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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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Und mir gab Küsse
Zu jeder Stund,
Als ob er's müsse,
Ein Mädchenmund!
Noch stockt der Schmerz mir
In seinem Lauf --
Wie ging das Herz mir
In Liedern auf!
Doch wer beschriebe
Die goldne Zeit,
Die erste Liebe,
Das erste Leid?
Wie dort die Sonne
Versinkt in Nacht,
Stirbt Weh und Wonne,
Eh wir's gedacht.
Schon deckt ihr Schleier
Den Fluß, das Ried --
Die alte Leier,
Das alte Lied!

Und mir gab Küſſe
Zu jeder Stund,
Als ob er's müſſe,
Ein Mädchenmund!
Noch ſtockt der Schmerz mir
In ſeinem Lauf —
Wie ging das Herz mir
In Liedern auf!
Doch wer beſchriebe
Die goldne Zeit,
Die erſte Liebe,
Das erſte Leid?
Wie dort die Sonne
Verſinkt in Nacht,
Stirbt Weh und Wonne,
Eh wir's gedacht.
Schon deckt ihr Schleier
Den Fluß, das Ried —
Die alte Leier,
Das alte Lied!

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[210/0232] Und mir gab Küſſe Zu jeder Stund, Als ob er's müſſe, Ein Mädchenmund! Noch ſtockt der Schmerz mir In ſeinem Lauf — Wie ging das Herz mir In Liedern auf! Doch wer beſchriebe Die goldne Zeit, Die erſte Liebe, Das erſte Leid? Wie dort die Sonne Verſinkt in Nacht, Stirbt Weh und Wonne, Eh wir's gedacht. Schon deckt ihr Schleier Den Fluß, das Ried — Die alte Leier, Das alte Lied!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/232>, abgerufen am 21.11.2024.