Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Zehenden Buchs Erster Theil/ Bienenhütten.
[Spaltenumbruch] langt/ daß man weder mit Brod noch Mehl dem Hö-
nig zu nahend komme/ daraus die Ameissen erwachsen
sollen.

Die Meisen/ sind bekannte Vögelein/ (sagt unser
Author) werden zur Ungebühr beschuldiget/ daß sie die
Bienen fressen sollen/ sie leesen nur die todten Bienen im
[Spaltenumbruch] Winter von dem Schnee auf/ die ihnen auch wol zu
gönnen; Jch halte aber/ es werde der lebendigen auch
schwerlich schonen/ wie man gleicher massen weiß von den
Spatzen und andern Vögeln/ sonderlich wann sie Junge
haben/ daß sie der Bienen nicht schonen/ so wenig als
des andern Ungeziefers.

[Abbildung]
Cap. XXI.
Noch andere Dinge/ so den Bienen schädlich sind.
[Spaltenumbruch]

VOn den Raubbienen ist droben in einem eignen
Capitel genugsam gehandelt worden/ da sich der
günstige Leser ersehen kan. Anderer ihnen wi-
derwärtiger Dinge gedenckt auch Virgilius mit diesen
Worten:

-- -- sedes apibus statioque petenda,
Quo neque sit ventis aditus, nam pabula venti
Ferre domum prohibent, nec oves, hoedique pe-
tulci
Floribus insultent, aut errans Bucula campo
Decutiat rorem, & surgentes atterat herbas.

Und nicht weit hernach sagt er:

Neu propius Tectis Taxum sine, neve rubentes
Ure foco cancros, altae neu crede paludi,
Aut ubi odor coeni gravis, aut ubi concava pulsu
Saxa sonant, vocisque offensa resultat Imago.

Das ist kürtzlich/ daß den Bienen die Winde/ welche/
die nach Hause umkehrende/ schwer-beladene verhindern/
Schaaf und Geißviehe/ welche die Blumen verunreini-
gen; das Rindviehe/ welches den Thau abschüttert/ und
die Kräuter niedertritt; der Eibenbaum/ durch dessen
Gifft die Bienen sterben; der Rauch von gebrannten
Krebsen/ den sie nicht gedulten können; die marassigen
stinckenden Lacken/ und der Echo oder Wiederhall wi-
derwärtig und schädlich sind. Die vollen aus dem
[Spaltenumbruch] Hals riechenden Trunckenbold/ und versoffenen Unflä-
ter; wie auch die unzüchtigen geilen so wol Männer als
Weiber/ mögen die keuschen Bienlein nicht leiden/ so
wol auch die jenigen die graveolentia, Zwibel und Knob-
lauch gegessen; auch wie Colerus sagt/ die Wermuth-
bier oder Brandwein getruncken haben/ aller Gestanck
ist ihnen zuwider. So muß man auch gleichfalls die
Bienenfaltern/ als listige Hönig-Dieb/ die auch die
guten und fruchtbaren Bäume und Kohlkräuter mit
Rauppen und Würmern beschmeissen/ (wie man kan)
vertilgen/ bey kalten feuchten Wetter/ hängen sie sich ü-
berall an/ da kan man sie finden und würgen. Oder wo
man sie des Tages viel um die Bienenstöcke spühret/ kan
man bey Nachts unferne davon drey oder vier Stroh-
fackeln anzünden/ so fliegen die meisten ins Feuer/ ver-
brennen sich und müssen hernach verderben/ wie die Figur
vornen am Capitel ausweiset. Ein Weib/ das ihre
Monalzeit hat/ soll sich hüten/ den Bienenstöcken nicht
nahe zu kommen. Wermuth soll nicht nahend an ihrem
Hause gebauet seyn; so sind sie auch denen Leuten feind/
die Saltz bey sich tragen/ oder gesaltzene Speisen geges-
sen haben; Donner und Wetterleuchten ist ihnen glei-
cher massen schädlich/ sonderlich wann die Meelthau fal-
len/ sterben sie gerne davon; nicht weniger sollen sie auch
dem Buchsbaum nicht zu nahend seyn/ wenn sie von

ihm
B b b

Zehenden Buchs Erſter Theil/ Bienenhütten.
[Spaltenumbruch] langt/ daß man weder mit Brod noch Mehl dem Hoͤ-
nig zu nahend komme/ daraus die Ameiſſen erwachſen
ſollen.

