Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Cara Carc

Caravanserai, auff Türckisch Imarets,
und auff Jndianisch Serays, seynd
grosse öffentliche oder allgemeine
Gebäude in den Morgen-Ländern,
welche den Reisenden zu ihrer
Herberge bestimmet, und durch
einige gutthätige Mahometaner
gestifftet seynd. Sie seynd in-
wendig durch Galerien in viele
Schwibbogen unterschieden, und
stehen allen Religionen offen, so
gar daß man auch nicht einmahl
fraget, wo die Reisende herkom-
men, oder was sie zu verrichten
haben, und darff niemand et-
was vor das Qvartier bezah-
len.

Caravelle ist ein kleines Schiff, mit
einem viereckigten Hintertheil,
welches sehr geschwinde segelt,
und welches bey den Spaniern
und Portugiesen gebräuchlich ist.
Es führet hundert und zwantzig
biß hundert und viertzig Ton-
nen.

Carbonara, Vorgebürge nebst einem
Hafen beym Eingange des Golfo
di Cagliari in Sardinien.

Carcasse ist ein Feuer-Jnstrument,
welches aus zwey eisernen creutz-
weise über einander gehenden Cir-
culn zusammen gesetzet ist, und die
eine länglicht-runde Gestalt ma-
chen. Uber dieses eiserne Creutz
wird ein lederner oder leinener
gepichter Sack gethan, welcher
mit Werck, das mit Pech und Oel
beschmieret ist, wie auch mit Gra-
naten, geladenen Pistol-Läuffen,
Kunst-Feuern u. d. m. angefüllet
ist. Alsdenn wird die Carcasse
zugebunden, mit Zünd-Pulver
und einer Brand-Röhre versehen,
endlich aber aus einem Feuer-
Mörser geworffen, und dauert ihr
Feuer länger als eine halbe Stun-
de.

Carcassone, Carcasso, grosse und wohl-
[Spaltenumbruch]

Carc Card

gebauete Stadt in Ober-Langue-
doc, welche mit einer Citadelle und
einigen andern Befestigungs-
Wercken versehen ist. Der Fluß
Aude fliesset mitten durch die
Stadt, und ist sie nicht allein der
Tuchmacherey wegen berühmt,
sondern hat auch ein Presidial und
einen Bischoff, unter das Ertz-
Bischoffthum zu Narbonne gehö-
rig. Das umliegende Gebiet heis-
set le Carcassois.

Carchi, Chalcia, kleine aber fruchtba-
re Jnsul auff dem Mittelländi-
schen Meer, nicht weit von der Jn-
sul Rhodus.

Cardiff, kleine Stadt des Fürsten-
thums Walles in der Landschafft
Glamorghan, wo der Fluß Taff
in die Saverne fällt, nebst einem
guten Hafen.

Cardigan, Ceretica, Stadt des Für-
stenthums Walles in der Land-
schafft Cardigan, am Fluß Tyvy.

Cardigan, Landschafft im Fürsten-
thum Walles, welche gegen Nor-
den an Merioneth und Montgo-
mery, gegen Süden an Caermar-
den und Penbrok, gegen Osten an
Radnor und Brecknock, und ge-
gen Westen an das Jrlöndische
Meer grentzet. Gegen die See-
Küsten ist sie fruchtbar, inwendig
aber nicht, und müssen sich die
Einwohner meistentheils von
den Bley-Bergwercken erneh-
ren.

Cardinal, also nennet man diejeni-
gen zwey und siebentzig geistliche
Personen, welche den Pabst weh-
len, und welche gleichsam seine
Mit-Gehülffen oder geheimen
Räthe seynd. Sie werden in
sechs Cardinäle Bischöffe, zwey
und funfftzig Cardinäle Priester
und vierzehen Cardinäle Diaconos
eingetheilet, und tragen sie einen
langen Purpur-Habit nebst der-

glei-

[Spaltenumbruch]

Cara Carc

Caravanſerai, auff Tuͤrckiſch Imarets,
und auff Jndianiſch Serays, ſeynd
groſſe oͤffentliche oder allgemeine
Gebaͤude in den Moꝛgen-Laͤndern,
welche den Reiſenden zu ihrer
Herberge beſtimmet, und durch
einige gutthaͤtige Mahometaner
geſtifftet ſeynd. Sie ſeynd in-
wendig durch Galerien in viele
Schwibbogen unterſchieden, und
ſtehen allen Religionen offen, ſo
gar daß man auch nicht einmahl
fraget, wo die Reiſende herkom-
men, oder was ſie zu verrichten
haben, und darff niemand et-
was vor das Qvartier bezah-
len.

