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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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den Intensität des Handelsverkehrs. Ihre Entstehung
fällt demgemäss in die Anfangszeit des XVI. Jahrhunderts.
Was vorher bestanden hatte, war keine Post, sondern ein
(regelmässiger) Botendienst.

Der Verkehr nach den Kreuzzügen, am Ausgange des
Mittelalters erreichte auf den Welthandelsstrassen allmählich
die gleiche Intensität, wie zur römischen Kaiserzeit; er er-
zeugte demgemäss auch annähernd die gleichen Verkehrs-
mittel, einen Staffettendienst, wie er überall die primitive
Wurzel der Post bildet.

Die für eine derartige Verbindung erforderlichen ein-
heitlichen Mittelpunkte gab es im Mittelalter nur in den
Korporationen und in ihrem familienartigen Zusammenwir-
ken, in jener Erweiterung und Verfeinerung der Massen- und
Blutgemeinschaft, welche als Zwischenglied für die Entwick-
lung zu der neuzeitlichen nationalen bezw. internationalen
Arbeitsteilung zu dienen hatte.

Diese Mittel- und Sammelpunkte der damaligen Zivili-
sation und Herrschaft ragten, da jeder Kreis für sich gegen
aussen abgeschlossen war, wie Inseln aus dem nicht be-
grenzten und nicht zusammengehaltenen Meere hervor. Die
Inseln oder Mittelpunkte der mittelalterlichen Zivilisation,
das sind die Klöster, die Universitäten, die Bischofssitze,
die Residenzen der Fürsten, die Handelsstädte und Mess-
plätze, und insbesondere die Kaufmannsgilden, welche unter
einander, wie mit ihren Filialen einer organisierten Verkehrs-
verbindung bedurften. Bei den Römern folgte die Organi-
sation -- mit dem Handelsverkehr -- den der Zentra-
lisation
dienenden Militärstrassen, im Mittelalter war
umgekehrt der Verkehr der Korporationen derjenige, wel-
cher die Richtung und Route vorzeichnete. Naturge-
mäss erwuchs zwischen diesen Inseln oder Gegenpolen und
ihrer Interessen-Gemeinschaft ein regelmässiger Gedanken-
und Nachrichten-Austausch, ein regelmässiger Botendienst

den Intensität des Handelsverkehrs. Ihre Entstehung
fällt demgemäss in die Anfangszeit des XVI. Jahrhunderts.
Was vorher bestanden hatte, war keine Post, sondern ein
(regelmässiger) Botendienst.

Der Verkehr nach den Kreuzzügen, am Ausgange des
Mittelalters erreichte auf den Welthandelsstrassen allmählich
die gleiche Intensität, wie zur römischen Kaiserzeit; er er-
zeugte demgemäss auch annähernd die gleichen Verkehrs-
mittel, einen Staffettendienst, wie er überall die primitive
Wurzel der Post bildet.

Die für eine derartige Verbindung erforderlichen ein-
heitlichen Mittelpunkte gab es im Mittelalter nur in den
Korporationen und in ihrem familienartigen Zusammenwir-
ken, in jener Erweiterung und Verfeinerung der Massen- und
Blutgemeinschaft, welche als Zwischenglied für die Entwick-
lung zu der neuzeitlichen nationalen bezw. internationalen
Arbeitsteilung zu dienen hatte.

Diese Mittel- und Sammelpunkte der damaligen Zivili-
sation und Herrschaft ragten, da jeder Kreis für sich gegen
aussen abgeschlossen war, wie Inseln aus dem nicht be-
grenzten und nicht zusammengehaltenen Meere hervor. Die
Inseln oder Mittelpunkte der mittelalterlichen Zivilisation,
das sind die Klöster, die Universitäten, die Bischofssitze,
die Residenzen der Fürsten, die Handelsstädte und Mess-
plätze, und insbesondere die Kaufmannsgilden, welche unter
einander, wie mit ihren Filialen einer organisierten Verkehrs-
verbindung bedurften. Bei den Römern folgte die Organi-
sation — mit dem Handelsverkehr — den der Zentra-
lisation
dienenden Militärstrassen, im Mittelalter war
umgekehrt der Verkehr der Korporationen derjenige, wel-
cher die Richtung und Route vorzeichnete. Naturge-
mäss erwuchs zwischen diesen Inseln oder Gegenpolen und
ihrer Interessen-Gemeinschaft ein regelmässiger Gedanken-
und Nachrichten-Austausch, ein regelmässiger Botendienst

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[52/0068] den Intensität des Handelsverkehrs. Ihre Entstehung fällt demgemäss in die Anfangszeit des XVI. Jahrhunderts. Was vorher bestanden hatte, war keine Post, sondern ein (regelmässiger) Botendienst. Der Verkehr nach den Kreuzzügen, am Ausgange des Mittelalters erreichte auf den Welthandelsstrassen allmählich die gleiche Intensität, wie zur römischen Kaiserzeit; er er- zeugte demgemäss auch annähernd die gleichen Verkehrs- mittel, einen Staffettendienst, wie er überall die primitive Wurzel der Post bildet. Die für eine derartige Verbindung erforderlichen ein- heitlichen Mittelpunkte gab es im Mittelalter nur in den Korporationen und in ihrem familienartigen Zusammenwir- ken, in jener Erweiterung und Verfeinerung der Massen- und Blutgemeinschaft, welche als Zwischenglied für die Entwick- lung zu der neuzeitlichen nationalen bezw. internationalen Arbeitsteilung zu dienen hatte. Diese Mittel- und Sammelpunkte der damaligen Zivili- sation und Herrschaft ragten, da jeder Kreis für sich gegen aussen abgeschlossen war, wie Inseln aus dem nicht be- grenzten und nicht zusammengehaltenen Meere hervor. Die Inseln oder Mittelpunkte der mittelalterlichen Zivilisation, das sind die Klöster, die Universitäten, die Bischofssitze, die Residenzen der Fürsten, die Handelsstädte und Mess- plätze, und insbesondere die Kaufmannsgilden, welche unter einander, wie mit ihren Filialen einer organisierten Verkehrs- verbindung bedurften. Bei den Römern folgte die Organi- sation — mit dem Handelsverkehr — den der Zentra- lisation dienenden Militärstrassen, im Mittelalter war umgekehrt der Verkehr der Korporationen derjenige, wel- cher die Richtung und Route vorzeichnete. Naturge- mäss erwuchs zwischen diesen Inseln oder Gegenpolen und ihrer Interessen-Gemeinschaft ein regelmässiger Gedanken- und Nachrichten-Austausch, ein regelmässiger Botendienst

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/68>, abgerufen am 24.11.2024.