Diese Vorrede ist schon geschrieben; sie harrt nur der Reinschrift, um sich auf die Reise nach Breslau zu begeben, -- da trifft in Gräz Tom Pouce ein, der große Admiral. Und ich stehe betrübt bei seinem Anblick; denn Er fehlt mir in diesem Buche. O wenn mein Schkramprl Pouce'n besessen, er hätte nicht .... ja so; Sie haben das Buch noch nicht gelesen und wissen noch nicht, wer Schkramprl ist.
Aber Tom Pouce kennen Sie. War ich doch bei Jhnen in der Loge, als der Huldreiche im schwarzen Frack, auf seines Kammerdieners Handteller stehend, uns Visitenkarten übergab, während seine Equipage draußen auf der Scene hielt. Nun denn, ich folgte ihm auf die Bühne. Jch war begierig, mit eigenen Ohren zu hören, ob Das auch reden, denken, ob es sich für einen Menschen wie unser Einer halten werde?
Bei dieser Gelegenheit begegnete ich Herrn Ballet- meister Crombe und mich erinnernd, derselbe sei Duport's Schüler gewesen, kam mir der glückliche Gedanke, ihm zu erzählen, daß ich Duport's in diesem Romane Erwähnung gethan und die Geschichte, wie er Tänzer ward, mitgetheilt hätte. Worauf Crombe mir mit ächt französischer Politesse erwiederte: ich hätte ganz
Dieſe Vorrede iſt ſchon geſchrieben; ſie harrt nur der Reinſchrift, um ſich auf die Reiſe nach Breslau zu begeben, — da trifft in Gräz Tom Pouce ein, der große Admiral. Und ich ſtehe betrübt bei ſeinem Anblick; denn Er fehlt mir in dieſem Buche. O wenn mein Schkramprl Pouce’n beſeſſen, er hätte nicht .... ja ſo; Sie haben das Buch noch nicht geleſen und wiſſen noch nicht, wer Schkramprl iſt.
Aber Tom Pouce kennen Sie. War ich doch bei Jhnen in der Loge, als der Huldreiche im ſchwarzen Frack, auf ſeines Kammerdieners Handteller ſtehend, uns Viſitenkarten übergab, während ſeine Equipage draußen auf der Scene hielt. Nun denn, ich folgte ihm auf die Bühne. Jch war begierig, mit eigenen Ohren zu hören, ob Das auch reden, denken, ob es ſich für einen Menſchen wie unſer Einer halten werde?
Bei dieſer Gelegenheit begegnete ich Herrn Ballet- meiſter Crombé und mich erinnernd, derſelbe ſei Duport’s Schüler geweſen, kam mir der glückliche Gedanke, ihm zu erzählen, daß ich Duport’s in dieſem Romane Erwähnung gethan und die Geſchichte, wie er Tänzer ward, mitgetheilt hätte. Worauf Crombé mir mit ächt franzöſiſcher Politeſſe erwiederte: ich hätte ganz
<TEI><text><front><divtype="dedication"><div><pbfacs="#f0014"n="XIV"/><p>Dieſe Vorrede iſt ſchon geſchrieben; ſie harrt nur<lb/>
der Reinſchrift, um ſich auf die Reiſe nach Breslau zu<lb/>
begeben, — da trifft in Gräz <hirendition="#g">Tom Pouce</hi> ein, der<lb/>
große Admiral. Und ich ſtehe betrübt bei ſeinem Anblick;<lb/>
denn Er fehlt mir in dieſem Buche. O wenn mein<lb/>
Schkramprl Pouce’n beſeſſen, er hätte nicht .... ja ſo;<lb/>
Sie haben das Buch noch nicht geleſen und wiſſen noch<lb/>
nicht, wer Schkramprl iſt.</p><lb/><p>Aber Tom Pouce kennen Sie. War ich doch bei<lb/>
Jhnen in der Loge, als der Huldreiche im ſchwarzen<lb/>
Frack, auf ſeines Kammerdieners Handteller ſtehend,<lb/>
uns Viſitenkarten übergab, während ſeine Equipage<lb/>
draußen auf der Scene hielt. Nun denn, ich folgte<lb/>
ihm auf die Bühne. Jch war begierig, mit eigenen<lb/>
Ohren zu hören, ob <hirendition="#g">Das</hi> auch reden, denken, ob<lb/>
es ſich für einen Menſchen wie unſer Einer halten<lb/>
werde?</p><lb/><p>Bei dieſer Gelegenheit begegnete ich Herrn Ballet-<lb/>
meiſter Cromb<hirendition="#aq">é</hi> und mich erinnernd, derſelbe ſei<lb/><hirendition="#g">Duport’</hi>s Schüler geweſen, kam mir der glückliche<lb/>
Gedanke, ihm zu erzählen, daß ich Duport’s in dieſem<lb/>
Romane Erwähnung gethan und die Geſchichte, wie er<lb/>
Tänzer ward, mitgetheilt hätte. Worauf Cromb<hirendition="#aq">é</hi> mir<lb/>
mit ächt franzöſiſcher Politeſſe erwiederte: ich hätte ganz<lb/></p></div></div></front></text></TEI>
[XIV/0014]
Dieſe Vorrede iſt ſchon geſchrieben; ſie harrt nur
der Reinſchrift, um ſich auf die Reiſe nach Breslau zu
begeben, — da trifft in Gräz Tom Pouce ein, der
große Admiral. Und ich ſtehe betrübt bei ſeinem Anblick;
denn Er fehlt mir in dieſem Buche. O wenn mein
Schkramprl Pouce’n beſeſſen, er hätte nicht .... ja ſo;
Sie haben das Buch noch nicht geleſen und wiſſen noch
nicht, wer Schkramprl iſt.
Aber Tom Pouce kennen Sie. War ich doch bei
Jhnen in der Loge, als der Huldreiche im ſchwarzen
Frack, auf ſeines Kammerdieners Handteller ſtehend,
uns Viſitenkarten übergab, während ſeine Equipage
draußen auf der Scene hielt. Nun denn, ich folgte
ihm auf die Bühne. Jch war begierig, mit eigenen
Ohren zu hören, ob Das auch reden, denken, ob
es ſich für einen Menſchen wie unſer Einer halten
werde?
Bei dieſer Gelegenheit begegnete ich Herrn Ballet-
meiſter Crombé und mich erinnernd, derſelbe ſei
Duport’s Schüler geweſen, kam mir der glückliche
Gedanke, ihm zu erzählen, daß ich Duport’s in dieſem
Romane Erwähnung gethan und die Geſchichte, wie er
Tänzer ward, mitgetheilt hätte. Worauf Crombé mir
mit ächt franzöſiſcher Politeſſe erwiederte: ich hätte ganz
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. XIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/14>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.