Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.Vorbericht. gesetzet, daß diese Provintz in dem KönigreichFranckreich liege; sondern es wird praesuppo- niret, daß dem Leser solches bereits bekant seye, oder daß er wiedrigen Falls das Wort Dau- phine auffschlagen werde. Bey den Flüssen hat man nur allein ihren der
Vorbericht. geſetzet, daß dieſe Provintz in dem KoͤnigreichFranckreich liege; ſondern es wird præſuppo- niret, daß dem Leſer ſolches bereits bekant ſeye, oder daß er wiedrigen Falls das Wort Dau- phiné auffſchlagen werde. Bey den Fluͤſſen hat man nur allein ihren der
<TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0012"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorbericht.</hi></fw><lb/> geſetzet, daß dieſe Provintz in dem Koͤnigreich<lb/> Franckreich liege; ſondern es wird <hi rendition="#aq">præſuppo-<lb/> ni</hi>ret, daß dem Leſer ſolches bereits bekant ſeye,<lb/> oder daß er wiedrigen Falls das Wort <hi rendition="#aq">Dau-<lb/> phiné</hi> auffſchlagen werde.</p><lb/> <p>Bey den Fluͤſſen hat man nur allein ihren<lb/> Urſprung und Einfluß, nicht aber auch zugleich<lb/> beſchrieben, was ſie vor Laͤnder durchſtreichen,<lb/> oder was ſie unter waͤhrendem Lauff vor ande-<lb/> re Fluͤſſe verſchlingen, indem ſolches leichtlich<lb/> auff den Land-Charten geſehen werden kan,<lb/> wenn man nur erſtlich den Anfang und das<lb/> Ende des Fluſſes gefunden hat. Worbey noch<lb/> dieſes zu mercken, daß die Benennung der Ufer<lb/> zur rechten und lincken Hand folgendermaſen<lb/> zu verſtehen ſeye. Der geneigte Leſer bilde ſich<lb/> ein, als ob er bey dem Urſprunge des Fluſſes<lb/> ſtehe, und ſich mit dem Angeſichte gegen den<lb/> Einfluß deſſelben gekehret habe. Was ihm<lb/> alsdenn zur rechten Hand lieget, das iſt das<lb/> rechte, und was ihm zur lincken lieget, das iſt<lb/> das lincke Ufer des Fluſſes. Dieſe Benennung<lb/> iſt, meines Erachtens, um ſo viel deſto vor-<lb/> traͤglicher, als der Gebrauch derer Worte<lb/><hi rendition="#fr">diſſeit</hi> und <hi rendition="#fr">jenſeit,</hi> indem jene an allen Or-<lb/> ten einerley bleibet; dieſe aber vielen Veraͤnde-<lb/> rungen unterworffen ſeynd. z. e. Wenn ich all-<lb/> hier zu Leipzigſage, daß die Stadt Maintz jen-<lb/> ſeit des Rheins lieget, ſo kan mir ſolches einer,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0012]
Vorbericht.
geſetzet, daß dieſe Provintz in dem Koͤnigreich
Franckreich liege; ſondern es wird præſuppo-
niret, daß dem Leſer ſolches bereits bekant ſeye,
oder daß er wiedrigen Falls das Wort Dau-
phiné auffſchlagen werde.
Bey den Fluͤſſen hat man nur allein ihren
Urſprung und Einfluß, nicht aber auch zugleich
beſchrieben, was ſie vor Laͤnder durchſtreichen,
oder was ſie unter waͤhrendem Lauff vor ande-
re Fluͤſſe verſchlingen, indem ſolches leichtlich
auff den Land-Charten geſehen werden kan,
wenn man nur erſtlich den Anfang und das
Ende des Fluſſes gefunden hat. Worbey noch
dieſes zu mercken, daß die Benennung der Ufer
zur rechten und lincken Hand folgendermaſen
zu verſtehen ſeye. Der geneigte Leſer bilde ſich
ein, als ob er bey dem Urſprunge des Fluſſes
ſtehe, und ſich mit dem Angeſichte gegen den
Einfluß deſſelben gekehret habe. Was ihm
alsdenn zur rechten Hand lieget, das iſt das
rechte, und was ihm zur lincken lieget, das iſt
das lincke Ufer des Fluſſes. Dieſe Benennung
iſt, meines Erachtens, um ſo viel deſto vor-
traͤglicher, als der Gebrauch derer Worte
diſſeit und jenſeit, indem jene an allen Or-
ten einerley bleibet; dieſe aber vielen Veraͤnde-
rungen unterworffen ſeynd. z. e. Wenn ich all-
hier zu Leipzigſage, daß die Stadt Maintz jen-
ſeit des Rheins lieget, ſo kan mir ſolches einer,
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |