Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.Ueberfluß, Liebe, Glück und Dank, eine Sehnsucht in Es ist keine Frage: ich bin ein Narr! Aber Schkramprl hat wohl Recht, daß er sich Man ist nicht umsonst Vagabund gewesen." Vom 18. Januar. "Heute hat es ein Aergerniß mit meinem Herrn Ueberfluß, Liebe, Gluͤck und Dank, eine Sehnſucht in Es iſt keine Frage: ich bin ein Narr! Aber Schkramprl hat wohl Recht, daß er ſich Man iſt nicht umſonſt Vagabund geweſen.“ Vom 18. Januar. „Heute hat es ein Aergerniß mit meinem Herrn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0189" n="185"/> Ueberfluß, Liebe, Gluͤck und Dank, eine Sehnſucht in<lb/> mir nach jenem einſamen Elend?</p><lb/> <p>Es iſt keine Frage: ich bin ein Narr!</p><lb/> <p>Aber Schkramprl hat wohl Recht, daß er ſich<lb/> nicht fixiren, daß er umherlaufen will, ſo lange ſeine<lb/> langen Beine ihn tragen.</p><lb/> <p>Man iſt nicht umſonſt Vagabund geweſen.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">Vom 18. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>„Heute hat es ein Aergerniß mit meinem Herrn<lb/> Foͤrſter gegeben und das hat mir gut gethan: es hat<lb/> mich aus dem Reich meiner haltloſen Traͤume zur<lb/> unangenehmen Wirklichkeit herabgezwungen. Zum<lb/> Erſtenmale, ſeitdem ich im Beſitz ſtehe, hab’ ich den<lb/> Herrn gezeigt. Der Menſch iſt entlaſſen und da ſeine<lb/> Vernachlaͤſſigungen, vielleicht Betruͤgereien, auch nicht<lb/> einen Tag fortdauern duͤrfen, ſchon des Beiſpiels<lb/> wegen, ſo hab’ ich ihm ſein Quartal auszahlen und<lb/> die Amtswohnung heute noch raͤumen laſſen. Seinen<lb/> Dienſt werd’ ich, bis ein Anderer eintritt, ſelbſt ver-<lb/> ſehen. Vielleicht gefaͤllt mir die winterliche Abend-<lb/> ſtille in unſeren Raͤumen beſſer, wenn ich ſie mir durch<lb/> einen Tag im tiefen Schnee des Waldes errungen<lb/> habe. Vielleicht hoͤren meine Gedanken auf, in der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0189]
Ueberfluß, Liebe, Gluͤck und Dank, eine Sehnſucht in
mir nach jenem einſamen Elend?
Es iſt keine Frage: ich bin ein Narr!
Aber Schkramprl hat wohl Recht, daß er ſich
nicht fixiren, daß er umherlaufen will, ſo lange ſeine
langen Beine ihn tragen.
Man iſt nicht umſonſt Vagabund geweſen.“
Vom 18. Januar.
„Heute hat es ein Aergerniß mit meinem Herrn
Foͤrſter gegeben und das hat mir gut gethan: es hat
mich aus dem Reich meiner haltloſen Traͤume zur
unangenehmen Wirklichkeit herabgezwungen. Zum
Erſtenmale, ſeitdem ich im Beſitz ſtehe, hab’ ich den
Herrn gezeigt. Der Menſch iſt entlaſſen und da ſeine
Vernachlaͤſſigungen, vielleicht Betruͤgereien, auch nicht
einen Tag fortdauern duͤrfen, ſchon des Beiſpiels
wegen, ſo hab’ ich ihm ſein Quartal auszahlen und
die Amtswohnung heute noch raͤumen laſſen. Seinen
Dienſt werd’ ich, bis ein Anderer eintritt, ſelbſt ver-
ſehen. Vielleicht gefaͤllt mir die winterliche Abend-
ſtille in unſeren Raͤumen beſſer, wenn ich ſie mir durch
einen Tag im tiefen Schnee des Waldes errungen
habe. Vielleicht hoͤren meine Gedanken auf, in der
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