Caravelle iſt ein kleines Schiff, mit
einem viereckigten Hintertheil,
welches ſehr geſchwinde ſegelt,
und welches bey den Spaniern
und Portugieſen gebraͤuchlich iſt.
Es fuͤhret hundert und zwantzig
biß hundert und viertzig Ton-
nen.

Carbonara, Vorgebuͤrge nebſt einem
Hafen beym Eingange des Golfo
di Cagliari in Sardinien.

Carcaſſe iſt ein Feuer-Jnſtrument,
welches aus zwey eiſernen creutz-
weiſe uͤber einander gehenden Cir-
culn zuſammen geſetzet iſt, und die
eine laͤnglicht-runde Geſtalt ma-
chen. Uber dieſes eiſerne Creutz
wird ein lederner oder leinener
gepichter Sack gethan, welcher
mit Werck, das mit Pech und Oel
beſchmieret iſt, wie auch mit Gra-
naten, geladenen Piſtol-Laͤuffen,
Kunſt-Feuern u. d. m. angefuͤllet
iſt. Alsdenn wird die Carcaſſe
zugebunden, mit Zuͤnd-Pulver
und einer Brand-Roͤhre verſehen,
endlich aber aus einem Feuer-
Moͤrſer geworffen, und dauert ihr
Feuer laͤnger als eine halbe Stun-
de.

Carcaſſone, Carcaſſo, groſſe und wohl-
[Spaltenumbruch]

Carc Card

gebauete Stadt in Ober-Langue-
doc, welche mit einer Citadelle und
einigen andern Befeſtigungs-
Wercken verſehen iſt. Der Fluß
Aude flieſſet mitten durch die
Stadt, und iſt ſie nicht allein der
Tuchmacherey wegen beruͤhmt,
ſondern hat auch ein Preſidial und
einen Biſchoff, unter das Ertz-
Biſchoffthum zu Narbonne gehoͤ-
rig. Das umliegende Gebiet heiſ-
ſet le Carcaſſois.

Carchi, Chalcia, kleine aber fruchtba-
re Jnſul auff dem Mittellaͤndi-
ſchen Meer, nicht weit von der Jn-
ſul Rhodus.

Cardiff, kleine Stadt des Fuͤrſten-
thums Walles in der Landſchafft
Glamorghan, wo der Fluß Taff
in die Saverne faͤllt, nebſt einem
guten Hafen.

Cardigan, Ceretica, Stadt des Fuͤr-
ſtenthums Walles in der Land-
ſchafft Cardigan, am Fluß Tyvy.

Cardigan, Landſchafft im Fuͤrſten-
thum Walles, welche gegen Nor-
den an Merioneth und Montgo-
mery, gegen Suͤden an Caermar-
den und Penbrok, gegen Oſten an
Radnor und Brecknock, und ge-
gen Weſten an das Jrloͤndiſche
Meer grentzet. Gegen die See-
Kuͤſten iſt ſie fruchtbar, inwendig
aber nicht, und muͤſſen ſich die
Einwohner meiſtentheils von
den Bley-Bergwercken erneh-
ren.

