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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.

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Kakomirum. Der Mordlärm, den Affen und Hunde
bei diesem Sturme erhoben, riß mich glücklicherweise
wieder aus meinen sentimentalen Mucken heraus,
daß ich fröhlich-lachend heimkehrte und meinem Her-
ren sammt Gattin tapfer zuredete, sie möchten sich
den Unsinn doch auch einmal mit anschauen. Aber
da prediget man tauben Ohren. Er sitzt so tief in
seinen Büchern und denkt nur an Desdemona, daß
Kakomirum und Madame Batavia keine Anziehungs-
kraft für ihn haben. Sie sagte: wie können Sie
Gefallen finden an den Qualen der Thiere? Das
sagte sie auf Englisch.

'S ist doch närrisch: Wenn Herr Vlämert diese
Sprache redet, find' ich sie mißlautend. Wenn Miß
Katharine Sie spricht, find' ich sie lieblich klingend!
C'est le son qui fait la musique, pflegte Laura zu
behaupten.

Arme Laura! Ob er sie wirklich prügeln mag der
verdammte kleine Amelot?"


"Muß mich mein Unstern mit dem Affen-Manne,
dem Baldavi zusammen führen! Muß meine Eitel-
keit mich plagen, ihm zu erzählen, daß ich bei Guil-
laume war! Muß er mir von seinen Künsten bei

Kakomirum. Der Mordlaͤrm, den Affen und Hunde
bei dieſem Sturme erhoben, riß mich gluͤcklicherweiſe
wieder aus meinen ſentimentalen Mucken heraus,
daß ich froͤhlich-lachend heimkehrte und meinem Her-
ren ſammt Gattin tapfer zuredete, ſie moͤchten ſich
den Unſinn doch auch einmal mit anſchauen. Aber
da prediget man tauben Ohren. Er ſitzt ſo tief in
ſeinen Buͤchern und denkt nur an Desdemona, daß
Kakomirum und Madame Batavia keine Anziehungs-
kraft fuͤr ihn haben. Sie ſagte: wie koͤnnen Sie
Gefallen finden an den Qualen der Thiere? Das
ſagte ſie auf Engliſch.

’S iſt doch naͤrriſch: Wenn Herr Vlaͤmert dieſe
Sprache redet, find’ ich ſie mißlautend. Wenn Miß
Katharine Sie ſpricht, find’ ich ſie lieblich klingend!
C’est le son qui fait la musique, pflegte Laura zu
behaupten.

Arme Laura! Ob er ſie wirklich pruͤgeln mag der
verdammte kleine Amelot?“


„Muß mich mein Unſtern mit dem Affen-Manne,
dem Baldavi zuſammen fuͤhren! Muß meine Eitel-
keit mich plagen, ihm zu erzaͤhlen, daß ich bei Guil-
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[229/0231] Kakomirum. Der Mordlaͤrm, den Affen und Hunde bei dieſem Sturme erhoben, riß mich gluͤcklicherweiſe wieder aus meinen ſentimentalen Mucken heraus, daß ich froͤhlich-lachend heimkehrte und meinem Her- ren ſammt Gattin tapfer zuredete, ſie moͤchten ſich den Unſinn doch auch einmal mit anſchauen. Aber da prediget man tauben Ohren. Er ſitzt ſo tief in ſeinen Buͤchern und denkt nur an Desdemona, daß Kakomirum und Madame Batavia keine Anziehungs- kraft fuͤr ihn haben. Sie ſagte: wie koͤnnen Sie Gefallen finden an den Qualen der Thiere? Das ſagte ſie auf Engliſch. ’S iſt doch naͤrriſch: Wenn Herr Vlaͤmert dieſe Sprache redet, find’ ich ſie mißlautend. Wenn Miß Katharine Sie ſpricht, find’ ich ſie lieblich klingend! C’est le son qui fait la musique, pflegte Laura zu behaupten. Arme Laura! Ob er ſie wirklich pruͤgeln mag der verdammte kleine Amelot?“ vom 2. Auguſt. „Muß mich mein Unſtern mit dem Affen-Manne, dem Baldavi zuſammen fuͤhren! Muß meine Eitel- keit mich plagen, ihm zu erzaͤhlen, daß ich bei Guil- laume war! Muß er mir von ſeinen Kuͤnſten bei

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/231>, abgerufen am 23.11.2024.