Die Meiſen/ ſind bekannte Voͤgelein/ (ſagt unſer
Author) werden zur Ungebuͤhr beſchuldiget/ daß ſie die
Bienen freſſen ſollen/ ſie leeſen nur die todten Bienen im
[Spaltenumbruch] Winter von dem Schnee auf/ die ihnen auch wol zu
goͤnnen; Jch halte aber/ es werde der lebendigen auch
ſchwerlich ſchonen/ wie man gleicher maſſen weiß von den
Spatzen und andern Voͤgeln/ ſonderlich wann ſie Junge
haben/ daß ſie der Bienen nicht ſchonen/ ſo wenig als
des andern Ungeziefers.

[Abbildung]
Cap. XXI.
Noch andere Dinge/ ſo den Bienen ſchaͤdlich ſind.
[Spaltenumbruch]

VOn den Raubbienen iſt droben in einem eignen
Capitel genugſam gehandelt worden/ da ſich der
guͤnſtige Leſer erſehen kan. Anderer ihnen wi-
derwaͤrtiger Dinge gedenckt auch Virgilius mit dieſen
Worten:

— — ſedes apibus ſtatioquè petenda,
Quò neq́ue ſit ventis aditus, nam pabula venti
Ferre domum prohibent, nec oves, hœdiq́ue pe-
tulci
Floribus inſultent, aut errans Bucula campo
Decutiat rorem, & ſurgentes atterat herbas.

Und nicht weit hernach ſagt er:

Neu propius Tectis Taxum ſine, néve rubentes
Ure foco cancros, altæ neu crede paludi,
Aut ubi odor cœni gravis, aut ubi concava pulſu
Saxa ſonant, vocisq́ue offenſa reſultat Imago.

Das iſt kuͤrtzlich/ daß den Bienen die Winde/ welche/
die nach Hauſe umkehrende/ ſchwer-beladene verhindern/
Schaaf und Geißviehe/ welche die Blumen verunreini-
gen; das Rindviehe/ welches den Thau abſchuͤttert/ und
die Kraͤuter niedertritt; der Eibenbaum/ durch deſſen
Gifft die Bienen ſterben; der Rauch von gebrannten
Krebſen/ den ſie nicht gedulten koͤnnen; die maraſſigen
ſtinckenden Lacken/ und der Echo oder Wiederhall wi-
derwaͤrtig und ſchaͤdlich ſind. Die vollen aus dem
[Spaltenumbruch] Hals riechenden Trunckenbold/ und verſoffenen Unflaͤ-
ter; wie auch die unzuͤchtigen geilen ſo wol Maͤnner als
Weiber/ moͤgen die keuſchen Bienlein nicht leiden/ ſo
wol auch die jenigen die graveolentia, Zwibel und Knob-
lauch gegeſſen; auch wie Colerus ſagt/ die Wermuth-
bier oder Brandwein getruncken haben/ aller Geſtanck
iſt ihnen zuwider. So muß man auch gleichfalls die
Bienenfaltern/ als liſtige Hoͤnig-Dieb/ die auch die
guten und fruchtbaren Baͤume und Kohlkraͤuter mit
Rauppen und Wuͤrmern beſchmeiſſen/ (wie man kan)
vertilgen/ bey kalten feuchten Wetter/ haͤngen ſie ſich uͤ-
berall an/ da kan man ſie finden und wuͤrgen. Oder wo
man ſie des Tages viel um die Bienenſtoͤcke ſpuͤhret/ kan
man bey Nachts unferne davon drey oder vier Stroh-
fackeln anzuͤnden/ ſo fliegen die meiſten ins Feuer/ ver-
brennen ſich und muͤſſen hernach verderben/ wie die Figur
vornen am Capitel ausweiſet. Ein Weib/ das ihre
Monalzeit hat/ ſoll ſich huͤten/ den Bienenſtoͤcken nicht
nahe zu kommen. Wermuth ſoll nicht nahend an ihrem
Hauſe gebauet ſeyn; ſo ſind ſie auch denen Leuten feind/
die Saltz bey ſich tragen/ oder geſaltzene Speiſen gegeſ-
ſen haben; Donner und Wetterleuchten iſt ihnen glei-
cher maſſen ſchaͤdlich/ ſonderlich wann die Meelthau fal-
len/ ſterben ſie gerne davon; nicht weniger ſollen ſie auch
dem Buchsbaum nicht zu nahend ſeyn/ wenn ſie von