Cardinal, alſo nennet man diejeni-
gen zwey und ſiebentzig geiſtliche
Perſonen, welche den Pabſt weh-
len, und welche gleichſam ſeine
Mit-Gehuͤlffen oder geheimen
Raͤthe ſeynd. Sie werden in
ſechs Cardinaͤle Biſchoͤffe, zwey
und funfftzig Cardinaͤle Prieſter
und vierzehen Cardinaͤle Diaconos
eingetheilet, und tragen ſie einen
langen Purpur-Habit nebſt der-

glei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <pb facs="#f0128"/>
            <cb n="223"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Cara Carc</hi> </fw><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Caravan&#x017F;erai,</hi> auff Tu&#x0364;rcki&#x017F;ch <hi rendition="#aq">Imarets,</hi><lb/>
und auff Jndiani&#x017F;ch <hi rendition="#aq">Serays,</hi> &#x017F;eynd<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e o&#x0364;ffentliche oder allgemeine<lb/>
Geba&#x0364;ude in den Mo&#xA75B;gen-La&#x0364;ndern,<lb/>
welche den Rei&#x017F;enden zu ihrer<lb/>
Herberge be&#x017F;timmet, und durch<lb/>
einige guttha&#x0364;tige Mahometaner<lb/>
ge&#x017F;tifftet &#x017F;eynd. Sie &#x017F;eynd in-<lb/>
wendig durch Galerien in viele<lb/>
Schwibbogen unter&#x017F;chieden, und<lb/>
&#x017F;tehen allen Religionen offen, &#x017F;o<lb/>
gar daß man auch nicht einmahl<lb/>
fraget, wo die Rei&#x017F;ende herkom-<lb/>
men, oder was &#x017F;ie zu verrichten<lb/>
haben, und darff niemand et-<lb/>
was vor das Qvartier bezah-<lb/>
len.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Caravelle</hi> i&#x017F;t ein kleines Schiff, mit<lb/>
einem viereckigten Hintertheil,<lb/>
welches &#x017F;ehr ge&#x017F;chwinde &#x017F;egelt,<lb/>
und welches bey den Spaniern<lb/>
und Portugie&#x017F;en gebra&#x0364;uchlich i&#x017F;t.<lb/>
Es fu&#x0364;hret hundert und zwantzig<lb/>
biß hundert und viertzig Ton-<lb/>
nen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Carbonara,</hi> Vorgebu&#x0364;rge neb&#x017F;t einem<lb/>
Hafen beym Eingange des <hi rendition="#aq">Golfo<lb/>
di Cagliari</hi> in Sardinien.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Carca&#x017F;&#x017F;e</hi> i&#x017F;t ein Feuer-Jn&#x017F;trument,<lb/>
welches aus zwey ei&#x017F;ernen creutz-<lb/>
wei&#x017F;e u&#x0364;ber einander gehenden Cir-<lb/>
culn zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet i&#x017F;t, und die<lb/>
eine la&#x0364;nglicht-runde Ge&#x017F;talt ma-<lb/>
chen. Uber die&#x017F;es ei&#x017F;erne Creutz<lb/>
wird ein lederner oder leinener<lb/>
gepichter Sack gethan, welcher<lb/>
mit Werck, das mit Pech und Oel<lb/>
be&#x017F;chmieret i&#x017F;t, wie auch mit Gra-<lb/>
naten, geladenen Pi&#x017F;tol-La&#x0364;uffen,<lb/>
Kun&#x017F;t-Feuern u. d. m. angefu&#x0364;llet<lb/>
i&#x017F;t. Alsdenn wird die <hi rendition="#aq">Carca&#x017F;&#x017F;e</hi><lb/>
zugebunden, mit Zu&#x0364;nd-Pulver<lb/>
und einer Brand-Ro&#x0364;hre ver&#x017F;ehen,<lb/>
endlich aber aus einem Feuer-<lb/>
Mo&#x0364;r&#x017F;er geworffen, und dauert ihr<lb/>
Feuer la&#x0364;nger als eine halbe Stun-<lb/>
de.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Carca&#x017F;&#x017F;one, <hi rendition="#i">Carca&#x017F;&#x017F;o,</hi></hi> gro&#x017F;&#x017F;e und wohl-<lb/><cb n="224"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Carc Card</hi></fw><lb/>
