wären, im Fache des biographischen Romans etwas zu leisten. Mit dem Theater ist es jetzt ein schlimmes Ding etc."
Diese Zeilen regten mich auf, jene Mappe wieder einmal hervorzusuchen, in welcher ich seit vielen Jahren allerlei Entwürfe zu Erzählungen größeren Umfangs aufbewahre. Jch prüfte, wählte, verwarf; gerieth auch über die im Jahre 1845/6 begonnenen, aus Mangel an Lust, Fleiß, Muth? ich weiß nicht, wieder aufgegebe- nen Vagabunden. Die Landstreicher machten mir viel zu schaffen. Den Kopf von ihren Streichen voll, traf ich im März in Prag ein, führte sie im April den Wiener Prater entlang herum, nahm sie im Mai mit nach Baden und brachte sie, bei sanftem Schneegestöber, in unsern hiesigen Frühling mit. Das Uebrige wis- sen Sie.
Kahlert hat dies Buch auf seinem Gewissen.
Wegen künftiger Romane von meiner Feder könnte nur das Lesepublikum die Verantwortung tragen; von diesem allein hängt es ab, ob dieser Versuch der erste und letzte bleiben, oder ob er Geschwister bekommen soll!
wären, im Fache des biographiſchen Romans etwas zu leiſten. Mit dem Theater iſt es jetzt ein ſchlimmes Ding ꝛc.“
Dieſe Zeilen regten mich auf, jene Mappe wieder einmal hervorzuſuchen, in welcher ich ſeit vielen Jahren allerlei Entwürfe zu Erzählungen größeren Umfangs aufbewahre. Jch prüfte, wählte, verwarf; gerieth auch über die im Jahre 1845/6 begonnenen, aus Mangel an Luſt, Fleiß, Muth? ich weiß nicht, wieder aufgegebe- nen Vagabunden. Die Landſtreicher machten mir viel zu ſchaffen. Den Kopf von ihren Streichen voll, traf ich im März in Prag ein, führte ſie im April den Wiener Prater entlang herum, nahm ſie im Mai mit nach Baden und brachte ſie, bei ſanftem Schneegeſtöber, in unſern hieſigen Frühling mit. Das Uebrige wiſ- ſen Sie.
Kahlert hat dies Buch auf ſeinem Gewiſſen.
Wegen künftiger Romane von meiner Feder könnte nur das Leſepublikum die Verantwortung tragen; von dieſem allein hängt es ab, ob dieſer Verſuch der erſte und letzte bleiben, oder ob er Geſchwiſter bekommen ſoll!
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[XIII/0013]
wären, im Fache des biographiſchen Romans etwas
zu leiſten. Mit dem Theater iſt es jetzt ein ſchlimmes
Ding ꝛc.“
Dieſe Zeilen regten mich auf, jene Mappe wieder
einmal hervorzuſuchen, in welcher ich ſeit vielen Jahren
allerlei Entwürfe zu Erzählungen größeren Umfangs
aufbewahre. Jch prüfte, wählte, verwarf; gerieth auch
über die im Jahre 1845/6 begonnenen, aus Mangel
an Luſt, Fleiß, Muth? ich weiß nicht, wieder aufgegebe-
nen Vagabunden. Die Landſtreicher machten mir viel
zu ſchaffen. Den Kopf von ihren Streichen voll, traf
ich im März in Prag ein, führte ſie im April den Wiener
Prater entlang herum, nahm ſie im Mai mit nach
Baden und brachte ſie, bei ſanftem Schneegeſtöber,
in unſern hieſigen Frühling mit. Das Uebrige wiſ-
ſen Sie.
Kahlert hat dies Buch auf ſeinem Gewiſſen.
Wegen künftiger Romane von meiner Feder könnte
nur das Leſepublikum die Verantwortung tragen;
von dieſem allein hängt es ab, ob dieſer Verſuch
der erſte und letzte bleiben, oder ob er Geſchwiſter
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/13>, abgerufen am 23.11.2024.
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