Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.
ARIA. Mars donnert mit den waffen,Wenn er uns rache schaffen Und böse strafen will; Doch wenn sein eifer ausgekrieget: Doch wenn sein helden-arm gesieget, So singt er wieder Mit Venus lieder, So ist die liebe sein waffen-spiel. Diana. JCh bin von aller liebe frey: Und soll ich sagen, Was mich im hertzen kan ergetzen? So ist es jagen: So ist es hetzen: So ists ein helles wald-geschrey. Jedoch H 5
ARIA. Mars donnert mit den waffen,Wenn er uns rache ſchaffen Und boͤſe ſtrafen will; Doch wenn ſein eifer ausgekrieget: Doch wenn ſein helden-arm geſieget, So ſingt er wieder Mit Venus lieder, So iſt die liebe ſein waffen-ſpiel. Diana. JCh bin von aller liebe frey: Und ſoll ich ſagen, Was mich im hertzen kan ergetzen? So iſt es jagen: So iſt es hetzen: So iſts ein helles wald-geſchrey. Jedoch H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp xml:id="HER"> <lg n="1"> <l> <pb facs="#f0145" n="121"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Hochzeit-Getichte.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Jhr werdet zeuge ſeyn,</l><lb/> <l>Daß himmel, erde, berg und fluß,</l><lb/> <l>Daß baum und ſtaude lieben muß:</l><lb/> <l>Die fruͤchte, die von uns der erden</l><lb/> <l>Geſchenckt und mitgetheilet werden,</l><lb/> <l>Sind kinder ſuͤſſer triebe,</l><lb/> <l>Sind kinder eingepflantzter liebe.</l><lb/> <l>Die cedern brennen,</l><lb/> <l>Die palmen brennen,</l><lb/> <l>Und fuͤhlen, was ſie noch nicht kennen.</l><lb/> <l>Wie ſolte denn der menſch, der kluge menſch allein,</l><lb/> <l>Der fruͤchte liebt und ſuͤſſen wein,</l><lb/> <l>Den Bacchus-reben offt erfreun,</l><lb/> <l>Ohn alle regung ſeyn?</l><lb/> <l>Wie ſolte denn ein junger held,</l><lb/> <l>Dem Amor in die armen faͤllt,</l><lb/> <l>Dem tugend ſchmeichelt,</l><lb/> <l>Dem ſchoͤnheit heuchelt,</l><lb/> <l>Ein feind der liebe ſeyn?</l> </lg> </sp><lb/> <lg n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#g">ARIA.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <l>Mars donnert mit den waffen,</l><lb/> <l>Wenn er uns rache ſchaffen</l><lb/> <l>Und boͤſe ſtrafen will;</l><lb/> <l>Doch wenn ſein eifer ausgekrieget:</l><lb/> <l>Doch wenn ſein helden-arm geſieget,</l><lb/> <l>So ſingt er wieder</l><lb/> <l>Mit Venus lieder,</l><lb/> <l>So iſt die liebe ſein waffen-ſpiel.</l> </lg><lb/> <sp xml:id="DIA"> <speaker> <hi rendition="#fr">Diana.</hi> </speaker><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#in">J</hi>Ch bin von aller liebe frey:</l><lb/> <l>Und ſoll ich ſagen,</l><lb/> <l>Was mich im hertzen kan ergetzen?</l><lb/> <l>So iſt es jagen:</l><lb/> <l>So iſt es hetzen:</l><lb/> <l>So iſts ein helles wald-geſchrey.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Jedoch</fw><lb/></l> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0145]
Hochzeit-Getichte.
Jhr werdet zeuge ſeyn,
Daß himmel, erde, berg und fluß,
Daß baum und ſtaude lieben muß:
Die fruͤchte, die von uns der erden
Geſchenckt und mitgetheilet werden,
Sind kinder ſuͤſſer triebe,
Sind kinder eingepflantzter liebe.
Die cedern brennen,
Die palmen brennen,
Und fuͤhlen, was ſie noch nicht kennen.
Wie ſolte denn der menſch, der kluge menſch allein,
Der fruͤchte liebt und ſuͤſſen wein,
Den Bacchus-reben offt erfreun,
Ohn alle regung ſeyn?
Wie ſolte denn ein junger held,
Dem Amor in die armen faͤllt,
Dem tugend ſchmeichelt,
Dem ſchoͤnheit heuchelt,
Ein feind der liebe ſeyn?
ARIA.
Mars donnert mit den waffen,
Wenn er uns rache ſchaffen
Und boͤſe ſtrafen will;
Doch wenn ſein eifer ausgekrieget:
Doch wenn ſein helden-arm geſieget,
So ſingt er wieder
Mit Venus lieder,
So iſt die liebe ſein waffen-ſpiel.
Diana.
JCh bin von aller liebe frey:
Und ſoll ich ſagen,
Was mich im hertzen kan ergetzen?
So iſt es jagen:
So iſt es hetzen:
So iſts ein helles wald-geſchrey.
Jedoch
H 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |