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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] zu Färben/ eine oder die andere Tinctur zu geben/ den
Stahel oder andere Metall zu härten oder abzukühlen.
Es sind zwar viel der Meinung/ das Wasser für sich
selbst nehre nicht; so kan dennoch keine alimentation
(wie sie auch immer sey) in ihre Krafft und Wirckung
kommen; wo kein Wasser dabey ist; je mehr ein Wasser
von der Lufft hat/ und je weniger Jrdisches darunter ge-
menget ist/ je gesünder ist es. Den hitzigen und denen aus
verbrannten Dämpffen entsprossenen melancholischen Na-
turen ist das frische Wasser dienstlich/ Jtem denen die
das Hertz-Klopffen haben/ wie D. Pisanelli de escu-
lent: & potulent: facultatibus
bezeuget; zuletzt schreibet
er auch: frigidae potum, omnes facultates ad functio-
nes suas vegetius obeundas excitare ac corroborare,
attractricem, retentricem, alteratricem & expul-
tricem, ac viscerum quidem internorum vires ac ro-
bur ita intendere, ut nullis admissis pravis & corruptis
humoribus, forinsecus a centro ad circumferentiam
propellat & abigat, vapores item ac fumos, nimio
solis aestu in aere collectos, qui cor impetunt, ac
fatigant, haud secus dissipet & dissolvat, quam colle-
ctam ac coactam in valle aliqua densam ac opacam
nebulam, serenus aliquis difflet ventus &c.
Doch ist
das kalte Wasser den Ungewohnten/ denen Müssigen/
Alten Leuten/ und denen/ die Phlegmatische Zustände
haben/ zu meiden; Jtem denen Asthmaticis, die an der
Brust oder an den Nerven leiden. Jn Summa
[Spaltenumbruch] Aqua est lac Lunae nutricis, Chilus mundi, quo cuncta
implet & alit, Sol genitor Terram Matrem radiis di-
rectis impraegnat, excitat & vivificat omne semen ad
generationes plantarum & animalium. Luna lacte
suo, Chilo mundi, hoc est Aqua concreta elementari,
& rara, id est aere, omnia a Sole genita, quae terra
vel animal peperit nutrit.
Wie die gelehrte Hispa-
nierin Donna Oliva Sabuco de Nantes in ihrer Nueva
Filosofia de la Naturaleza del Hombre
und in vera
Philosophia de Natura Mundi,
welches König Philippo
II. Anno 1586. dedici
rt worden/ mit mehrern aus-
führet. Zum Beschluß muß ich hier anführen/ was
Jul. Caesar Baricellus in hort. gen. f. 206. schreibet/
daß/ als Balans, ein mächtiger König in Asia und Syria/
die vornehmsten Medicos versammlete und begehrte/ sie
sollten eine solche Artzney erdencken/ daß wer sie brauchte/
anderer Medin und Aertzte nicht vonnöthen hätte/ end-
lich nach 3. tägigen Aufschub/ Einer diese Antwort gege-
ben/ wann er alle morgen frühe ein paar Maul-voll fri-
sches Bronnen-Wasser trincken würde/ solches zu wegen
könte gebracht werden/ welches ich zu des vernünffti-
gen Lesers Bedencken heimstelle. Das ist zwar den
Medicis bekannt/ daß/ wann einem/ der ordinari
Wein/ und etwann gar zu viel trinckt/ sehr dürstet;
daß ihm das frische Wasser weit bequemlicher und besser
sey/ als wann er Wein trincken sollte.