gebauete Stadt in Ober-<hi rendition="#aq">Langue-<lb/>
doc,</hi> welche mit einer <hi rendition="#aq">Citadelle</hi> und<lb/>
einigen andern Befe&#x017F;tigungs-<lb/>
Wercken ver&#x017F;ehen i&#x017F;t. Der Fluß<lb/><hi rendition="#aq">Aude</hi> flie&#x017F;&#x017F;et mitten durch die<lb/>
Stadt, und i&#x017F;t &#x017F;ie nicht allein der<lb/>
Tuchmacherey wegen beru&#x0364;hmt,<lb/>
&#x017F;ondern hat auch ein <hi rendition="#aq">Pre&#x017F;idial</hi> und<lb/>
einen Bi&#x017F;choff, unter das Ertz-<lb/>
Bi&#x017F;choffthum zu <hi rendition="#aq">Narbonne</hi> geho&#x0364;-<lb/>
rig. Das umliegende Gebiet hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et <hi rendition="#aq">le Carca&#x017F;&#x017F;ois.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Carchi, <hi rendition="#i">Chalcia,</hi></hi> kleine aber fruchtba-<lb/>
re Jn&#x017F;ul auff dem Mittella&#x0364;ndi-<lb/>
&#x017F;chen Meer, nicht weit von der Jn-<lb/>
&#x017F;ul <hi rendition="#aq">Rhodus.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Cardiff,</hi> kleine Stadt des Fu&#x0364;r&#x017F;ten-<lb/>
thums <hi rendition="#aq">Walles</hi> in der Land&#x017F;chafft<lb/><hi rendition="#aq">Glamorghan,</hi> wo der Fluß <hi rendition="#aq">Taff</hi><lb/>
in die <hi rendition="#aq">Saverne</hi> fa&#x0364;llt, neb&#x017F;t einem<lb/>
guten Hafen.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Cardigan, <hi rendition="#i">Ceretica,</hi></hi> Stadt des Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;tenthums <hi rendition="#aq">Walles</hi> in der Land-<lb/>
&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Cardigan,</hi> am Fluß <hi rendition="#aq">Tyvy.</hi></item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">Cardigan,</hi> Land&#x017F;chafft im Fu&#x0364;r&#x017F;ten-<lb/>
thum <hi rendition="#aq">Walles,</hi> welche gegen Nor-<lb/>
den an <hi rendition="#aq">Merioneth</hi> und <hi rendition="#aq">Montgo-<lb/>
mery,</hi> gegen Su&#x0364;den an <hi rendition="#aq">Caermar-<lb/>
den</hi> und <hi rendition="#aq">Penbrok,</hi> gegen O&#x017F;ten an<lb/><hi rendition="#aq">Radnor</hi> und <hi rendition="#aq">Brecknock,</hi> und ge-<lb/>
gen We&#x017F;ten an das Jrlo&#x0364;ndi&#x017F;che<lb/>
Meer grentzet. Gegen die See-<lb/>
Ku&#x0364;&#x017F;ten i&#x017F;t &#x017F;ie fruchtbar, inwendig<lb/>
aber nicht, und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die<lb/>
Einwohner mei&#x017F;tentheils von<lb/>
den Bley-Bergwercken erneh-<lb/>
ren.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#fr">Cardinal,</hi> al&#x017F;o nennet man diejeni-<lb/>
gen zwey und &#x017F;iebentzig gei&#x017F;tliche<lb/>
Per&#x017F;onen, welche den Pab&#x017F;t weh-<lb/>
len, und welche gleich&#x017F;am &#x017F;eine<lb/>
Mit-Gehu&#x0364;lffen oder geheimen<lb/>
Ra&#x0364;the &#x017F;eynd. Sie werden in<lb/>
&#x017F;echs Cardina&#x0364;le Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe, zwey<lb/>
und funfftzig Cardina&#x0364;le Prie&#x017F;ter<lb/>
und vierzehen Cardina&#x0364;le <hi rendition="#aq">Diaconos</hi><lb/>
eingetheilet, und tragen &#x017F;ie einen<lb/>
