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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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14.
Ins Meer versank des Abends letzte Röthe,
Du gabst mir scheidend das Geleit,
Im nahen Wald blies eine Hirtenflöte
Ein altes Lied aus alter Zeit.
Nicht Küsse waren's, die wir heimlich tauschten,
-- Es war die Zeit des Blätterfalls --
Doch als am Kreuzweg die drei Linden rauschten,
Fielst du mir weinend um den Hals!
Und deiner Liebe langverhaltnes Leiden,
Aus deinem Herzen brach's hervor,
Als ahntest du's, daß Jedes von uns Beiden
Im Andern auch sich selbst verlor!
14.
Ins Meer verſank des Abends letzte Röthe,
Du gabſt mir ſcheidend das Geleit,
Im nahen Wald blies eine Hirtenflöte
Ein altes Lied aus alter Zeit.
Nicht Küſſe waren's, die wir heimlich tauſchten,
— Es war die Zeit des Blätterfalls —
Doch als am Kreuzweg die drei Linden rauſchten,
Fielſt du mir weinend um den Hals!
Und deiner Liebe langverhaltnes Leiden,
Aus deinem Herzen brach's hervor,
Als ahnteſt du's, daß Jedes von uns Beiden
Im Andern auch ſich ſelbſt verlor!
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[211/0233] 14. Ins Meer verſank des Abends letzte Röthe, Du gabſt mir ſcheidend das Geleit, Im nahen Wald blies eine Hirtenflöte Ein altes Lied aus alter Zeit. Nicht Küſſe waren's, die wir heimlich tauſchten, — Es war die Zeit des Blätterfalls — Doch als am Kreuzweg die drei Linden rauſchten, Fielſt du mir weinend um den Hals! Und deiner Liebe langverhaltnes Leiden, Aus deinem Herzen brach's hervor, Als ahnteſt du's, daß Jedes von uns Beiden Im Andern auch ſich ſelbſt verlor!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/233>, abgerufen am 21.11.2024.