Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.klatschen will, -- der ist entweder, oder wird ein Doch da kommt Jhre treue Pflegerin, und der "Wie sieht's aus, cher docteur?" fragte Adele im So gut, erwiederte der Arzt, daß ich nur wünschte, "Folglich wird er, -- werden wir bald reisen Antoine ist gänzlich hergestellt. Bis gestern hab' klatſchen will, — der iſt entweder, oder wird ein Doch da kommt Jhre treue Pflegerin, und der „Wie ſieht’s aus, chèr docteur?“ fragte Adele im So gut, erwiederte der Arzt, daß ich nur wuͤnſchte, „Folglich wird er, — werden wir bald reiſen Antoine iſt gaͤnzlich hergeſtellt. Bis geſtern hab’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="88"/> klatſchen will, — der iſt entweder, oder <hi rendition="#g">wird</hi> ein<lb/> verlorener Menſch!</p><lb/> <p>Doch da kommt Jhre treue Pflegerin, und der<lb/> alte Schwaͤtzer verſtummt. Denn jetzt heißt es:<lb/> franzoͤſiſch reden und damit will’s mir nicht<lb/> gelingen.</p><lb/> <p>„Wie ſieht’s aus, <hi rendition="#aq">chèr docteur?</hi>“ fragte Adele im<lb/> froͤhlichſten, freundlichſten Kontra-Alt ihrer ſonoren<lb/> Stimme. „Jſt ihm der Abend im Theater gut<lb/> bekommen?“</p><lb/> <p>So gut, erwiederte der Arzt, daß ich nur wuͤnſchte,<lb/> Jhnen den guͤnſtigen Effekt deſſelben in beſſerem<lb/> Franzoͤſiſch zu beſchreiben, als mir vom Munde geht.</p><lb/> <p>„Folglich wird er, — werden wir bald reiſen<lb/> duͤrfen.“</p><lb/> <p>Antoine iſt gaͤnzlich hergeſtellt. Bis geſtern hab’<lb/> ich mit dieſer Erklaͤrung gezaudert, weil ich beſorgte,<lb/> eine Nervenaufregung koͤnne vielleicht ſchaͤdlich ſein. ...<lb/> Man tappt im Finſtern, weil keine Klappe im Hirn-<lb/> ſchaͤdel angebracht werden darf. Doch nehm’ ich<lb/> heute Alles zuruͤck. Er iſt geſund. Seine Jugend-<lb/> kraft wird das Uebrige thun und auch den Haarwuchs<lb/> treiben. Wollte Gott, es koͤnnte mir, da er ſo viel<lb/> hat, ein Geringes davon abtreten. — Aber ich muß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [88/0090]
klatſchen will, — der iſt entweder, oder wird ein
verlorener Menſch!
Doch da kommt Jhre treue Pflegerin, und der
alte Schwaͤtzer verſtummt. Denn jetzt heißt es:
franzoͤſiſch reden und damit will’s mir nicht
gelingen.
„Wie ſieht’s aus, chèr docteur?“ fragte Adele im
froͤhlichſten, freundlichſten Kontra-Alt ihrer ſonoren
Stimme. „Jſt ihm der Abend im Theater gut
bekommen?“
So gut, erwiederte der Arzt, daß ich nur wuͤnſchte,
Jhnen den guͤnſtigen Effekt deſſelben in beſſerem
Franzoͤſiſch zu beſchreiben, als mir vom Munde geht.
„Folglich wird er, — werden wir bald reiſen
duͤrfen.“
Antoine iſt gaͤnzlich hergeſtellt. Bis geſtern hab’
ich mit dieſer Erklaͤrung gezaudert, weil ich beſorgte,
eine Nervenaufregung koͤnne vielleicht ſchaͤdlich ſein. ...
Man tappt im Finſtern, weil keine Klappe im Hirn-
ſchaͤdel angebracht werden darf. Doch nehm’ ich
heute Alles zuruͤck. Er iſt geſund. Seine Jugend-
kraft wird das Uebrige thun und auch den Haarwuchs
treiben. Wollte Gott, es koͤnnte mir, da er ſo viel
hat, ein Geringes davon abtreten. — Aber ich muß
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