Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.zusammengeschmolzen ist. Advinent versteht nicht Hier dieser Wagen ist ein wanderndes Wohn- Die Vagabunden. II. 13
zuſammengeſchmolzen iſt. Advinent verſteht nicht Hier dieſer Wagen iſt ein wanderndes Wohn- Die Vagabunden. II. 13
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0195" n="193"/> zuſammengeſchmolzen iſt. Advinent verſteht nicht<lb/> deutſch; bei jedem neuen Ankauf wiederholt ſich die<lb/> Operation in den Druckereien zur Beluſtigung der<lb/> Lehrlinge.</p><lb/> <p>Hier dieſer Wagen iſt ein wanderndes Wohn-<lb/> haus; gar nicht uͤbel; beſſer und bequemer eingerich-<lb/> tet, wie mein Schweizerhaͤuschen, welches den Nach-<lb/> theil hat, immer auseinander gelegt und wieder auf-<lb/> gebaut werden zu muͤſſen. Sollt’ ich auf dieſer Meſſe<lb/> noch reuſſiren, laſſ’ ich mir einen aͤhnlichen Wagen<lb/> bauen. Vorn, wie Sie ſehen, iſt eine hollaͤndiſche<lb/> Waffelbaͤckerei eingerichtet. Das pfiffige Maͤdchen<lb/> mit der beblechten Haube baͤckt Waffeln und verkauft<lb/> ſelbige, warm wie ſie vom Feuer kommen. Ein guter<lb/> Handel! um ſo eintraͤglicher, weil ſie nicht mit Waf-<lb/> feln allein handelt. Die hintere Haͤlfte wird von<lb/> einer Camera obſkura eingenommen; — ich meine die<lb/> hintere Haͤlfte des Wagens. Die Schweſter der<lb/> Waffelbaͤckerei treibt ihr Weſen daſelbſt im Dunkeln<lb/> und nur dann laͤßt ſie unerwartet und fuͤr den Be-<lb/> ſchauer zu zeitig das Tageslicht wieder zuſtroͤmen,<lb/> wenn die anweſenden Herren nicht begreifen wollen,<lb/> daß ihre Eintrittspreiſe ſehr niedrig ſind und daß<lb/> laͤngerer Aufenthalt in einer obſkuren Kammer durch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Die Vagabunden. <hi rendition="#aq">II.</hi> 13</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [193/0195]
zuſammengeſchmolzen iſt. Advinent verſteht nicht
deutſch; bei jedem neuen Ankauf wiederholt ſich die
Operation in den Druckereien zur Beluſtigung der
Lehrlinge.
Hier dieſer Wagen iſt ein wanderndes Wohn-
haus; gar nicht uͤbel; beſſer und bequemer eingerich-
tet, wie mein Schweizerhaͤuschen, welches den Nach-
theil hat, immer auseinander gelegt und wieder auf-
gebaut werden zu muͤſſen. Sollt’ ich auf dieſer Meſſe
noch reuſſiren, laſſ’ ich mir einen aͤhnlichen Wagen
bauen. Vorn, wie Sie ſehen, iſt eine hollaͤndiſche
Waffelbaͤckerei eingerichtet. Das pfiffige Maͤdchen
mit der beblechten Haube baͤckt Waffeln und verkauft
ſelbige, warm wie ſie vom Feuer kommen. Ein guter
Handel! um ſo eintraͤglicher, weil ſie nicht mit Waf-
feln allein handelt. Die hintere Haͤlfte wird von
einer Camera obſkura eingenommen; — ich meine die
hintere Haͤlfte des Wagens. Die Schweſter der
Waffelbaͤckerei treibt ihr Weſen daſelbſt im Dunkeln
und nur dann laͤßt ſie unerwartet und fuͤr den Be-
ſchauer zu zeitig das Tageslicht wieder zuſtroͤmen,
wenn die anweſenden Herren nicht begreifen wollen,
daß ihre Eintrittspreiſe ſehr niedrig ſind und daß
laͤngerer Aufenthalt in einer obſkuren Kammer durch
Die Vagabunden. II. 13
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Zitationshilfe: | Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/195>, abgerufen am 16.02.2025. |