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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.

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Paar, -- wodurch?? Durch den zwischen Beider
Zärtlichkeit geworfenen Leichnam selbiger Katze! so
daß man das alte Sprüchwort passend anbringen
könnte: womit Du sündigest sollst Du gestraft wer-
den. Aus dem gestörten Duett entsteht ein Terzett,
in welchem, wie die Nachbarn behaupten, Bajazzo's
lederne Reitgerte taktirt haben soll. Der Rest ist
Schweigen. Unser frühreifer Louis hat begriffen, daß
eines Hanswursten Peitsche tiefere Wunden schlage,
als der Jartour blutige Fahne und ist, nicht ohne sei-
nen Gläubigern heftigen Schreck zu bereiten, in aller
Frühe nach Hause gereiset, allwo er seine Eltern
fürchterlich anzulügen nicht ermangeln und auch an
seinem überzärtlichen Papa einen gläubigen Hörer
finden wird. Jch jedoch habe bereits an die Mutter
geschrieben, und dieser verehrungswürdigen Frau die
Wahrheit mitgetheilt, damit das verdorbene Söhn-
chen durch ihren Einfluß wenigstens etwas strenger
gehalten werden möge. Der alte Graf, -- zwar an
Jahren ist er noch ein junger Graf, -- nimmt mir
diese Einmischung gewiß höllisch übel; doch das ist
gleichviel; ich besuche sein Haus ohnedies nicht mehr,
so lange der Schlingel von Sohn vorhanden ist. Nun
mein guter Antoine wissen Sie, was Sie wissen

Paar, — wodurch?? Durch den zwiſchen Beider
Zaͤrtlichkeit geworfenen Leichnam ſelbiger Katze! ſo
daß man das alte Spruͤchwort paſſend anbringen
koͤnnte: womit Du ſuͤndigeſt ſollſt Du geſtraft wer-
den. Aus dem geſtoͤrten Duett entſteht ein Terzett,
in welchem, wie die Nachbarn behaupten, Bajazzo’s
lederne Reitgerte taktirt haben ſoll. Der Reſt iſt
Schweigen. Unſer fruͤhreifer Louis hat begriffen, daß
eines Hanswurſten Peitſche tiefere Wunden ſchlage,
als der Jartour blutige Fahne und iſt, nicht ohne ſei-
nen Glaͤubigern heftigen Schreck zu bereiten, in aller
Fruͤhe nach Hauſe gereiſet, allwo er ſeine Eltern
fuͤrchterlich anzuluͤgen nicht ermangeln und auch an
ſeinem uͤberzaͤrtlichen Papa einen glaͤubigen Hoͤrer
finden wird. Jch jedoch habe bereits an die Mutter
geſchrieben, und dieſer verehrungswuͤrdigen Frau die
Wahrheit mitgetheilt, damit das verdorbene Soͤhn-
chen durch ihren Einfluß wenigſtens etwas ſtrenger
gehalten werden moͤge. Der alte Graf, — zwar an
Jahren iſt er noch ein junger Graf, — nimmt mir
dieſe Einmiſchung gewiß hoͤlliſch uͤbel; doch das iſt
gleichviel; ich beſuche ſein Haus ohnedies nicht mehr,
ſo lange der Schlingel von Sohn vorhanden iſt. Nun
mein guter Antoine wiſſen Sie, was Sie wiſſen

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[40/0042] Paar, — wodurch?? Durch den zwiſchen Beider Zaͤrtlichkeit geworfenen Leichnam ſelbiger Katze! ſo daß man das alte Spruͤchwort paſſend anbringen koͤnnte: womit Du ſuͤndigeſt ſollſt Du geſtraft wer- den. Aus dem geſtoͤrten Duett entſteht ein Terzett, in welchem, wie die Nachbarn behaupten, Bajazzo’s lederne Reitgerte taktirt haben ſoll. Der Reſt iſt Schweigen. Unſer fruͤhreifer Louis hat begriffen, daß eines Hanswurſten Peitſche tiefere Wunden ſchlage, als der Jartour blutige Fahne und iſt, nicht ohne ſei- nen Glaͤubigern heftigen Schreck zu bereiten, in aller Fruͤhe nach Hauſe gereiſet, allwo er ſeine Eltern fuͤrchterlich anzuluͤgen nicht ermangeln und auch an ſeinem uͤberzaͤrtlichen Papa einen glaͤubigen Hoͤrer finden wird. Jch jedoch habe bereits an die Mutter geſchrieben, und dieſer verehrungswuͤrdigen Frau die Wahrheit mitgetheilt, damit das verdorbene Soͤhn- chen durch ihren Einfluß wenigſtens etwas ſtrenger gehalten werden moͤge. Der alte Graf, — zwar an Jahren iſt er noch ein junger Graf, — nimmt mir dieſe Einmiſchung gewiß hoͤlliſch uͤbel; doch das iſt gleichviel; ich beſuche ſein Haus ohnedies nicht mehr, ſo lange der Schlingel von Sohn vorhanden iſt. Nun mein guter Antoine wiſſen Sie, was Sie wiſſen

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden02_1852/42>, abgerufen am 21.11.2024.