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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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Anlage 7 zu oben S. 74 und 76.
Die spätmittelalterlichen Reise- und Kursbücher.

Schon oben habe ich den Wert der Itinerarien, zunächst
als der Hauptzeugen für die verschiedenen Epochen in der
Entwickelung der Verkehrs-Organisation hervorgehoben. Hier
möchte ich noch besonders ausführen, wie eine systematische
Durcharbeitung dieser ersten Reise- und Kursbücher für manche
Fragen des Verkehrslebens und der historischen Geographie
ein Licht verbreiten würde, bezüglich deren man heute noch
ratlos dasteht; nur als Beispiel sei die S. 54 dargelegte Lücke
der französischen Postgeschichte erwähnt. Nicht minder wichtig
sind die Aufschlüsse, welche man ihnen, bei all ihrer Knapp-
heit speziell über die Passagier Beförderung, über die Art des
Reisens, über die benützbaren Hauptrouten oder "Botenzüge", so-
wie über die jeweiligen Hauptziele der Reiselust entnehmen kann.
Hier für uns kommt hauptsächlich in Betracht, dass von allen im
16. Jahrhundert erschienenen Reise-Handbüchern kein einziges
die Beförderungsgelegenheit mit der Post behandelt. Erst das
1608 erschienene Itinerario Codognos -- und nach ihm die Neu-
Auflagen von F. Schotts Itinerario -- ist der Darstellung der
Postgelegenheit gewidmet und insofern das erste "Kursbuch",
wenn auch noch in primitiver Form. Welchen Fortschritt dieser
Zweck einmal für die literarische Behandlung, insbesondere aber
für den wirtschaftsgeschichtlichen Rückschluss auf die Ent-
wickelung der Post bedeutet, das kann man nur beurteilen, wenn
man das praktische Handbüchlein Codognos mit den früher,
oder zu gleicher Zeit, oder auch noch Jahrzehnte später, er-
schienenen Itinerarien und "Viatorii" vergleicht.

In dem "Itinerario" Codognos wird schon in der ersten Aus-

Huber. 12
Anlage 7 zu oben S. 74 und 76.
Die spätmittelalterlichen Reise- und Kursbücher.

Schon oben habe ich den Wert der Itinerarien, zunächst
als der Hauptzeugen für die verschiedenen Epochen in der
Entwickelung der Verkehrs-Organisation hervorgehoben. Hier
möchte ich noch besonders ausführen, wie eine systematische
Durcharbeitung dieser ersten Reise- und Kursbücher für manche
Fragen des Verkehrslebens und der historischen Geographie
ein Licht verbreiten würde, bezüglich deren man heute noch
ratlos dasteht; nur als Beispiel sei die S. 54 dargelegte Lücke
der französischen Postgeschichte erwähnt. Nicht minder wichtig
sind die Aufschlüsse, welche man ihnen, bei all ihrer Knapp-
heit speziell über die Passagier Beförderung, über die Art des
Reisens, über die benützbaren Hauptrouten oder »Botenzüge«, so-
wie über die jeweiligen Hauptziele der Reiselust entnehmen kann.
Hier für uns kommt hauptsächlich in Betracht, dass von allen im
16. Jahrhundert erschienenen Reise-Handbüchern kein einziges
die Beförderungsgelegenheit mit der Post behandelt. Erst das
1608 erschienene Itinerario Codognos — und nach ihm die Neu-
Auflagen von F. Schotts Itinerario — ist der Darstellung der
Postgelegenheit gewidmet und insofern das erste »Kursbuch«,
wenn auch noch in primitiver Form. Welchen Fortschritt dieser
Zweck einmal für die literarische Behandlung, insbesondere aber
für den wirtschaftsgeschichtlichen Rückschluss auf die Ent-
wickelung der Post bedeutet, das kann man nur beurteilen, wenn
man das praktische Handbüchlein Codognos mit den früher,
oder zu gleicher Zeit, oder auch noch Jahrzehnte später, er-
schienenen Itinerarien und »Viatorii« vergleicht.

In dem »Itinerario« Codognos wird schon in der ersten Aus-

Huber. 12
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[[177]/0193] Anlage 7 zu oben S. 74 und 76. Die spätmittelalterlichen Reise- und Kursbücher. Schon oben habe ich den Wert der Itinerarien, zunächst als der Hauptzeugen für die verschiedenen Epochen in der Entwickelung der Verkehrs-Organisation hervorgehoben. Hier möchte ich noch besonders ausführen, wie eine systematische Durcharbeitung dieser ersten Reise- und Kursbücher für manche Fragen des Verkehrslebens und der historischen Geographie ein Licht verbreiten würde, bezüglich deren man heute noch ratlos dasteht; nur als Beispiel sei die S. 54 dargelegte Lücke der französischen Postgeschichte erwähnt. Nicht minder wichtig sind die Aufschlüsse, welche man ihnen, bei all ihrer Knapp- heit speziell über die Passagier Beförderung, über die Art des Reisens, über die benützbaren Hauptrouten oder »Botenzüge«, so- wie über die jeweiligen Hauptziele der Reiselust entnehmen kann. Hier für uns kommt hauptsächlich in Betracht, dass von allen im 16. Jahrhundert erschienenen Reise-Handbüchern kein einziges die Beförderungsgelegenheit mit der Post behandelt. Erst das 1608 erschienene Itinerario Codognos — und nach ihm die Neu- Auflagen von F. Schotts Itinerario — ist der Darstellung der Postgelegenheit gewidmet und insofern das erste »Kursbuch«, wenn auch noch in primitiver Form. Welchen Fortschritt dieser Zweck einmal für die literarische Behandlung, insbesondere aber für den wirtschaftsgeschichtlichen Rückschluss auf die Ent- wickelung der Post bedeutet, das kann man nur beurteilen, wenn man das praktische Handbüchlein Codognos mit den früher, oder zu gleicher Zeit, oder auch noch Jahrzehnte später, er- schienenen Itinerarien und »Viatorii« vergleicht. In dem »Itinerario« Codognos wird schon in der ersten Aus- Huber. 12

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. [177]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/193>, abgerufen am 21.11.2024.