senjunge mehr vor einer Gasflamme stehen, mag sie noch so hoch emporflackern! -- und nichts Anderes war es, als brennende Gase, die Herr Charles aus jenen Schläuchen in metallene Röhren strömen und durch diese, zu mannigfachen Formen und Figuren sich gestaltend, verbrennen ließ. Wer den geblendeten Kleinstädtern damals gesagt hätte, daß in ähnlichem Zauberlichte gar bald ihre Nachkommen, vielleicht sie selbst, die Straßen durchwandern sollten, wenn sie die Reise nach irgend einer größeren Stadt unternähmen!? Ja, wer weiß, ob nicht, während diese Zeilen auf's Papier fließen, derselbe Saal, dessen Schilderung sie beabsichtigten, auch schon mit Gas beleuchtet wird?
Armer Charles, Deine Zeit wäre vorbei, sogar dort, wo man Dich vergötterte.
Anton wollte sich gerade zur Ruhe begeben, als er die Einladung des Herrn Charles erhielt, bei ihm ein Glas Wein zu trinken. Um nicht unfreundlich zu erscheinen nahm er es an, unter dem Vorbehalt, daß er sich zeitig entfernen dürfe. Er fand noch drei andere Gäste und erkannte zwei derselben: den Herrn vom seidnen Taschentuch, wie auch den scharfen Kri- tiker, deren Gegenwart ihn argwöhnen ließ, Herr Charles brauche mancherlei Gevattersleute. Der
ſenjunge mehr vor einer Gasflamme ſtehen, mag ſie noch ſo hoch emporflackern! — und nichts Anderes war es, als brennende Gaſe, die Herr Charles aus jenen Schlaͤuchen in metallene Roͤhren ſtroͤmen und durch dieſe, zu mannigfachen Formen und Figuren ſich geſtaltend, verbrennen ließ. Wer den geblendeten Kleinſtaͤdtern damals geſagt haͤtte, daß in aͤhnlichem Zauberlichte gar bald ihre Nachkommen, vielleicht ſie ſelbſt, die Straßen durchwandern ſollten, wenn ſie die Reiſe nach irgend einer groͤßeren Stadt unternaͤhmen!? Ja, wer weiß, ob nicht, waͤhrend dieſe Zeilen auf’s Papier fließen, derſelbe Saal, deſſen Schilderung ſie beabſichtigten, auch ſchon mit Gas beleuchtet wird?
Armer Charles, Deine Zeit waͤre vorbei, ſogar dort, wo man Dich vergoͤtterte.
Anton wollte ſich gerade zur Ruhe begeben, als er die Einladung des Herrn Charles erhielt, bei ihm ein Glas Wein zu trinken. Um nicht unfreundlich zu erſcheinen nahm er es an, unter dem Vorbehalt, daß er ſich zeitig entfernen duͤrfe. Er fand noch drei andere Gaͤſte und erkannte zwei derſelben: den Herrn vom ſeidnen Taſchentuch, wie auch den ſcharfen Kri- tiker, deren Gegenwart ihn argwoͤhnen ließ, Herr Charles brauche mancherlei Gevattersleute. Der
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ſenjunge mehr vor einer Gasflamme ſtehen, mag ſie
noch ſo hoch emporflackern! — und nichts Anderes
war es, als brennende Gaſe, die Herr Charles aus
jenen Schlaͤuchen in metallene Roͤhren ſtroͤmen und
durch dieſe, zu mannigfachen Formen und Figuren ſich
geſtaltend, verbrennen ließ. Wer den geblendeten
Kleinſtaͤdtern damals geſagt haͤtte, daß in aͤhnlichem
Zauberlichte gar bald ihre Nachkommen, vielleicht ſie
ſelbſt, die Straßen durchwandern ſollten, wenn ſie die
Reiſe nach irgend einer groͤßeren Stadt unternaͤhmen!?
Ja, wer weiß, ob nicht, waͤhrend dieſe Zeilen auf’s
Papier fließen, derſelbe Saal, deſſen Schilderung ſie
beabſichtigten, auch ſchon mit Gas beleuchtet wird?
Armer Charles, Deine Zeit waͤre vorbei, ſogar
dort, wo man Dich vergoͤtterte.
Anton wollte ſich gerade zur Ruhe begeben, als
er die Einladung des Herrn Charles erhielt, bei ihm
ein Glas Wein zu trinken. Um nicht unfreundlich
zu erſcheinen nahm er es an, unter dem Vorbehalt,
daß er ſich zeitig entfernen duͤrfe. Er fand noch drei
andere Gaͤſte und erkannte zwei derſelben: den Herrn
vom ſeidnen Taſchentuch, wie auch den ſcharfen Kri-
tiker, deren Gegenwart ihn argwoͤhnen ließ, Herr
Charles brauche mancherlei Gevattersleute. Der
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/136>, abgerufen am 27.11.2024.
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