Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.Du weißt ja, daß ich nichts aus der Kasse ent- "Das könnte Dich doch täuschen. Vielleicht steht So ziemlich; hört' ich doch oft genug davon "Diese Carbonari leben nicht auf dem besten Solltest Du? .... "Jch sollte so eigentlich nicht. Aber Freund Du weißt ja, daß ich nichts aus der Kaſſe ent- „Das koͤnnte Dich doch taͤuſchen. Vielleicht ſteht So ziemlich; hoͤrt’ ich doch oft genug davon „Dieſe Carbonari leben nicht auf dem beſten Sollteſt Du? .... „Jch ſollte ſo eigentlich nicht. Aber Freund <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0095" n="91"/> <p>Du weißt ja, daß ich nichts aus der Kaſſe ent-<lb/> nommen habe. Das Haus „Momolo“ iſt mir<lb/> ſicher.</p><lb/> <p>„Das koͤnnte Dich doch taͤuſchen. Vielleicht ſteht<lb/> dies Haus ſeinem Sturze naͤher, als Du meinſt?<lb/> Jſt Dir bekannt, was man unter einem Carbonaro<lb/> begreift?“</p><lb/> <p>So ziemlich; hoͤrt’ ich doch oft genug davon<lb/> reden.</p><lb/> <p>„Dieſe Carbonari leben nicht auf dem beſten<lb/> Fuße mit einer andern Sorte von Leuten, welche<lb/> Sbirren genannt werden. Und wenn es ſich nun<lb/> traͤfe, daß ein Agent beſagter Carbonari’s zu was<lb/> immer fuͤr einem Zwecke, unter was immer fuͤr einer<lb/> Maske, ſich auf Reiſen befaͤnde; daß irgend ein Ver-<lb/> raͤther ſeine Ankunft vorher gemeldet haͤtte; daß man<lb/> Jagd auf ihn machte; .... biſt Du nicht der Anſicht,<lb/> man werde nicht unterlaſſen, auch ſeine Kaſſe in<lb/> Beſchlag zu nehmen?“</p><lb/> <p>Sollteſt Du? ....</p><lb/> <p>„Jch <hi rendition="#g">ſollte</hi> ſo eigentlich nicht. Aber Freund<lb/> Antonio, Du weißt aus eigener Erfahrung, man<lb/> thut nicht immer was man ſollte; man thut haͤufig,<lb/> was man <hi rendition="#g">wollte;</hi> da laͤuft Allerlei mitunter, was<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0095]
Du weißt ja, daß ich nichts aus der Kaſſe ent-
nommen habe. Das Haus „Momolo“ iſt mir
ſicher.
„Das koͤnnte Dich doch taͤuſchen. Vielleicht ſteht
dies Haus ſeinem Sturze naͤher, als Du meinſt?
Jſt Dir bekannt, was man unter einem Carbonaro
begreift?“
So ziemlich; hoͤrt’ ich doch oft genug davon
reden.
„Dieſe Carbonari leben nicht auf dem beſten
Fuße mit einer andern Sorte von Leuten, welche
Sbirren genannt werden. Und wenn es ſich nun
traͤfe, daß ein Agent beſagter Carbonari’s zu was
immer fuͤr einem Zwecke, unter was immer fuͤr einer
Maske, ſich auf Reiſen befaͤnde; daß irgend ein Ver-
raͤther ſeine Ankunft vorher gemeldet haͤtte; daß man
Jagd auf ihn machte; .... biſt Du nicht der Anſicht,
man werde nicht unterlaſſen, auch ſeine Kaſſe in
Beſchlag zu nehmen?“
Sollteſt Du? ....
„Jch ſollte ſo eigentlich nicht. Aber Freund
Antonio, Du weißt aus eigener Erfahrung, man
thut nicht immer was man ſollte; man thut haͤufig,
was man wollte; da laͤuft Allerlei mitunter, was
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