Cap. LXX.
Von Speis und Tranck.
[Spaltenumbruch]

VOn den jenigen Uhrgründen und Elementen/
daraus wir erschaffen sind/ werden wir auch er-
nehret/ erhalten und unterhalten. Wie nun aus
löblicher vernünfftiger Anstellung der Nahrung das gan-
tze Wesen des Menschlichen Leibes und Gemüthes bey
gutem Wolstand und beständiger Gesundheit glückselig
erhalten wird; also kan auch durch Ubermaß/ und Unord-
nung diese gantze Oeconomia bald zernichtet und zu Grun-
de gerichtet werden. Wer nun allein darum isset/
damit er sein Leben nehre; und nicht meint daß er allein
darum lebe/ daß er essen und trincken solle/ der trifft
das rechte Mittel/ wo aber dem Widerspiel gefolget wird/
da ist auch kein guter Ausgang zu hoffen. Der Reiche
verliert sein Wolergehen/ durch allzuviel/ und der Arme
durch allzuwenig Essen; der Reiche/ daß er ohne Hunger/
und der Arme/ daß er aus allzugrossem Hunger/ das ist/
zu begierig/ isset; der beste Gusto ist/ mit Lust und Mässig-
keit Speise und Tranck zu sich nehmen.

Discite quam parvo liceat producere vitam,
Et quantum Natura petat. Lucan. l. 4.

Viel essen/ und von mancherley Speisen/ macht träg/
traurig/ verdrossen und ungesund/ verhindert die Ver-
richtungen des Gemüthes/ und macht es faul und schläf-
ferig/ der aus so vielerley Gerichten zusamm ver-
mengter unterschiedlicher Safft/ gibt Anlaß zur Fäu-
lung/ zur Undauung/ zum Unlust/ multos morbos
multa fercula fecerunt,
sagt Seneca Epist. 95. & post:
innumerabiles morbos esse miraris! coquos numera.

jede Speise hat etwas von den vier Complexionen in
sich/ davon sich etwas so wol durch den Magen in alle
Glieder; als auch durch das Käuen per transpirationem
[Spaltenumbruch] in das Hirn vertheilet wird/ davon manche Kranckhei-
ten entspringen. Also ist das beste nie ohne Appetit
essen/ und allzeit mit Appetit aufhören; vor allen Din-
gen soll man des Nachts/ sonderlich von Fleisch/ und
andern Speisen von harter Digestion, gar wenig
essen/ indem die Natur des Nachts wircken soll/ den
des Tages über empfangenen Safft zur Gesund-
heit auszuspenden; wird sie von neuer Uberschoppung
der Speisen des Nachtmals gehemmet/ und davon ab-
gezogen/ daß sie weder diesem noch jenem genug ab-
warten kan/ also der Chylus mangelhafft und unrein
wird/ dardurch sich die gantze Natur geschwächt befin-
det/ ist also wahr/ wie die Spanierin sagt: Si dismi-
nuyes las cenas, disminuyeras tus enfermedades,
aumentaras el Ingenio, evitaras la luxuria, alarga-
ras tu vida:
Wirstu wenig zu Nacht essen/ so wirstu
wenig Kranckheiten empfinden/ deine Vernunfft stär-
cken/ die Geilheit meiden/ und dein Leben verlängern.
Das Sprichwort ist gewiß und wahr/ quod plures
crapula pereant, quam gladio.
Mehr beissen durch
den Fraß als durch das Schwerd ins Gras. Doch
weil der menschliche Cörper täglich sich abzehret/ als soll
diese Abnehmung auch täglich durch Speiß und Tranck
wieder ersetzt werden. Eine Ordnung haben zwar viel
vorgeschrieben; als/ man soll vor mit dem Essen einen
Grund legen/ ehe man trincket; man soll/ was leicht ver-
daulich ist/ eher zu sich nehmen/ als das starcke. Mit dem
Trincken vermeint man/ es sey besser/ etliche mahlen und
wenig/ als auf einmal einen starcken Trunck gethan/ weil
alle Gewächse bey sachtem und öffterm Begiessen bes-
ser gedeyen/ als wann mans überschüttet. Dar-

