Früchte tragen, in diesem unfreundlichen Sommer waren sie gegen Ende Oktobers noch hart und sauer, und man verzweifelte sie reifen zu sehen. Außer den noch um die Wohnhäuser gepflanzten Gebüschen und schattigten Alleen, umgiebt sie auf den größern Landgütern in der Nähe der Gemüß- gärten, der jedoch sehr weißlich nicht als Gesichts- punkt dem Auge dargelegt wird, indem er me ei- nen malerischen Anblick gewährt, und Grasplätze mit Obstbäumen bepflanzt, zu denen man die günstigsten Lagen in Rücksicht des Windes und der Sonne wählt. Außerdem ist Gebüsch -- unsre Landjunker würden den zehnten Theil des Um- fangs immer sehr pompös einen Park nennen, die Hauptzierde der Umgebungen, es wechselt mit Wiesenplätzen ab, es umgiebt stille Teiche, es verbirgt Lauben und ländliche Sitze, es ist überall mit Gräben durchschnitten, deren Ufer mit Rasen belegt, und von beiden Seiten mit hohen Bäumen bepflanzt sind, und zugleich durch ihre verschiede- ne Breite zu verschiednen sinnreichen Arten von Brücken Anlaß geben. Oft ist es auch, um die geringern Besitzungen des Bauers mit dem Wege zu verbinden, ein breites Brett, das an den bei- den Ufern mit Angeln an Pfosten befestigt, auf-
Fruͤchte tragen, in dieſem unfreundlichen Sommer waren ſie gegen Ende Oktobers noch hart und ſauer, und man verzweifelte ſie reifen zu ſehen. Außer den noch um die Wohnhaͤuſer gepflanzten Gebuͤſchen und ſchattigten Alleen, umgiebt ſie auf den groͤßern Landguͤtern in der Naͤhe der Gemuͤß- gaͤrten, der jedoch ſehr weißlich nicht als Geſichts- punkt dem Auge dargelegt wird, indem er me ei- nen maleriſchen Anblick gewaͤhrt, und Grasplaͤtze mit Obſtbaͤumen bepflanzt, zu denen man die guͤnſtigſten Lagen in Ruͤckſicht des Windes und der Sonne waͤhlt. Außerdem iſt Gebuͤſch — unſre Landjunker wuͤrden den zehnten Theil des Um- fangs immer ſehr pompoͤs einen Park nennen, die Hauptzierde der Umgebungen, es wechſelt mit Wieſenplaͤtzen ab, es umgiebt ſtille Teiche, es verbirgt Lauben und laͤndliche Sitze, es iſt uͤberall mit Graͤben durchſchnitten, deren Ufer mit Raſen belegt, und von beiden Seiten mit hohen Baͤumen bepflanzt ſind, und zugleich durch ihre verſchiede- ne Breite zu verſchiednen ſinnreichen Arten von Bruͤcken Anlaß geben. Oft iſt es auch, um die geringern Beſitzungen des Bauers mit dem Wege zu verbinden, ein breites Brett, das an den bei- den Ufern mit Angeln an Pfoſten befeſtigt, auf-
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Fruͤchte tragen, in dieſem unfreundlichen Sommer
waren ſie gegen Ende Oktobers noch hart und
ſauer, und man verzweifelte ſie reifen zu ſehen.
Außer den noch um die Wohnhaͤuſer gepflanzten
Gebuͤſchen und ſchattigten Alleen, umgiebt ſie auf
den groͤßern Landguͤtern in der Naͤhe der Gemuͤß-
gaͤrten, der jedoch ſehr weißlich nicht als Geſichts-
punkt dem Auge dargelegt wird, indem er me ei-
nen maleriſchen Anblick gewaͤhrt, und Grasplaͤtze
mit Obſtbaͤumen bepflanzt, zu denen man die
guͤnſtigſten Lagen in Ruͤckſicht des Windes und der
Sonne waͤhlt. Außerdem iſt Gebuͤſch — unſre
Landjunker wuͤrden den zehnten Theil des Um-
fangs immer ſehr pompoͤs einen Park nennen, die
Hauptzierde der Umgebungen, es wechſelt mit
Wieſenplaͤtzen ab, es umgiebt ſtille Teiche, es
verbirgt Lauben und laͤndliche Sitze, es iſt uͤberall
mit Graͤben durchſchnitten, deren Ufer mit Raſen
belegt, und von beiden Seiten mit hohen Baͤumen
bepflanzt ſind, und zugleich durch ihre verſchiede-
ne Breite zu verſchiednen ſinnreichen Arten von
Bruͤcken Anlaß geben. Oft iſt es auch, um die
geringern Beſitzungen des Bauers mit dem Wege
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/249>, abgerufen am 22.12.2024.
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