Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.bärtchen duftete natürlich wieder nach chine¬ "Nein! Nein! Nu sieh doch blos, Dicker¬ Frau Wachtel war jetzt ordentlich bis zu "Ja, sehn Sie! Sie war ein Engel, Frau Frau Thienwiebel kaute. Frau Wachtel beschrieb jetzt ausführlich "Ja, sehn Sie, Herr Nissen! Sie war mein Sie hatte sich jetzt auch auf ihr Taschen¬ "Ach, wein' doch nicht, Mutterchen! Wein' bärtchen duftete natürlich wieder nach chine¬ „Nein! Nein! Nu sieh doch blos, Dicker¬ Frau Wachtel war jetzt ordentlich bis zu „Ja, sehn Sie! Sie war ein Engel, Frau Frau Thienwiebel kaute. Frau Wachtel beschrieb jetzt ausführlich „Ja, sehn Sie, Herr Nissen! Sie war mein Sie hatte sich jetzt auch auf ihr Taschen¬ „Ach, wein' doch nicht, Mutterchen! Wein' <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" n="61"/> bärtchen duftete natürlich wieder nach chine¬<lb/> sischer Tusche.</p><lb/> <p>„Nein! Nein! Nu sieh doch blos, Dicker¬<lb/> chen! Wie es dem Balg schmeckt! — Was?!<lb/> Noch mehr?! — No! No! Nur nicht gleich<lb/> schreien! — So!“</p><lb/> <p>Frau Wachtel war jetzt ordentlich bis zu<lb/> Thränen gerührt. Und wenn sie bis zu Thränen<lb/> gerührt war, vergass sie es auch nie von ihrer<lb/> verstorbenen Pflegetochter zu erzählen. Und<lb/> das kam ziemlich oft vor.</p><lb/> <p>„Ja, sehn Sie! Sie war ein Engel, Frau<lb/> Thienwiebel! Ein Engel!“</p><lb/> <p>Frau Thienwiebel kaute.</p><lb/> <p>Frau Wachtel beschrieb jetzt ausführlich<lb/> die Krankheit des Engels und wie er dann<lb/> gestorben war. Er hatte Malchen geheissen<lb/> und war dabei so himmlisch geduldig gewesen.</p><lb/> <p>„Ja, sehn Sie, Herr Nissen! Sie war mein<lb/> Einz'ges! Sie tröstete mich noch, als schon<lb/> der Tod kam. Sie war ein Engel!“</p><lb/> <p>Sie hatte sich jetzt auch auf ihr Taschen¬<lb/> tuch besonnen und drückte es sich nun ab¬<lb/> wechselnd in die Augen.</p><lb/> <p>„Ach, wein' doch nicht, Mutterchen! Wein'<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0065]
bärtchen duftete natürlich wieder nach chine¬
sischer Tusche.
„Nein! Nein! Nu sieh doch blos, Dicker¬
chen! Wie es dem Balg schmeckt! — Was?!
Noch mehr?! — No! No! Nur nicht gleich
schreien! — So!“
Frau Wachtel war jetzt ordentlich bis zu
Thränen gerührt. Und wenn sie bis zu Thränen
gerührt war, vergass sie es auch nie von ihrer
verstorbenen Pflegetochter zu erzählen. Und
das kam ziemlich oft vor.
„Ja, sehn Sie! Sie war ein Engel, Frau
Thienwiebel! Ein Engel!“
Frau Thienwiebel kaute.
Frau Wachtel beschrieb jetzt ausführlich
die Krankheit des Engels und wie er dann
gestorben war. Er hatte Malchen geheissen
und war dabei so himmlisch geduldig gewesen.
„Ja, sehn Sie, Herr Nissen! Sie war mein
Einz'ges! Sie tröstete mich noch, als schon
der Tod kam. Sie war ein Engel!“
Sie hatte sich jetzt auch auf ihr Taschen¬
tuch besonnen und drückte es sich nun ab¬
wechselnd in die Augen.
„Ach, wein' doch nicht, Mutterchen! Wein'
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