nach

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] zu Faͤrben/ eine oder die andere Tinctur zu geben/ den
Stahel oder andere Metall zu haͤrten oder abzukuͤhlen.
Es ſind zwar viel der Meinung/ das Waſſer fuͤr ſich
ſelbſt nehre nicht; ſo kan dennoch keine alimentation
(wie ſie auch immer ſey) in ihre Krafft und Wirckung
kommen; wo kein Waſſer dabey iſt; je mehr ein Waſſer
von der Lufft hat/ und je weniger Jrdiſches darunter ge-
menget iſt/ je geſuͤnder iſt es. Den hitzigen und denen aus
verbrannten Daͤmpffen entſproſſenẽ melancholiſchen Na-
turen iſt das friſche Waſſer dienſtlich/ Jtem denen die
das Hertz-Klopffen haben/ wie D. Piſanelli de eſcu-
lent: & potulent: facultatibus
bezeuget; zuletzt ſchreibet
er auch: frigidæ potum, omnes facultates ad functio-
nes ſuas vegetius obeundas excitare ac corroborare,
attractricem, retentricem, alteratricem & expul-
tricem, ac viſcerum quidem internorum vires ac ro-
bur ita intendere, ut nullis admiſſis pravis & corruptis
humoribus, forinſecus à centro ad circumferentiam
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ſolis æſtu in aëre collectos, qui cor impetunt, ac
fatigant, haud ſecus diſſipet & diſſolvat, quàm colle-
ctam ac coactam in valle aliquâ denſam ac opacam
nebulam, ſerenus aliquis difflet ventus &c.
Doch iſt
das kalte Waſſer den Ungewohnten/ denen Muͤſſigen/
Alten Leuten/ und denen/ die Phlegmatiſche Zuſtaͤnde
haben/ zu meiden; Jtem denen Aſthmaticis, die an der
Bruſt oder an den Nerven leiden. Jn Summa
[Spaltenumbruch] Aqua eſt lac Lunæ nutricis, Chilus mundi, quo cuncta
implet & alit, Sol genitor Terram Matrem radiis di-
rectis imprægnat, excitat & vivificat omne ſemen ad
generationes plantarum & animalium. Luna lacte
ſuo, Chilo mundi, hoc eſt Aqua concretâ elementari,
& rarâ, id eſt aëre, omnia à Sole genita, quæ terra
vel animal peperit nutrit.
Wie die gelehrte Hiſpa-
nierin Donna Oliva Sabuco de Nantes in ihrer Nueva
Filoſofia de la Naturaleza del Hombre
und in verâ
Philoſophiâ de Naturâ Mundi,
welches Koͤnig Philippo
II. Anno 1586. dedici
rt worden/ mit mehrern aus-
fuͤhret. Zum Beſchluß muß ich hier anfuͤhren/ was
Jul. Cæſar Baricellus in hort. gen. f. 206. ſchreibet/
daß/ als Balans, ein maͤchtiger Koͤnig in Aſia und Syria/
die vornehmſten Medicos verſammlete und begehrte/ ſie
ſollten eine ſolche Artzney erdencken/ daß wer ſie brauchte/
anderer Medin und Aertzte nicht vonnoͤthen haͤtte/ end-
lich nach 3. taͤgigen Aufſchub/ Einer dieſe Antwort gege-
ben/ wann er alle morgen fruͤhe ein paar Maul-voll fri-
ſches Bronnen-Waſſer trincken wuͤrde/ ſolches zu wegen
koͤnte gebracht werden/ welches ich zu des vernuͤnffti-
gen Leſers Bedencken heimſtelle. Das iſt zwar den
Medicis bekannt/ daß/ wann einem/ der ordinari
Wein/ und etwann gar zu viel trinckt/ ſehr duͤrſtet;
daß ihm das friſche Waſſer weit bequemlicher und beſſer
ſey/ als wann er Wein trincken ſollte.

Cap. LXX.
Von Speis und Tranck.
[Spaltenumbruch]

VOn den jenigen Uhrgruͤnden und Elementen/
daraus wir erſchaffen ſind/ werden wir auch er-
nehret/ erhalten und unterhalten. Wie nun aus
loͤblicher vernuͤnfftiger Anſtellung der Nahrung das gan-
tze Weſen des Menſchlichen Leibes und Gemuͤthes bey
gutem Wolſtand und beſtaͤndiger Geſundheit gluͤckſelig
erhalten wird; alſo kan auch durch Ubermaß/ und Unord-
nung dieſe gantze Oeconomia bald zernichtet uñ zu Grun-
de gerichtet werden. Wer nun allein darum iſſet/
damit er ſein Leben nehre; und nicht meint daß er allein
darum lebe/ daß er eſſen und trincken ſolle/ der trifft
das rechte Mittel/ wo aber dem Widerſpiel gefolget wird/
da iſt auch kein guter Ausgang zu hoffen. Der Reiche
verliert ſein Wolergehen/ durch allzuviel/ und der Arme
durch allzuwenig Eſſen; der Reiche/ daß er ohne Hunger/
und der Arme/ daß er aus allzugroſſem Hunger/ das iſt/
zu begierig/ iſſet; der beſte Guſto iſt/ mit Luſt und Maͤſſig-
keit Speiſe und Tranck zu ſich nehmen.

Diſcite quàm parvo liceat producere vitam,
Et quantum Natura petat. Lucan. l. 4.

Viel eſſen/ und von mancherley Speiſen/ macht traͤg/
traurig/ verdroſſen und ungeſund/ verhindert die Ver-
richtungen des Gemuͤthes/ und macht es faul und ſchlaͤf-
ferig/ der aus ſo vielerley Gerichten zuſamm ver-
mengter unterſchiedlicher Safft/ gibt Anlaß zur Faͤu-
lung/ zur Undauung/ zum Unluſt/ multos morbos
multa fercula fecerunt,
ſagt Seneca Epiſt. 95. & poſt:
innumerabiles morbos eſſe miraris! coquos numera.

jede Speiſe hat etwas von den vier Complexionen in
ſich/ davon ſich etwas ſo wol durch den Magen in alle
Glieder; als auch durch das Kaͤuen per tranſpirationem
[Spaltenumbruch] in das Hirn vertheilet wird/ davon manche Kranckhei-
ten entſpringen. Alſo iſt das beſte nie ohne Appetit
eſſen/ und allzeit mit Appetit aufhoͤren; vor allen Din-
gen ſoll man des Nachts/ ſonderlich von Fleiſch/ und
andern Speiſen von harter Digeſtion, gar wenig
eſſen/ indem die Natur des Nachts wircken ſoll/ den
des Tages uͤber empfangenen Safft zur Geſund-
heit auszuſpenden; wird ſie von neuer Uberſchoppung
der Speiſen des Nachtmals gehemmet/ und davon ab-
gezogen/ daß ſie weder dieſem noch jenem genug ab-
warten kan/ alſo der Chylus mangelhafft und unrein
wird/ dardurch ſich die gantze Natur geſchwaͤcht befin-
det/ iſt alſo wahr/ wie die Spanierin ſagt: Si dismi-
nuyes las cenas, disminuyeras tus enfermedades,
aumentaras el Ingenio, evitaras la luxuria, alarga-
ras tu vida:
Wirſtu wenig zu Nacht eſſen/ ſo wirſtu
wenig Kranckheiten empfinden/ deine Vernunfft ſtaͤr-
cken/ die Geilheit meiden/ und dein Leben verlaͤngern.
Das Sprichwort iſt gewiß und wahr/ quod plures
crapulâ pereant, quàm gladio.
Mehr beiſſen durch
den Fraß als durch das Schwerd ins Gras. Doch
weil der menſchliche Coͤrper taͤglich ſich abzehret/ als ſoll
dieſe Abnehmung auch taͤglich durch Speiß und Tranck
wieder erſetzt werden. Eine Ordnung haben zwar viel
vorgeſchrieben; als/ man ſoll vor mit dem Eſſen einen
Grund legen/ ehe man trincket; man ſoll/ was leicht ver-
daulich iſt/ eher zu ſich nehmen/ als das ſtarcke. Mit dem
Trincken vermeint man/ es ſey beſſer/ etliche mahlen und
wenig/ als auf einmal einen ſtarcken Trunck gethan/ weil
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[164/0182] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens zu Faͤrben/ eine oder die andere Tinctur zu geben/ den Stahel oder andere Metall zu haͤrten oder abzukuͤhlen. Es ſind zwar viel der Meinung/ das Waſſer fuͤr ſich ſelbſt nehre nicht; ſo kan dennoch keine alimentation (wie ſie auch immer ſey) in ihre Krafft und Wirckung kommen; wo kein Waſſer dabey iſt; je mehr ein Waſſer von der Lufft hat/ und je weniger Jrdiſches darunter ge- menget iſt/ je geſuͤnder iſt es. Den hitzigen und denen aus verbrannten Daͤmpffen entſproſſenẽ melancholiſchen Na- turen iſt das friſche Waſſer dienſtlich/ Jtem denen die das Hertz-Klopffen haben/ wie D. Piſanelli de eſcu- lent: & potulent: facultatibus bezeuget; zuletzt ſchreibet er auch: frigidæ potum, omnes facultates ad functio- nes ſuas vegetius obeundas excitare ac corroborare, attractricem, retentricem, alteratricem & expul- tricem, ac viſcerum quidem internorum vires ac ro- bur ita intendere, ut nullis admiſſis pravis & corruptis humoribus, forinſecus à centro ad circumferentiam propellat & abigat, vapores item ac fumos, nimio ſolis æſtu in aëre collectos, qui cor impetunt, ac fatigant, haud ſecus diſſipet & diſſolvat, quàm colle- ctam ac coactam in valle aliquâ denſam ac opacam nebulam, ſerenus aliquis difflet ventus &c. Doch iſt das kalte Waſſer den Ungewohnten/ denen Muͤſſigen/ Alten Leuten/ und denen/ die Phlegmatiſche Zuſtaͤnde haben/ zu meiden; Jtem denen Aſthmaticis, die an der Bruſt oder an den Nerven leiden. Jn Summa Aqua eſt lac Lunæ nutricis, Chilus mundi, quo cuncta implet & alit, Sol genitor Terram Matrem radiis di- rectis imprægnat, excitat & vivificat omne ſemen ad generationes plantarum & animalium. Luna lacte ſuo, Chilo mundi, hoc eſt Aqua concretâ elementari, & rarâ, id eſt aëre, omnia à Sole genita, quæ terra vel animal peperit nutrit. Wie die gelehrte Hiſpa- nierin Donna Oliva Sabuco de Nantes in ihrer Nueva Filoſofia de la Naturaleza del Hombre und in verâ Philoſophiâ de Naturâ Mundi, welches Koͤnig Philippo II. Anno 1586. dedicirt worden/ mit mehrern aus- fuͤhret. Zum Beſchluß muß ich hier anfuͤhren/ was Jul. Cæſar Baricellus in hort. gen. f. 206. ſchreibet/ daß/ als Balans, ein maͤchtiger Koͤnig in Aſia und Syria/ die vornehmſten