ihm
❁ B b b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0395" n="377"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zehenden Buchs Er&#x017F;ter Theil/ Bienenhütten.</hi></fw><lb/><cb/>
langt/ daß man weder mit Brod noch Mehl dem Ho&#x0364;-<lb/>
nig zu nahend komme/ daraus die Amei&#x017F;&#x017F;en erwach&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ollen.</p><lb/>
            <p>Die Mei&#x017F;en/ &#x017F;ind bekannte Vo&#x0364;gelein/ (&#x017F;agt un&#x017F;er<lb/><hi rendition="#aq">Author</hi>) werden zur Ungebu&#x0364;hr be&#x017F;chuldiget/ daß &#x017F;ie die<lb/>
Bienen fre&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollen/ &#x017F;ie lee&#x017F;en nur die todten Bienen im<lb/><cb/>
Winter von dem Schnee auf/ die ihnen auch wol zu<lb/>
go&#x0364;nnen; Jch halte aber/ es werde der lebendigen auch<lb/>
&#x017F;chwerlich &#x017F;chonen/ wie man gleicher ma&#x017F;&#x017F;en weiß von den<lb/>
Spatzen und andern Vo&#x0364;geln/ &#x017F;onderlich wann &#x017F;ie Junge<lb/>
haben/ daß &#x017F;ie der Bienen nicht &#x017F;chonen/ &#x017F;o wenig als<lb/>
des andern Ungeziefers.</p><lb/>
            <figure/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XXI.</hi></hi><lb/>
Noch andere Dinge/ &#x017F;o den Bienen &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;ind.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">V</hi>On den Raubbienen i&#x017F;t droben in einem eignen<lb/>
Capitel genug&#x017F;am gehandelt worden/ da &#x017F;ich der<lb/>
gu&#x0364;n&#x017F;tige Le&#x017F;er er&#x017F;ehen kan. Anderer ihnen wi-<lb/>
derwa&#x0364;rtiger Dinge gedenckt auch <hi rendition="#aq">Virgilius</hi> mit die&#x017F;en<lb/>
Worten:</p><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l>&#x2014; &#x2014; <hi rendition="#aq">&#x017F;edes apibus &#x017F;tatioquè petenda,</hi></l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Quò neq&#x0301;ue &#x017F;it ventis aditus, nam pabula venti</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Ferre domum prohibent, nec oves, h&#x0153;diq&#x0301;ue pe-</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#et">tulci</hi> </hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Floribus in&#x017F;ultent, aut errans Bucula campo</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Decutiat rorem, &amp; &#x017F;urgentes atterat herbas.</hi> </l>
                </lg>
              </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Und nicht weit hernach &#x017F;agt er:</p><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l> <hi rendition="#aq">Neu propius Tectis Taxum &#x017F;ine, néve rubentes</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Ure foco cancros, altæ neu crede paludi,</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Aut ubi odor c&#x0153;ni gravis, aut ubi concava pul&#x017F;u</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Saxa &#x017F;onant, vocisq&#x0301;ue offen&#x017F;a re&#x017F;ultat Imago.</hi> </l>
                </lg>
              </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Das i&#x017F;t ku&#x0364;rtzlich/ daß den Bienen die Winde/ welche/<lb/>
