reich laͤſt dieſes ſchaun,
Wodurch es bluͤht, und deine macht kan mehren:
Und da Europa muß zum blut-altare dienen;
Heißt du den frieden doch in deinen laͤndern gruͤnen.
6.
Der himmel, der dich, Held! beſchuͤtzt,
Dich Vater-Haupt der Daͤnſchen koͤnigreiche;
Der deine Cronen unterſtuͤtzt,
Daß ihren ſchmuck kein feindlich ſturm beſtreiche,
Der oͤffne kuͤnfftig auch die ſchaalen ſeiner guͤtte,
Daß Daͤnnemarck erfaͤhrt die fruͤchte dieſer bitte.
7.
Laß Friedrichs und Louyſens bruſt,
Den Salomon, dis Kleinod unſrer zeiten,
Zu ihrer und der Daͤnen luſt,
Noch lange nicht die ſterbligkeit beſtreiten,
Sey du ihr ſchutz-geſtirn, und laſſe deinen ſegen
Um dieſe Haͤupter ſich, und deren reiche legen.
Als die Durchlauchtigſte Princeßin,
Wilhelmina Carolina, Marggraͤ-
fin zu Brandenburg ꝛc. ꝛc. durch
Wittenberg reiſete.
1.
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