Medicos verſammlete und begehrte/ ſie ſollten eine ſolche Artzney erdencken/ daß wer ſie brauchte/ anderer Medin und Aertzte nicht vonnoͤthen haͤtte/ end- lich nach 3. taͤgigen Aufſchub/ Einer dieſe Antwort gege- ben/ wann er alle morgen fruͤhe ein paar Maul-voll fri- ſches Bronnen-Waſſer trincken wuͤrde/ ſolches zu wegen koͤnte gebracht werden/ welches ich zu des vernuͤnffti- gen Leſers Bedencken heimſtelle. Das iſt zwar den Medicis bekannt/ daß/ wann einem/ der ordinari Wein/ und etwann gar zu viel trinckt/ ſehr duͤrſtet; daß ihm das friſche Waſſer weit bequemlicher und beſſer ſey/ als wann er Wein trincken ſollte. Cap. LXX. Von Speis und Tranck. VOn den jenigen Uhrgruͤnden und Elementen/ daraus wir erſchaffen ſind/ werden wir auch er- nehret/ erhalten und unterhalten. Wie nun aus loͤblicher vernuͤnfftiger Anſtellung der Nahrung das gan- tze Weſen des Menſchlichen Leibes und Gemuͤthes bey gutem Wolſtand und beſtaͤndiger Geſundheit gluͤckſelig erhalten wird; alſo kan auch durch Ubermaß/ und Unord- nung dieſe gantze Oeconomia bald zernichtet uñ zu Grun- de gerichtet werden. Wer nun allein darum iſſet/ damit er ſein Leben nehre; und nicht meint daß er allein darum lebe/ daß er eſſen und trincken ſolle/ der trifft das rechte Mittel/ wo aber dem Widerſpiel gefolget wird/ da iſt auch kein guter Ausgang zu hoffen. Der Reiche verliert ſein Wolergehen/ durch allzuviel/ und der Arme durch allzuwenig Eſſen; der Reiche/ daß er ohne Hunger/ und der Arme/ daß er aus allzugroſſem Hunger/ das iſt/ zu begierig/ iſſet; der beſte Guſto iſt/ mit Luſt und Maͤſſig- keit Speiſe und Tranck zu ſich nehmen. Diſcite quàm parvo liceat producere vitam, Et quantum Natura petat. Lucan. l. 4. Viel eſſen/ und von mancherley Speiſen/ macht traͤg/ traurig/ verdroſſen und ungeſund/ verhindert die Ver- richtungen des Gemuͤthes/ und macht es faul und ſchlaͤf- ferig/ der aus ſo vielerley Gerichten zuſamm ver- mengter unterſchiedlicher Safft/ gibt Anlaß zur Faͤu- lung/ zur Undauung/ zum Unluſt/ multos morbos multa fercula fecerunt, ſagt Seneca Epiſt. 95. & poſt: innumerabiles morbos eſſe miraris! coquos numera. jede Speiſe hat etwas von den vier Complexionen in ſich/ davon ſich etwas ſo wol durch den Magen in alle Glieder; als auch durch das Kaͤuen per tranſpirationem in das Hirn vertheilet wird/ davon manche Kranckhei- ten entſpringen. Alſo iſt das beſte nie ohne Appetit eſſen/ und allzeit mit Appetit aufhoͤren; vor allen Din- gen ſoll man des Nachts/ ſonderlich von Fleiſch/ und andern Speiſen von harter Digeſtion, gar wenig eſſen/ indem die Natur des Nachts wircken ſoll/ den des Tages uͤber empfangenen Safft zur Geſund- heit auszuſpenden; wird ſie von neuer Uberſchoppung der Speiſen des Nachtmals gehemmet/ und davon ab- gezogen/ daß ſie weder dieſem noch jenem genug ab- warten kan/ alſo der Chylus mangelhafft und unrein wird/ dardurch ſich die gantze Natur geſchwaͤcht befin- det/ iſt alſo wahr/ wie die Spanierin ſagt: Si dismi- nuyes las cenas, disminuyeras tus enfermedades, aumentaras el Ingenio, evitaras la luxuria, alarga- ras tu vida: Wirſtu wenig zu Nacht eſſen/ ſo wirſtu wenig Kranckheiten empfinden/ deine Vernunfft ſtaͤr- cken/ die Geilheit meiden/ und dein Leben verlaͤngern. Das Sprichwort iſt gewiß und wahr/ quod plures crapulâ pereant, quàm gladio. Mehr beiſſen durch den Fraß als durch das Schwerd ins Gras. Doch weil der menſchliche Coͤrper taͤglich ſich abzehret/ als ſoll dieſe Abnehmung auch taͤglich durch Speiß und Tranck wieder erſetzt werden. Eine Ordnung haben zwar viel vorgeſchrieben; als/ man ſoll vor mit dem Eſſen einen Grund legen/ ehe man trincket; man ſoll/ was leicht ver- daulich iſt/ eher zu ſich nehmen/ als das ſtarcke. Mit dem Trincken vermeint man/ es ſey beſſer/ etliche mahlen und wenig/ als auf einmal einen ſtarcken Trunck gethan/ weil alle Gewaͤchſe bey ſachtem und oͤffterm Begieſſen beſ- ſer gedeyen/ als wann mans uͤberſchuͤttet. Dar- nach

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/182>, abgerufen am 24.11.2024.