die nach Hau&#x017F;e umkehrende/ &#x017F;chwer-beladene verhindern/<lb/>
Schaaf und Geißviehe/ welche die Blumen verunreini-<lb/>
gen; das Rindviehe/ welches den Thau ab&#x017F;chu&#x0364;ttert/ und<lb/>
die Kra&#x0364;uter niedertritt; der Eibenbaum/ durch de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gifft die Bienen &#x017F;terben; der Rauch von gebrannten<lb/>
Kreb&#x017F;en/ den &#x017F;ie nicht gedulten ko&#x0364;nnen; die mara&#x017F;&#x017F;igen<lb/>
&#x017F;tinckenden Lacken/ und der <hi rendition="#aq">Echo</hi> oder Wiederhall wi-<lb/>
derwa&#x0364;rtig und &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;ind. Die vollen aus dem<lb/><cb/>
Hals riechenden Trunckenbold/ und ver&#x017F;offenen Unfla&#x0364;-<lb/>
ter; wie auch die unzu&#x0364;chtigen geilen &#x017F;o wol Ma&#x0364;nner als<lb/>
Weiber/ mo&#x0364;gen die keu&#x017F;chen Bienlein nicht leiden/ &#x017F;o<lb/>
wol auch die jenigen die <hi rendition="#aq">graveolentia,</hi> Zwibel und Knob-<lb/>
lauch gege&#x017F;&#x017F;en; auch wie <hi rendition="#aq">Colerus</hi> &#x017F;agt/ die Wermuth-<lb/>
bier oder Brandwein getruncken haben/ aller Ge&#x017F;tanck<lb/>
i&#x017F;t ihnen zuwider. So muß man auch gleichfalls die<lb/>
Bienenfaltern/ als li&#x017F;tige Ho&#x0364;nig-Dieb/ die auch die<lb/>
guten und fruchtbaren Ba&#x0364;ume und Kohlkra&#x0364;uter mit<lb/>
Rauppen und Wu&#x0364;rmern be&#x017F;chmei&#x017F;&#x017F;en/ (wie man kan)<lb/>
vertilgen/ bey kalten feuchten Wetter/ ha&#x0364;ngen &#x017F;ie &#x017F;ich u&#x0364;-<lb/>
berall an/ da kan man &#x017F;ie finden und wu&#x0364;rgen. Oder wo<lb/>
man &#x017F;ie des Tages viel um die Bienen&#x017F;to&#x0364;cke &#x017F;pu&#x0364;hret/ kan<lb/>
man bey Nachts unferne davon drey oder vier Stroh-<lb/>
fackeln anzu&#x0364;nden/ &#x017F;o fliegen die mei&#x017F;ten ins Feuer/ ver-<lb/>
brennen &#x017F;ich und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en hernach verderben/ wie die Figur<lb/>
vornen am Capitel auswei&#x017F;et. Ein Weib/ das ihre<lb/>
Monalzeit hat/ &#x017F;oll &#x017F;ich hu&#x0364;ten/ den Bienen&#x017F;to&#x0364;cken nicht<lb/>
nahe zu kommen. Wermuth &#x017F;oll nicht nahend an ihrem<lb/>
Hau&#x017F;e gebauet &#x017F;eyn; &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie auch denen Leuten feind/<lb/>
die Saltz bey &#x017F;ich tragen/ oder ge&#x017F;altzene Spei&#x017F;en gege&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en haben; Donner und Wetterleuchten i&#x017F;t ihnen glei-<lb/>
cher ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;cha&#x0364;dlich/ &#x017F;onderlich wann die Meelthau fal-<lb/>
len/ &#x017F;terben &#x017F;ie gerne davon; nicht weniger &#x017F;ollen &#x017F;ie auch<lb/>
