Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.ohne Beziehung auf Herrin und Diener setzte er hinzu: Aber zum Teufel, was fällt Jhnen ein, "Dacht' ich denn an ihn? Jch sah ihn nicht, Man merkt es ihm an, und, es muß Sie nicht "Ah, bah! hab' ich doch den Riesen längst bei Toll? "Mannstoll, ja! Wird von ihm gemißhandelt ohne Beziehung auf Herrin und Diener ſetzte er hinzu: Aber zum Teufel, was faͤllt Jhnen ein, „Dacht’ ich denn an ihn? Jch ſah ihn nicht, Man merkt es ihm an, und, es muß Sie nicht „Ah, bah! hab’ ich doch den Rieſen laͤngſt bei Toll? „Mannstoll, ja! Wird von ihm gemißhandelt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0200" n="198"/> ohne Beziehung auf Herrin und Diener ſetzte er hinzu:<lb/> ich habe genug geſeh’n.</p><lb/> <p>Aber zum Teufel, was faͤllt Jhnen ein,<lb/> Schkramprl? rief er faſt aͤrgerlich, wie ſie nur erſt<lb/> wieder im Freien ſich befanden; wie koͤnnen Sie<lb/> mich in ſolcher Art blos ſtellen? Der verdammte<lb/> Schuft muß ja wirklich glauben, ich wollte mich<lb/> zwiſchen ihn und ſeine — Gebieterin draͤngen?</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Dacht’</hi> ich denn an ihn? Jch ſah ihn nicht,<lb/> und meinte, er laͤge im Wirthshauſe, wo er den<lb/> groͤßten Theil ſeines Lebens verſaͤuft. O ich haſſe<lb/> ihn, <hi rendition="#aq">souverainement!</hi> <hi rendition="#g">Er war auch Rieſe.</hi>“</p><lb/> <p>Man merkt es ihm an, und, es muß Sie nicht<lb/> beleidigen, aber ich denke, wenn er ſich zuſammen<lb/> nehmen will, er kann einen gefaͤhrlichen Nebenbuhler<lb/> fuͤr Sie abgeben!</p><lb/> <p>„Ah, bah! hab’ ich doch den Rieſen laͤngſt bei<lb/> Seite gelegt! Furchtbar iſt er mir nicht mehr. Jch<lb/> haſſe ihn aus allgemein-menſchlichen, moraliſchen<lb/> Prinzipien. Er iſt ein Unthier. Dieſes arme, alte,<lb/> tolle Weib —“</p><lb/> <p>Toll?</p><lb/> <p>„Mannstoll, ja! Wird von ihm gemißhandelt<lb/> und beraubt. Ohne ihn muͤßte ſie reich ſein, denn ſie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0200]
ohne Beziehung auf Herrin und Diener ſetzte er hinzu:
ich habe genug geſeh’n.
Aber zum Teufel, was faͤllt Jhnen ein,
Schkramprl? rief er faſt aͤrgerlich, wie ſie nur erſt
wieder im Freien ſich befanden; wie koͤnnen Sie
mich in ſolcher Art blos ſtellen? Der verdammte
Schuft muß ja wirklich glauben, ich wollte mich
zwiſchen ihn und ſeine — Gebieterin draͤngen?
„Dacht’ ich denn an ihn? Jch ſah ihn nicht,
und meinte, er laͤge im Wirthshauſe, wo er den
groͤßten Theil ſeines Lebens verſaͤuft. O ich haſſe
ihn, souverainement! Er war auch Rieſe.“
Man merkt es ihm an, und, es muß Sie nicht
beleidigen, aber ich denke, wenn er ſich zuſammen
nehmen will, er kann einen gefaͤhrlichen Nebenbuhler
fuͤr Sie abgeben!
„Ah, bah! hab’ ich doch den Rieſen laͤngſt bei
Seite gelegt! Furchtbar iſt er mir nicht mehr. Jch
haſſe ihn aus allgemein-menſchlichen, moraliſchen
Prinzipien. Er iſt ein Unthier. Dieſes arme, alte,
tolle Weib —“
Toll?
„Mannstoll, ja! Wird von ihm gemißhandelt
und beraubt. Ohne ihn muͤßte ſie reich ſein, denn ſie
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