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Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.

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Es kan ja der Mensch in vnd von dieser Welt nichts welen / das da besser wer vnd viel lieber sein könte als sein leben / derwegen solche geschencke sehr gros / vnd doch der HErr / der es gibt auch billia hoch geachtet werden solle / viel mehr aber darumb / das er es vnuerdienet aus gnaden gegeben.

Noch viel mehr ist es / dz vns Gott dz leben geschencket / vnd gleichwol desselben HErr bleibt / Wenn die menschen einander etwz schencken / so bleibt der geber nit ein Herr der gabe / die er warhafftig verschenckt / vnd desselben eigenthumm gbrauch vbergebn. Wo aber für der derselbe jm vorbehelt / dz er seine herrschafft daran behalten / vnd den andern solchs nur zu etlichen gebrauch vber gibt / ist es eine anzeige / der Herr habe die gabe lieb / vnd wird dasselbe vor ein recht geschenck nit wol erkennet werden können / hie aber da Gott dz leben gibt / ist es ein gewis geschenck / vnd bleibt gleichwol der schencker desselben HErr / aus sonderlichen vrsachen / dann Gott bezeugt damit / dz er solche gabe sehr lieb habe / nicht darumb das ers den Menschen als seinem eigenthumm / nit günnen solte / son dern weil es mit der gabe also gewant ist / dz sie ohne jn den Schöpffer nicht kan werhafftig sein / bleibt er des Menschen dem ers geschenckt hat / demselben zu gut / ein HErr / welchs sonst verschwinden wird / so es in des Menschen handt vnd gewalt alleine gelassen würde. GOtt der HErr ist dein leben vnd dein langes alter / spricht Moses / Deut. 30. vnd Job am 10. Cap. spricht /

Es kan ja der Mensch in vnd von dieser Welt nichts welen / das da besser wer vnd viel lieber sein könte als sein leben / derwegen solche geschencke sehr gros / vnd doch der HErr / der es gibt auch billia hoch geachtet werden solle / viel mehr aber darumb / das er es vnuerdienet aus gnaden gegeben.

Noch viel mehr ist es / dz vns Gott dz lebẽ geschencket / vñ gleichwol desselben HErr bleibt / Weñ die menschen einander etwz schencken / so bleibt der geber nit ein Herr der gabe / die er warhafftig verschenckt / vñ desselbẽ eigenthum̃ gbrauch vbergebn. Wo aber für der derselbe jm vorbehelt / dz er seine herrschafft daran behalten / vñ dẽ andern solchs nur zu etlichẽ gebrauch vber gibt / ist es eine anzeige / der Herr habe die gabe lieb / vñ wird dasselbe vor ein recht geschenck nit wol erkennet werden können / hie aber da Gott dz leben gibt / ist es ein gewis geschenck / vñ bleibt gleichwol der schencker desselbẽ HErr / aus sonderlichẽ vrsachen / dann Gott bezeugt damit / dz er solche gabe sehr lieb habe / nicht darumb das ers den Menschen als seinem eigenthum̃ / nit günnen solte / son dern weil es mit der gabe also gewant ist / dz sie ohne jn den Schöpffer nicht kan werhafftig sein / bleibt er des Menschen dem ers geschenckt hat / demselben zu gut / ein HErr / welchs sonst verschwinden wird / so es in des Menschen handt vnd gewalt alleine gelassen würde. GOtt der HErr ist dein leben vnd dein langes alter / spricht Moses / Deut. 30. vnd Job am 10. Cap. spricht /

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[0022] Es kan ja der Mensch in vnd von dieser Welt nichts welen / das da besser wer vnd viel lieber sein könte als sein leben / derwegen solche geschencke sehr gros / vnd doch der HErr / der es gibt auch billia hoch geachtet werden solle / viel mehr aber darumb / das er es vnuerdienet aus gnaden gegeben. Noch viel mehr ist es / dz vns Gott dz lebẽ geschencket / vñ gleichwol desselben HErr bleibt / Weñ die menschen einander etwz schencken / so bleibt der geber nit ein Herr der gabe / die er warhafftig verschenckt / vñ desselbẽ eigenthum̃ gbrauch vbergebn. Wo aber für der derselbe jm vorbehelt / dz er seine herrschafft daran behalten / vñ dẽ andern solchs nur zu etlichẽ gebrauch vber gibt / ist es eine anzeige / der Herr habe die gabe lieb / vñ wird dasselbe vor ein recht geschenck nit wol erkennet werden können / hie aber da Gott dz leben gibt / ist es ein gewis geschenck / vñ bleibt gleichwol der schencker desselbẽ HErr / aus sonderlichẽ vrsachen / dann Gott bezeugt damit / dz er solche gabe sehr lieb habe / nicht darumb das ers den Menschen als seinem eigenthum̃ / nit günnen solte / son dern weil es mit der gabe also gewant ist / dz sie ohne jn den Schöpffer nicht kan werhafftig sein / bleibt er des Menschen dem ers geschenckt hat / demselben zu gut / ein HErr / welchs sonst verschwinden wird / so es in des Menschen handt vnd gewalt alleine gelassen würde. GOtt der HErr ist dein leben vnd dein langes alter / spricht Moses / Deut. 30. vnd Job am 10. Cap. spricht /

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  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
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Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/22>, abgerufen am 21.11.2024.