Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.Herba und Zeiller der Abweichung auf dieser einen Route, wenn Bemerkenswert ist, dass ein Synonymum von Posta, näm- Nur wenige Jahrzehnte nach Herba zwang die Juristerei dem Je nach der Parteistellung adoptierten die Nachfolger Hörnigks Herba und Zeiller der Abweichung auf dieser einen Route, wenn Bemerkenswert ist, dass ein Synonymum von Posta, näm- Nur wenige Jahrzehnte nach Herba zwang die Juristerei dem Je nach der Parteistellung adoptierten die Nachfolger Hörnigks <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0206" n="190"/> Herba und Zeiller der Abweichung auf dieser einen Route, wenn<lb/> sie gleich die bedeutendste war, mit einigem Recht nicht zu<lb/> gedenken brauchten.</p><lb/> <p>Bemerkenswert ist, dass ein Synonymum von Posta, näm-<lb/> lich »cambiatura« (»scambie delle correi« = Wechselstation), das<lb/> in Italien bis ins 18. Jahrhundert, gleichzeitig, wenn auch seltener<lb/> angewandt wurde, sich nicht im <hi rendition="#g">Amtsstil</hi> behaupten konnte.<lb/> Ebenso ergieng es in Spanien den altehrwürdigen Worten »ve-<lb/> reda« (Kourierstrasse), »veredario« (Kourier), »caballi veredarii«<lb/> (Mietspferde), welche Worte von der Römerzeit her bis ins<lb/> 19. Jahrhundert herein in spanischen Urkunden vorkommen. —</p><lb/> <p>Nur wenige Jahrzehnte nach Herba zwang die Juristerei dem<lb/> Wort eine Tendenz-Bedeutung auf; schon Hörnigk (1638) definiert<lb/> (S. 10): »Posta est jus reale Majestatis, <hi rendition="#g">cursus publicos</hi><lb/> ordinarios juxtaque extraordinarios instituendi«.</p><lb/> <p>Je nach der Parteistellung adoptierten die Nachfolger Hörnigks<lb/> diese — auf den römisch-rechtlichen cursus publicus hinüber-<lb/> leitende — Begriffsbestimmung oder bekämpften sie. Eine Ver-<lb/> mittelung versuchte 1699 Joh. Linnäus in einer Dissertation, indem<lb/> er zwischen einer lateinischen und einer französischen Bedeutung<lb/> des Wortes unterschieden wissen wollte. Die meisten nahmen<lb/> Posta identisch mit Cursus publicus, und damit mit dem Recht<lb/> auf die — eben durch die neuzeitliche Postorganisation ent-<lb/> behrlich gewordene und beseitigte — »angaria«, auf die Requi-<lb/> sition »operarum et rerum«, auf »operae subditorum vehicu-<lb/> lares« (auf Frohnfuhren, Johann Schilter 1675, »territoire avec<lb/> jurisdiction« Coqueville). Das Dictionaire historique von Mo-<lb/> rery 1702 gibt dreierlei Begriffe; einmal bedeute das Wort »Post«<lb/> »<hi rendition="#g">Courseàcheval</hi> pour aller promptement d’un lieu à un autre.<lb/> On donne aussi ce nom aux courriers même ou aux logements =<lb/> stationes — stato — qui sont établis dans certaines distances,<lb/> pour y tenir des chevaux prets et des relais«.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [190/0206]
Herba und Zeiller der Abweichung auf dieser einen Route, wenn
sie gleich die bedeutendste war, mit einigem Recht nicht zu
gedenken brauchten.
Bemerkenswert ist, dass ein Synonymum von Posta, näm-
lich »cambiatura« (»scambie delle correi« = Wechselstation), das
in Italien bis ins 18. Jahrhundert, gleichzeitig, wenn auch seltener
angewandt wurde, sich nicht im Amtsstil behaupten konnte.
Ebenso ergieng es in Spanien den altehrwürdigen Worten »ve-
reda« (Kourierstrasse), »veredario« (Kourier), »caballi veredarii«
(Mietspferde), welche Worte von der Römerzeit her bis ins
19. Jahrhundert herein in spanischen Urkunden vorkommen. —
Nur wenige Jahrzehnte nach Herba zwang die Juristerei dem
Wort eine Tendenz-Bedeutung auf; schon Hörnigk (1638) definiert
(S. 10): »Posta est jus reale Majestatis, cursus publicos
ordinarios juxtaque extraordinarios instituendi«.
Je nach der Parteistellung adoptierten die Nachfolger Hörnigks
diese — auf den römisch-rechtlichen cursus publicus hinüber-
leitende — Begriffsbestimmung oder bekämpften sie. Eine Ver-
mittelung versuchte 1699 Joh. Linnäus in einer Dissertation, indem
er zwischen einer lateinischen und einer französischen Bedeutung
des Wortes unterschieden wissen wollte. Die meisten nahmen
Posta identisch mit Cursus publicus, und damit mit dem Recht
auf die — eben durch die neuzeitliche Postorganisation ent-
behrlich gewordene und beseitigte — »angaria«, auf die Requi-
sition »operarum et rerum«, auf »operae subditorum vehicu-
lares« (auf Frohnfuhren, Johann Schilter 1675, »territoire avec
jurisdiction« Coqueville). Das Dictionaire historique von Mo-
rery 1702 gibt dreierlei Begriffe; einmal bedeute das Wort »Post«
»Courseàcheval pour aller promptement d’un lieu à un autre.
On donne aussi ce nom aux courriers même ou aux logements =
stationes — stato — qui sont établis dans certaines distances,
pour y tenir des chevaux prets et des relais«.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |