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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Zorn zu entsagen und feierlich hier vor dem Senior Priore und mir Frieden zu geloben?

Einige Burschen nickten und murmelten etwas, das sanft und versöhnlich klang; die Meisten aber schüttelten die Köpfe, und Bistino drückte die Meinung dieser Mehrheit aus, indem er sagte: Die Valtellaner haben gut Friede und Freundschaft versprechen: wer die Ohrfeige gegeben hat, vergißt sie, aber nicht, wer sie bekommen hat.

Auch wir versprechen, Frieden zu halten, rief Agenore, wenn Eure Signoria ihrem Colonen Maso verbietet, die Gigia Landi zu heirathen.

Ja, ja, riefen die Burschen im Chor, so soll es sein: wenn Eure Signoria die Heirath verbieten will, wollen wir Frieden halten.

Dieses Ergebniß ihrer Beredsamkeit hatte nun freilich Donna Ersilia nicht gewünscht; aber sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen und sagte: Gut! wenn ihr mich von euren Gründen gegen diese Heirath überzeugt, so soll sie nicht stattfinden; redet!

Der sanfte Angelo ergriff das Wort: Eure Signoria kennt ohne Zweifel den Spruch:

Die Ochsen und die Frau
Aus deinem eignen Gau!
Wir wollen unsre Mädchen für uns behalten. Die Ruballesin für den Ruballesen, die Valtellanerin für den Valtellaner. Maso suche in seinem Vaterland Valtella!

Was Urballa! was Valtella! rief Donna Ersilia

Zorn zu entsagen und feierlich hier vor dem Senior Priore und mir Frieden zu geloben?

Einige Burschen nickten und murmelten etwas, das sanft und versöhnlich klang; die Meisten aber schüttelten die Köpfe, und Bistino drückte die Meinung dieser Mehrheit aus, indem er sagte: Die Valtellaner haben gut Friede und Freundschaft versprechen: wer die Ohrfeige gegeben hat, vergißt sie, aber nicht, wer sie bekommen hat.

Auch wir versprechen, Frieden zu halten, rief Agenore, wenn Eure Signoria ihrem Colonen Maso verbietet, die Gigia Landi zu heirathen.

Ja, ja, riefen die Burschen im Chor, so soll es sein: wenn Eure Signoria die Heirath verbieten will, wollen wir Frieden halten.

Dieses Ergebniß ihrer Beredsamkeit hatte nun freilich Donna Ersilia nicht gewünscht; aber sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen und sagte: Gut! wenn ihr mich von euren Gründen gegen diese Heirath überzeugt, so soll sie nicht stattfinden; redet!

Der sanfte Angelo ergriff das Wort: Eure Signoria kennt ohne Zweifel den Spruch:

Die Ochsen und die Frau
Aus deinem eignen Gau!
Wir wollen unsre Mädchen für uns behalten. Die Ruballesin für den Ruballesen, die Valtellanerin für den Valtellaner. Maso suche in seinem Vaterland Valtella!

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[0084] Zorn zu entsagen und feierlich hier vor dem Senior Priore und mir Frieden zu geloben? Einige Burschen nickten und murmelten etwas, das sanft und versöhnlich klang; die Meisten aber schüttelten die Köpfe, und Bistino drückte die Meinung dieser Mehrheit aus, indem er sagte: Die Valtellaner haben gut Friede und Freundschaft versprechen: wer die Ohrfeige gegeben hat, vergißt sie, aber nicht, wer sie bekommen hat. Auch wir versprechen, Frieden zu halten, rief Agenore, wenn Eure Signoria ihrem Colonen Maso verbietet, die Gigia Landi zu heirathen. Ja, ja, riefen die Burschen im Chor, so soll es sein: wenn Eure Signoria die Heirath verbieten will, wollen wir Frieden halten. Dieses Ergebniß ihrer Beredsamkeit hatte nun freilich Donna Ersilia nicht gewünscht; aber sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen und sagte: Gut! wenn ihr mich von euren Gründen gegen diese Heirath überzeugt, so soll sie nicht stattfinden; redet! Der sanfte Angelo ergriff das Wort: Eure Signoria kennt ohne Zweifel den Spruch: Die Ochsen und die Frau Aus deinem eignen Gau! Wir wollen unsre Mädchen für uns behalten. Die Ruballesin für den Ruballesen, die Valtellanerin für den Valtellaner. Maso suche in seinem Vaterland Valtella! Was Urballa! was Valtella! rief Donna Ersilia

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/84>, abgerufen am 21.11.2024.