dem Buchsbaum nicht zu nahend &#x017F;eyn/ wenn &#x017F;ie von<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">&#x2741; B b b</fw><fw place="bottom" type="catch">ihm</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[377/0395] Zehenden Buchs Erſter Theil/ Bienenhütten. langt/ daß man weder mit Brod noch Mehl dem Hoͤ- nig zu nahend komme/ daraus die Ameiſſen erwachſen ſollen. Die Meiſen/ ſind bekannte Voͤgelein/ (ſagt unſer Author) werden zur Ungebuͤhr beſchuldiget/ daß ſie die Bienen freſſen ſollen/ ſie leeſen nur die todten Bienen im Winter von dem Schnee auf/ die ihnen auch wol zu goͤnnen; Jch halte aber/ es werde der lebendigen auch ſchwerlich ſchonen/ wie man gleicher maſſen weiß von den Spatzen und andern Voͤgeln/ ſonderlich wann ſie Junge haben/ daß ſie der Bienen nicht ſchonen/ ſo wenig als des andern Ungeziefers. [Abbildung] Cap. XXI. Noch andere Dinge/ ſo den Bienen ſchaͤdlich ſind. VOn den Raubbienen iſt droben in einem eignen Capitel genugſam gehandelt worden/ da ſich der guͤnſtige Leſer erſehen kan. Anderer ihnen wi- derwaͤrtiger Dinge gedenckt auch Virgilius mit dieſen Worten: — — ſedes apibus ſtatioquè petenda, Quò neq́ue ſit ventis aditus, nam pabula venti Ferre domum prohibent, nec oves, hœdiq́ue pe- tulci Floribus inſultent, aut errans Bucula campo Decutiat rorem, & ſurgentes atterat herbas. Und nicht weit hernach ſagt er: Neu propius Tectis Taxum ſine, néve rubentes Ure foco cancros, altæ neu crede paludi, Aut ubi odor cœni gravis, aut ubi concava pulſu Saxa ſonant, vocisq́ue offenſa reſultat Imago. Das iſt kuͤrtzlich/ daß den Bienen die Winde/ welche/ die nach Hauſe umkehrende/ ſchwer-beladene verhindern/ Schaaf und Geißviehe/ welche die Blumen verunreini- gen; das Rindviehe/ welches den Thau abſchuͤttert/ und die Kraͤuter niedertritt; der Eibenbaum/ durch deſſen Gifft die Bienen ſterben; der Rauch von gebrannten Krebſen/ den ſie nicht gedulten koͤnnen; die maraſſigen ſtinckenden Lacken/ und der Echo oder Wiederhall wi- derwaͤrtig und ſchaͤdlich ſind. Die vollen aus dem Hals riechenden Trunckenbold/ und verſoffenen Unflaͤ- ter; wie auch die unzuͤchtigen geilen ſo wol Maͤnner als Weiber/ moͤgen die keuſchen Bienlein nicht leiden/ ſo wol auch die jenigen die graveolentia, Zwibel und Knob- lauch gegeſſen; auch wie Colerus ſagt/ die Wermuth- bier oder Brandwein getruncken haben/ aller Geſtanck iſt ihnen zuwider. So muß man auch gleichfalls die Bienenfaltern/ als liſtige Hoͤnig-Dieb/ die auch die guten und fruchtbaren Baͤume und Kohlkraͤuter mit Rauppen und Wuͤrmern beſchmeiſſen/ (wie man kan) vertilgen/ bey kalten feuchten Wetter/ haͤngen ſie ſich uͤ- berall an/ da kan man ſie finden und wuͤrgen. Oder wo man ſie des Tages viel um die Bienenſtoͤcke ſpuͤhret/ kan man bey Nachts unferne davon drey oder vier Stroh- fackeln anzuͤnden/ ſo fliegen die meiſten ins Feuer/ ver- brennen ſich und muͤſſen hernach verderben/ wie die Figur vornen am Capitel ausweiſet. Ein Weib/ das ihre Monalzeit hat/ ſoll ſich huͤten/ den Bienenſtoͤcken nicht nahe zu kommen. Wermuth ſoll nicht nahend an ihrem Hauſe gebauet ſeyn; ſo ſind ſie auch denen Leuten feind/ die Saltz bey ſich tragen/ oder geſaltzene Speiſen gegeſ- ſen haben; Donner und Wetterleuchten iſt ihnen glei- cher maſſen ſchaͤdlich/ ſonderlich wann die Meelthau fal- len/ ſterben ſie gerne davon; nicht weniger ſollen ſie auch dem Buchsbaum nicht zu nahend ſeyn/ wenn ſie von ihm ❁ B b b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/395
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/395>, abgerufen am 22.11.2024.