Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Schrifften. XL. Königin Catharina de Medices. Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens willen/ Als solte meine Hand ihr grosses Ubel stillen. Die Hoffnung war umbsonst man fing mich an zu hassen/ Jch konte sonsten nichts als nur zur Ader lassen. XLI. Marien Stuarten. Mir hat Elisabeth die Freyheit weggenommen/ Jch bin durchs Henckers Hand von meinem Leben kommen. Was der und jener klagt/ ist mehrentheils erdacht/ Mich hat ein guter Kopff umb meinen Kopff ge- (bracht. XLII. Königin Elisabeth. Jch habe Cron und Schwerd doch keinen Mann getragen/ Es mag mein Königreich von meinen Thaten sagen. Die Todten reden nicht/ wer hört den faulen Leib? Jch sage nichts als diß: Hier ruht ein Englisch (Weib. XLIII. Marien de Medices. Die Mutter-Stadt Florentz ließ mich nicht ohne Schmertzen/ (tzen. Paris empfing mich zwar/ doch nicht mit treuen Her- Den ich zu groß gemacht/ stieß mich in strenge Flucht/ Zu Cölln hat mich der Tod nicht ungewüntscht ge- sucht. Bianca
Schrifften. XL. Koͤnigin Catharina de Medices. Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens willen/ Als ſolte meine Hand ihr groſſes Ubel ſtillen. Die Hoffnung war umbſonſt man fing mich an zu haſſen/ Jch konte ſonſten nichts als nur zur Ader laſſen. XLI. Marien Stuarten. Mir hat Eliſabeth die Freyheit weggenommen/ Jch bin durchs Henckers Hand von meinem Leben kommen. Was der und jener klagt/ iſt mehrentheils erdacht/ Mich hat ein guter Kopff umb meinen Kopff ge- (bracht. XLII. Koͤnigin Eliſabeth. Jch habe Cron und Schwerd doch keinen Mann getragen/ Es mag mein Koͤnigreich von meinen Thaten ſagen. Die Todten reden nicht/ wer hoͤrt den faulen Leib? Jch ſage nichts als diß: Hier ruht ein Engliſch (Weib. XLIII. Marien de Medices. Die Mutter-Stadt Florentz ließ mich nicht ohne Schmertzen/ (tzen. Paris empfing mich zwar/ doch nicht mit treuen Her- Den ich zu groß gemacht/ ſtieß mich in ſtrenge Flucht/ Zu Coͤlln hat mich der Tod nicht ungewuͤntſcht ge- ſucht. Bianca
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XL.
Koͤnigin Catharina de Medices.
Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens
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Als ſolte meine Hand ihr groſſes Ubel ſtillen.
Die Hoffnung war umbſonſt man fing mich an zu
haſſen/
Jch konte ſonſten nichts als nur zur Ader laſſen.
XLI.
Marien Stuarten.
Mir hat Eliſabeth die Freyheit weggenommen/
Jch bin durchs Henckers Hand von meinem Leben
kommen.
Was der und jener klagt/ iſt mehrentheils erdacht/
Mich hat ein guter Kopff umb meinen Kopff ge-
(bracht.
XLII.
Koͤnigin Eliſabeth.
Jch habe Cron und Schwerd doch keinen Mann
getragen/
Es mag mein Koͤnigreich von meinen Thaten ſagen.
Die Todten reden nicht/ wer hoͤrt den faulen Leib?
Jch ſage nichts als diß: Hier ruht ein Engliſch
(Weib.
XLIII.
Marien de Medices.
Die Mutter-Stadt Florentz ließ mich nicht ohne
Schmertzen/ (tzen.
Paris empfing mich zwar/ doch nicht mit treuen Her-
Den ich zu groß gemacht/ ſtieß mich in ſtrenge Flucht/
Zu Coͤlln hat mich der Tod nicht ungewuͤntſcht ge-
ſucht.
Bianca
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