langen Purpur-Habit neb&#x017F;t der-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">glei-</fw><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[0128] Cara Carc Carc Card Caravanſerai, auff Tuͤrckiſch Imarets, und auff Jndianiſch Serays, ſeynd groſſe oͤffentliche oder allgemeine Gebaͤude in den Moꝛgen-Laͤndern, welche den Reiſenden zu ihrer Herberge beſtimmet, und durch einige gutthaͤtige Mahometaner geſtifftet ſeynd. Sie ſeynd in- wendig durch Galerien in viele Schwibbogen unterſchieden, und ſtehen allen Religionen offen, ſo gar daß man auch nicht einmahl fraget, wo die Reiſende herkom- men, oder was ſie zu verrichten haben, und darff niemand et- was vor das Qvartier bezah- len. Caravelle iſt ein kleines Schiff, mit einem viereckigten Hintertheil, welches ſehr geſchwinde ſegelt, und welches bey den Spaniern und Portugieſen gebraͤuchlich iſt. Es fuͤhret hundert und zwantzig biß hundert und viertzig Ton- nen. Carbonara, Vorgebuͤrge nebſt einem Hafen beym Eingange des Golfo di Cagliari in Sardinien. Carcaſſe iſt ein Feuer-Jnſtrument, welches aus zwey eiſernen creutz- weiſe uͤber einander gehenden Cir- culn zuſammen geſetzet iſt, und die eine laͤnglicht-runde Geſtalt ma- chen. Uber dieſes eiſerne Creutz wird ein lederner oder leinener gepichter Sack gethan, welcher mit Werck, das mit Pech und Oel beſchmieret iſt, wie auch mit Gra- naten, geladenen Piſtol-Laͤuffen, Kunſt-Feuern u. d. m. angefuͤllet iſt. Alsdenn wird die Carcaſſe zugebunden, mit Zuͤnd-Pulver und einer Brand-Roͤhre verſehen, endlich aber aus einem Feuer- Moͤrſer geworffen, und dauert ihr Feuer laͤnger als eine halbe Stun- de. Carcaſſone, Carcaſſo, groſſe und wohl- gebauete Stadt in Ober-Langue- doc, welche mit einer Citadelle und einigen andern Befeſtigungs- Wercken verſehen iſt. Der Fluß Aude flieſſet mitten durch die Stadt, und iſt ſie nicht allein der Tuchmacherey wegen beruͤhmt, ſondern hat auch ein Preſidial und einen Biſchoff, unter das Ertz- Biſchoffthum zu Narbonne gehoͤ- rig. Das umliegende Gebiet heiſ- ſet le Carcaſſois. Carchi, Chalcia, kleine aber fruchtba- re Jnſul auff dem Mittellaͤndi- ſchen Meer, nicht weit von der Jn- ſul Rhodus. Cardiff, kleine Stadt des Fuͤrſten- thums Walles in der Landſchafft Glamorghan, wo der Fluß Taff in die Saverne faͤllt, nebſt einem guten Hafen. Cardigan, Ceretica, Stadt des Fuͤr- ſtenthums Walles in der Land- ſchafft Cardigan, am Fluß Tyvy. Cardigan, Landſchafft im Fuͤrſten- thum Walles, welche gegen Nor- den an Merioneth und Montgo- mery, gegen Suͤden an Caermar- den und Penbrok, gegen Oſten an Radnor und Brecknock, und ge- gen Weſten an das Jrloͤndiſche Meer grentzet. Gegen die See- Kuͤſten iſt ſie fruchtbar, inwendig aber nicht, und muͤſſen ſich die Einwohner meiſtentheils von den Bley-Bergwercken erneh- ren. Cardinal, alſo nennet man diejeni- gen zwey und ſiebentzig geiſtliche Perſonen, welche den Pabſt weh- len, und welche gleichſam ſeine Mit-Gehuͤlffen oder geheimen Raͤthe ſeynd. Sie werden in ſechs Cardinaͤle Biſchoͤffe, zwey und funfftzig Cardinaͤle Prieſter und vierzehen Cardinaͤle Diaconos eingetheilet, und tragen ſie einen langen Purpur-Habit nebſt der- glei-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/128
Zitationshilfe:	Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/128>, abgerufen am 17.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.