Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.mir günstige Erfolge. Die guten Pflegeeltern statte- Du wirst mir das Bekenntniß meiner Jrrthümer Von den Verhältnissen, die ich dem Leichtsinn, 17 *
mir guͤnſtige Erfolge. Die guten Pflegeeltern ſtatte- Du wirſt mir das Bekenntniß meiner Jrrthuͤmer Von den Verhaͤltniſſen, die ich dem Leichtſinn, 17 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0263" n="259"/> mir guͤnſtige Erfolge. Die guten Pflegeeltern ſtatte-<lb/> ten mich gehoͤrig aus, mit Allem, was mir noͤthig<lb/> war und entließen mich, als ſelbſtſtaͤndige Kuͤnſtlerin.</p><lb/> <p>Du wirſt mir das Bekenntniß meiner Jrrthuͤmer<lb/> im Einzelnen erlaſſen. Es kann Dir keine Freude<lb/> machen, die Anklagen Deiner ſtrafbaren Mutter, von<lb/> ihrer eigenen Hand niedergeſchrieben, zu leſen.<lb/> Erlaube mir alſo uͤber dieſe Jahre meines ſogenann-<lb/> ten Gluͤckes fluͤchtig andeutend hinzugleiten. Nur<lb/> was fuͤr Dich von Wichtigkeit iſt, weil es ſich auf<lb/> meine Empfindungen fuͤr Dich bezieht, werd’ ich<lb/> noch umſtaͤndlich enthuͤllen, ohne Schonung gegen<lb/> mich.</p><lb/> <p>Von den Verhaͤltniſſen, die ich dem Leichtſinn,<lb/> der im Kuliſſentreiben vorherrſcht, angemeſſen mit<lb/> jungen Maͤnnern knuͤpfte, um ſie bei Anknuͤpfung<lb/> eines neuen Engagements gedankenlos wieder aufzu-<lb/> geben, nenne ich nur eines; theils, weil dieſes in ſei-<lb/> nen Folgen bis an das Ende meiner Laufbahn nach-<lb/> wirkte; theils, weil es in unmittelbarer Beziehung<lb/> auf Dich, mein Sohn, ſteht. Ein Muſiker, der ſich<lb/> den Namen Carino beigelegt, der jedoch eben ſo<lb/> wenig ſeine deutſche Herkunft verleugnete, als „Sig-<lb/> nora Antonia“ die ihre vor ihm geheim halten wollte,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">17 *</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [259/0263]
mir guͤnſtige Erfolge. Die guten Pflegeeltern ſtatte-
ten mich gehoͤrig aus, mit Allem, was mir noͤthig
war und entließen mich, als ſelbſtſtaͤndige Kuͤnſtlerin.
Du wirſt mir das Bekenntniß meiner Jrrthuͤmer
im Einzelnen erlaſſen. Es kann Dir keine Freude
machen, die Anklagen Deiner ſtrafbaren Mutter, von
ihrer eigenen Hand niedergeſchrieben, zu leſen.
Erlaube mir alſo uͤber dieſe Jahre meines ſogenann-
ten Gluͤckes fluͤchtig andeutend hinzugleiten. Nur
was fuͤr Dich von Wichtigkeit iſt, weil es ſich auf
meine Empfindungen fuͤr Dich bezieht, werd’ ich
noch umſtaͤndlich enthuͤllen, ohne Schonung gegen
mich.
Von den Verhaͤltniſſen, die ich dem Leichtſinn,
der im Kuliſſentreiben vorherrſcht, angemeſſen mit
jungen Maͤnnern knuͤpfte, um ſie bei Anknuͤpfung
eines neuen Engagements gedankenlos wieder aufzu-
geben, nenne ich nur eines; theils, weil dieſes in ſei-
nen Folgen bis an das Ende meiner Laufbahn nach-
wirkte; theils, weil es in unmittelbarer Beziehung
auf Dich, mein Sohn, ſteht. Ein Muſiker, der ſich
den Namen Carino beigelegt, der jedoch eben ſo
wenig ſeine deutſche Herkunft verleugnete, als „Sig-
nora Antonia“ die ihre vor ihm geheim halten wollte,
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