sehr reich. Wärmehäuser jeder Art sind da, zahl- reich und in dem besten Zustande. Einen Theil der südlichen Pflanzen, Pisang, Kaffeebaum, Theestaude, Zuckerrohr u. dgl., sah ich an andern Orten viel größer, das ist aber wohl sehr gleich- gültig, wenn sie nur in gesunden Individuen da sind, und diese hier grünten auf das Reichste und Schönste. Die Wärmebeeter sind hier alle viel höher, das heißt, das Glas höher vom Boden entfernt wie ich es sonst sah; dasselbe bemerkte ich auch in allen Gärten bei den Frühbeeten. Die Vollendung, die Ganzheit, welche auch hier über- all herrscht, thut so erstaunlich wohl. Die sehr große Anzahl von Sträuchen und Pflanzen, wel- che in Kübeln und Töpfen aufbewahrt werden, stand zu meiner Verwunderung in so dichten Rei- hen, alle auf ebnem Boden, nicht terassenweise, daß ich gefürchtet hätte, es fehle ihnen an Licht und Sonne, da sie nur im Scheitelpunkt ganz von den letztern Strahlen getroffen werden. Die- ses Clima muß aber eine ganz eigne Behandlung erlauben, das sagte ich euch schon bei Gelegenheit des Gartenbaues; meine Bemerkung beabsichtigt also auch gar keinen Tadel, sondern macht euch nur aufmerksam, wie wenig im praktischen Leben
ſehr reich. Waͤrmehaͤuſer jeder Art ſind da, zahl- reich und in dem beſten Zuſtande. Einen Theil der ſuͤdlichen Pflanzen, Piſang, Kaffeebaum, Theeſtaude, Zuckerrohr u. dgl., ſah ich an andern Orten viel groͤßer, das iſt aber wohl ſehr gleich- guͤltig, wenn ſie nur in geſunden Individuen da ſind, und dieſe hier gruͤnten auf das Reichſte und Schoͤnſte. Die Waͤrmebeeter ſind hier alle viel hoͤher, das heißt, das Glas hoͤher vom Boden entfernt wie ich es ſonſt ſah; daſſelbe bemerkte ich auch in allen Gaͤrten bei den Fruͤhbeeten. Die Vollendung, die Ganzheit, welche auch hier uͤber- all herrſcht, thut ſo erſtaunlich wohl. Die ſehr große Anzahl von Straͤuchen und Pflanzen, wel- che in Kuͤbeln und Toͤpfen aufbewahrt werden, ſtand zu meiner Verwunderung in ſo dichten Rei- hen, alle auf ebnem Boden, nicht teraſſenweiſe, daß ich gefuͤrchtet haͤtte, es fehle ihnen an Licht und Sonne, da ſie nur im Scheitelpunkt ganz von den letztern Strahlen getroffen werden. Die- ſes Clima muß aber eine ganz eigne Behandlung erlauben, das ſagte ich euch ſchon bei Gelegenheit des Gartenbaues; meine Bemerkung beabſichtigt alſo auch gar keinen Tadel, ſondern macht euch nur aufmerkſam, wie wenig im praktiſchen Leben
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ſehr reich. Waͤrmehaͤuſer jeder Art ſind da, zahl-
reich und in dem beſten Zuſtande. Einen Theil
der ſuͤdlichen Pflanzen, Piſang, Kaffeebaum,
Theeſtaude, Zuckerrohr u. dgl., ſah ich an andern
Orten viel groͤßer, das iſt aber wohl ſehr gleich-
guͤltig, wenn ſie nur in geſunden Individuen da
ſind, und dieſe hier gruͤnten auf das Reichſte und
Schoͤnſte. Die Waͤrmebeeter ſind hier alle viel
hoͤher, das heißt, das Glas hoͤher vom Boden
entfernt wie ich es ſonſt ſah; daſſelbe bemerkte ich
auch in allen Gaͤrten bei den Fruͤhbeeten. Die
Vollendung, die Ganzheit, welche auch hier uͤber-
all herrſcht, thut ſo erſtaunlich wohl. Die ſehr
große Anzahl von Straͤuchen und Pflanzen, wel-
che in Kuͤbeln und Toͤpfen aufbewahrt werden,
ſtand zu meiner Verwunderung in ſo dichten Rei-
hen, alle auf ebnem Boden, nicht teraſſenweiſe,
daß ich gefuͤrchtet haͤtte, es fehle ihnen an Licht
und Sonne, da ſie nur im Scheitelpunkt ganz
von den letztern Strahlen getroffen werden. Die-
ſes Clima muß aber eine ganz eigne Behandlung
erlauben, das ſagte ich euch ſchon bei Gelegenheit
des Gartenbaues; meine Bemerkung beabſichtigt
alſo auch gar keinen Tadel, ſondern macht euch
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/208>, abgerufen am 22.12.2024.
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