seinen Beinen durch in's Freie schob und ihn beinahe umgeschoben hätte.
"Beileibe, wurde ihm erwiedert; noch zwei Mei- len bis an die Grenze; sein Sie auch schön willkom- men bei uns! Mögen Sie Bier oder Schnaps?"
Anton höchst verlegen über die ihm zur Wahl gestellte Frage, bat sich einen Kaffee aus.
Die Stammgäste der Schenke lächelten mitleids- voll. Sie stampften heftig mit ihren leeren Gläsern auf den Tisch, damit man dieselben auf's Neue fülle und ihnen Gelegenheit gebe, darzuthun, wie sie ganz andere Männer wären.
Anton achtete wenig darauf. Die Bank hinter dem Ofen schien ihm ein reizender Trockenplatz. Er dampfte wie ein kaum erstickter Waldbrand. Koko drückte sich warm-behaglich an seinen Hals, mit uner- müdlicher Gesprächigkeit ihn von Lora unterhaltend. Als die Wirthin den bestellten Kaffee brachte, einige umfangreiche Semmeln zur Beilage mit, erwachte in unserem Reisenden auf einmal die Gier des Heiß- hungers. Kaum, daß er sich Zeit ließ, den dünnen Labetrank zu kühlen; in die braunen Fluthen getaucht, verschlang er Semmel auf Semmel, und da kehrten ihm, von Jnnen wie von Außen erwärmt, alsbald
ſeinen Beinen durch in’s Freie ſchob und ihn beinahe umgeſchoben haͤtte.
„Beileibe, wurde ihm erwiedert; noch zwei Mei- len bis an die Grenze; ſein Sie auch ſchoͤn willkom- men bei uns! Moͤgen Sie Bier oder Schnaps?“
Anton hoͤchſt verlegen uͤber die ihm zur Wahl geſtellte Frage, bat ſich einen Kaffee aus.
Die Stammgaͤſte der Schenke laͤchelten mitleids- voll. Sie ſtampften heftig mit ihren leeren Glaͤſern auf den Tiſch, damit man dieſelben auf’s Neue fuͤlle und ihnen Gelegenheit gebe, darzuthun, wie ſie ganz andere Maͤnner waͤren.
Anton achtete wenig darauf. Die Bank hinter dem Ofen ſchien ihm ein reizender Trockenplatz. Er dampfte wie ein kaum erſtickter Waldbrand. Koko druͤckte ſich warm-behaglich an ſeinen Hals, mit uner- muͤdlicher Geſpraͤchigkeit ihn von Lora unterhaltend. Als die Wirthin den beſtellten Kaffee brachte, einige umfangreiche Semmeln zur Beilage mit, erwachte in unſerem Reiſenden auf einmal die Gier des Heiß- hungers. Kaum, daß er ſich Zeit ließ, den duͤnnen Labetrank zu kuͤhlen; in die braunen Fluthen getaucht, verſchlang er Semmel auf Semmel, und da kehrten ihm, von Jnnen wie von Außen erwaͤrmt, alsbald
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ſeinen Beinen durch in’s Freie ſchob und ihn beinahe
umgeſchoben haͤtte.
„Beileibe, wurde ihm erwiedert; noch zwei Mei-
len bis an die Grenze; ſein Sie auch ſchoͤn willkom-
men bei uns! Moͤgen Sie Bier oder Schnaps?“
Anton hoͤchſt verlegen uͤber die ihm zur Wahl
geſtellte Frage, bat ſich einen Kaffee aus.
Die Stammgaͤſte der Schenke laͤchelten mitleids-
voll. Sie ſtampften heftig mit ihren leeren Glaͤſern
auf den Tiſch, damit man dieſelben auf’s Neue fuͤlle
und ihnen Gelegenheit gebe, darzuthun, wie ſie ganz
andere Maͤnner waͤren.
Anton achtete wenig darauf. Die Bank hinter
dem Ofen ſchien ihm ein reizender Trockenplatz. Er
dampfte wie ein kaum erſtickter Waldbrand. Koko
druͤckte ſich warm-behaglich an ſeinen Hals, mit uner-
muͤdlicher Geſpraͤchigkeit ihn von Lora unterhaltend.
Als die Wirthin den beſtellten Kaffee brachte, einige
umfangreiche Semmeln zur Beilage mit, erwachte
in unſerem Reiſenden auf einmal die Gier des Heiß-
hungers. Kaum, daß er ſich Zeit ließ, den duͤnnen
Labetrank zu kuͤhlen; in die braunen Fluthen getaucht,
verſchlang er Semmel auf Semmel, und da kehrten
ihm, von Jnnen wie von Außen erwaͤrmt, alsbald
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/250>, abgerufen am 21.11.2024.
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