Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.hen, die ihn verfolgten, weil sie ihn für Koko hielten; Anton öffnete die Augen, alle Bilder seiner Fie- Mein langer Gönner, von wannen kommt Jhr, "Hier handelt sich's nicht darum, woher ich hen, die ihn verfolgten, weil ſie ihn fuͤr Koko hielten; Anton oͤffnete die Augen, alle Bilder ſeiner Fie- Mein langer Goͤnner, von wannen kommt Jhr, „Hier handelt ſich’s nicht darum, woher ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="43"/> hen, die ihn verfolgten, weil ſie ihn fuͤr Koko hielten;<lb/> der indianiſche Baͤr brach aus dem Dickicht hervor,<lb/> ſeinen Freund zu ſchuͤtzen, doch der wilde Tiger zer-<lb/> riß den Baͤren; ſchon hob er eine Tatze, um auch in<lb/> Anton’s verwundete Bruſt die ſcharfen Krallen zu<lb/> ſchlagen, da erſchien mit einer Keule bewaffnet der<lb/> Rieſe Schkramprl, ſchmetterte den Tiger zu Boden,<lb/> kniete neben Anton hin und rief ſo laut, daß alle<lb/> kraͤchzenden Kraͤhen entflogen: „Bei den zwei Koͤpfen<lb/> meines hoffnungsvollen Sohnes, hier liegt Freund<lb/> Antoine!“</p><lb/> <p>Anton oͤffnete die Augen, alle Bilder ſeiner Fie-<lb/> berphantaſie verſchwanden; nur Schkramprl blieb in<lb/> Wirklichkeit neben ihm, denn er war es.</p><lb/> <p>Mein langer Goͤnner, von wannen kommt Jhr,<lb/> mich ſterben zu ſehen? fragte der Verwundete mit<lb/> laͤchelndem Gefluͤſter.</p><lb/> <p>„Hier handelt ſich’s nicht darum, woher ich<lb/> komme, ſondern einzig wie wir Euch fortbringen.<lb/> Wohin? das weiß ich ſchon. Heilige Barmherzig-<lb/> keit, liegt der ſchoͤnſte Reiter hier in ſeinem Blute<lb/> wie ein wildes Schwein, und wenn ich nicht voruͤber<lb/> kam, war’s vielleicht geſchehen um ihn! Allons,<lb/> Peterl, mach lange Beine, reiß aus, und ſchnurſtracks<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0047]
hen, die ihn verfolgten, weil ſie ihn fuͤr Koko hielten;
der indianiſche Baͤr brach aus dem Dickicht hervor,
ſeinen Freund zu ſchuͤtzen, doch der wilde Tiger zer-
riß den Baͤren; ſchon hob er eine Tatze, um auch in
Anton’s verwundete Bruſt die ſcharfen Krallen zu
ſchlagen, da erſchien mit einer Keule bewaffnet der
Rieſe Schkramprl, ſchmetterte den Tiger zu Boden,
kniete neben Anton hin und rief ſo laut, daß alle
kraͤchzenden Kraͤhen entflogen: „Bei den zwei Koͤpfen
meines hoffnungsvollen Sohnes, hier liegt Freund
Antoine!“
Anton oͤffnete die Augen, alle Bilder ſeiner Fie-
berphantaſie verſchwanden; nur Schkramprl blieb in
Wirklichkeit neben ihm, denn er war es.
Mein langer Goͤnner, von wannen kommt Jhr,
mich ſterben zu ſehen? fragte der Verwundete mit
laͤchelndem Gefluͤſter.
„Hier handelt ſich’s nicht darum, woher ich
komme, ſondern einzig wie wir Euch fortbringen.
Wohin? das weiß ich ſchon. Heilige Barmherzig-
keit, liegt der ſchoͤnſte Reiter hier in ſeinem Blute
wie ein wildes Schwein, und wenn ich nicht voruͤber
kam, war’s vielleicht geſchehen um ihn! Allons,
Peterl, mach lange Beine, reiß aus, und ſchnurſtracks
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