Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.Anlage 9 zu oben S. 64 und 72. Der erste deutsche Generalpostmeister und die Ausbreitung der Taxis'schen Familie. Interessant ist, dass schon 1579 laut den Akten der tyro- Auf Grund dieser Dokumente lassen sich die Beziehungen Anlage 9 zu oben S. 64 und 72. Der erste deutsche Generalpostmeister und die Ausbreitung der Taxis’schen Familie. Interessant ist, dass schon 1579 laut den Akten der tyro- Auf Grund dieser Dokumente lassen sich die Beziehungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0212" n="[196]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Anlage 9 zu oben S. 64 und 72.</hi><lb/><hi rendition="#g">Der erste deutsche Generalpostmeister und die<lb/> Ausbreitung der Taxis’schen Familie</hi>.</head><lb/> <div n="3"> <p>Interessant ist, dass schon 1579 laut den Akten der tyro-<lb/> lischen Statthalterei (»Tyroler Stimmen«, Jahrgg. 1891, No. 295<lb/> und 296) die tyrolische Kammer als Ergebnis ihrer Nachforsch-<lb/> ungen bezeugt, Kaiser Friedrich III. habe erstlich und anfäng-<lb/> lich die Poststationen im Reich und in den Erblanden aufge-<lb/> richtet; das Verdienst, diese Posten gelegt zu haben, werde dem<lb/> obersten Jägermeister Rogero de Tassis del Cornello, dem ersten<lb/> Taxis in österreichischen Diensten zugeschrieben. Noch Erz-<lb/> herzog Siegmund habe seine Briefe hin und wieder mit Boten,<lb/> so man »Silberboten« nennt, geschickt. Als aber Kaiser Maxi-<lb/> milian I. zur Regierung gelangt sei, seien die Poststationen im<lb/> Reich, den Erblanden und auch in den Niederlanden, insbe-<lb/> sondere 1508 im Krieg gegen Venedig <hi rendition="#i">»in mehreren Aufgang,<lb/> Thuen und Wesen gebracht«</hi> worden. Wichtige Anhaltspunkte<lb/> geben die Rechnungs-Belege über Zahlungen an die Taxis:<lb/> 1491 erlegt die Kammer »zur Notdurft der Post« an Jannet de<lb/> Taxis 1257 Gulden, 1501: 538 Gulden, 1506: 1273 Gulden; am<lb/> 18. August 1496 schärft Maximilian I. <hi rendition="#g">zum zweitenmal</hi> ein,<lb/> keine Verzögerung in der Abrechnung mit Jannet de Tassis<lb/> eintreten zu lassen, da der Kaiser seiner Dienste bedürfe.</p><lb/> <p>Auf Grund dieser Dokumente lassen sich die Beziehungen<lb/> der Taxis’schen Familie zu der Post bis zum Jahr 1491 zurück-<lb/> verfolgen; damit gewinnen die von Rübsam (»Johann Baptista«<lb/> 1889, S. 4 und 5) für die Jahre 1498, 1496 und 1493 mitgeteilten<lb/> Daten eine ausreichendere Unterlage. Trotzdem lege ich vor-<lb/> erst der weiteren Zurückdatierung keine allgemeine Bedeutung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[196]/0212]
Anlage 9 zu oben S. 64 und 72.
Der erste deutsche Generalpostmeister und die
Ausbreitung der Taxis’schen Familie.
Interessant ist, dass schon 1579 laut den Akten der tyro-
lischen Statthalterei (»Tyroler Stimmen«, Jahrgg. 1891, No. 295
und 296) die tyrolische Kammer als Ergebnis ihrer Nachforsch-
ungen bezeugt, Kaiser Friedrich III. habe erstlich und anfäng-
lich die Poststationen im Reich und in den Erblanden aufge-
richtet; das Verdienst, diese Posten gelegt zu haben, werde dem
obersten Jägermeister Rogero de Tassis del Cornello, dem ersten
Taxis in österreichischen Diensten zugeschrieben. Noch Erz-
herzog Siegmund habe seine Briefe hin und wieder mit Boten,
so man »Silberboten« nennt, geschickt. Als aber Kaiser Maxi-
milian I. zur Regierung gelangt sei, seien die Poststationen im
Reich, den Erblanden und auch in den Niederlanden, insbe-
sondere 1508 im Krieg gegen Venedig »in mehreren Aufgang,
Thuen und Wesen gebracht« worden. Wichtige Anhaltspunkte
geben die Rechnungs-Belege über Zahlungen an die Taxis:
1491 erlegt die Kammer »zur Notdurft der Post« an Jannet de
Taxis 1257 Gulden, 1501: 538 Gulden, 1506: 1273 Gulden; am
18. August 1496 schärft Maximilian I. zum zweitenmal ein,
keine Verzögerung in der Abrechnung mit Jannet de Tassis
eintreten zu lassen, da der Kaiser seiner Dienste bedürfe.
Auf Grund dieser Dokumente lassen sich die Beziehungen
der Taxis’schen Familie zu der Post bis zum Jahr 1491 zurück-
verfolgen; damit gewinnen die von Rübsam (»Johann Baptista«
1889, S. 4 und 5) für die Jahre 1498, 1496 und 1493 mitgeteilten
Daten eine ausreichendere Unterlage. Trotzdem lege ich vor-
erst der weiteren Zurückdatierung keine allgemeine Bedeutung
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