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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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langen Lebens werden kann; und dass
die Diät und die Mittel zur Verlänge-
rung des Lebens nicht ganz die nehmli-
chen seyn können, die man unter dem
Nahmen stärkende versteht. -- Die
Natur selbst giebt uns hierinne die beste
Anleitung, indem sie mit der Existenz
jedes vollkommnern Geschöpfs eine ge-
wisse Veranstaltung verwebt hat, die den
Strom seiner Lebensconsumtion aufzu-
halten und dadurch die zu schnelle Auf-
reibung zu verhüten vermag. Ich meine
den Schlaf, ein Zustand, der sich bey al-
len Geschöpfen vollkommner Art findet,
eine äusserst weise Veranstaltung, deren
Hauptbestimmung, Regulirung und Re-
tardation der Lebensconsumtion, genug
das ist, was der Pendel dem Uhrwerk.
-- Die Zeit des Schlafs ist nichts als
eine Pause des intensiven Lebens, ein
scheinbarer Verlust desselben, aber eben
in dieser Pause, in dieser Unterbrechung
seiner Wirksamkeit, liegt das grösste
Mittel zur Verlängerung desselben. Eine
12 -- 16stündige ununterbrochne Dauer

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langen Lebens werden kann; und daſs
die Diät und die Mittel zur Verlänge-
rung des Lebens nicht ganz die nehmli-
chen ſeyn können, die man unter dem
Nahmen ſtärkende verſteht. — Die
Natur ſelbſt giebt uns hierinne die beſte
Anleitung, indem ſie mit der Exiſtenz
jedes vollkommnern Geſchöpfs eine ge-
wiſſe Veranſtaltung verwebt hat, die den
Strom ſeiner Lebensconſumtion aufzu-
halten und dadurch die zu ſchnelle Auf-
reibung zu verhüten vermag. Ich meine
den Schlaf, ein Zuſtand, der ſich bey al-
len Geſchöpfen vollkommner Art findet,
eine äuſſerſt weiſe Veranſtaltung, deren
Hauptbeſtimmung, Regulirung und Re-
tardation der Lebensconſumtion, genug
das iſt, was der Pendel dem Uhrwerk.
— Die Zeit des Schlafs iſt nichts als
eine Pauſe des intenſiven Lebens, ein
ſcheinbarer Verluſt deſſelben, aber eben
in dieſer Pauſe, in dieſer Unterbrechung
ſeiner Wirkſamkeit, liegt das gröſste
Mittel zur Verlängerung deſſelben. Eine
12 — 16ſtündige ununterbrochne Dauer

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[83/0111] langen Lebens werden kann; und daſs die Diät und die Mittel zur Verlänge- rung des Lebens nicht ganz die nehmli- chen ſeyn können, die man unter dem Nahmen ſtärkende verſteht. — Die Natur ſelbſt giebt uns hierinne die beſte Anleitung, indem ſie mit der Exiſtenz jedes vollkommnern Geſchöpfs eine ge- wiſſe Veranſtaltung verwebt hat, die den Strom ſeiner Lebensconſumtion aufzu- halten und dadurch die zu ſchnelle Auf- reibung zu verhüten vermag. Ich meine den Schlaf, ein Zuſtand, der ſich bey al- len Geſchöpfen vollkommner Art findet, eine äuſſerſt weiſe Veranſtaltung, deren Hauptbeſtimmung, Regulirung und Re- tardation der Lebensconſumtion, genug das iſt, was der Pendel dem Uhrwerk. — Die Zeit des Schlafs iſt nichts als eine Pauſe des intenſiven Lebens, ein ſcheinbarer Verluſt deſſelben, aber eben in dieſer Pauſe, in dieſer Unterbrechung ſeiner Wirkſamkeit, liegt das gröſste Mittel zur Verlängerung deſſelben. Eine 12 — 16ſtündige ununterbrochne Dauer F 2

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/111>, abgerufen am 21.11.2024.