schen Wesen, die sich durch innere Zu- eignung ernähren, ein Individuum for- miren, und ihr Geschlecht fortpflanzen. Welche unendliche Verschiedenheit von Gestalt, Organisation, Grösse und Dauer? Nach den neuesten Entdeckun- gen und Berechnungen wenigstens 40000 verschiedene Gattungen und Ar- ten!
Dennoch lassen sie sich alle, nach ihrer Lebensdauer, in drey Hauptklassen bringen, einjährige, oder eigentlich nur halbjährige, die im Frühling entste- hen und im Herbst sterben, zweyjährige, die am Ende des zweyten Jahres sterben, und endlich perennirende, deren Dauer länger, von 4 Jahren, bis zu 1000, ist.
Alle Pflanzen, die von saftiger wäs- serigter Constitution sind, und sehr feine zarte Organe haben, haben ein kurzes Leben, und dauern nur ein, höchstens zwey Jahre. Nur die, welche festere Organe und zähere Säfte haben, dauern
ſchen Weſen, die ſich durch innere Zu- eignung ernähren, ein Individuum for- miren, und ihr Geſchlecht fortpflanzen. Welche unendliche Verſchiedenheit von Geſtalt, Organiſation, Gröſse und Dauer? Nach den neueſten Entdeckun- gen und Berechnungen wenigſtens 40000 verſchiedene Gattungen und Ar- ten!
Dennoch laſſen ſie ſich alle, nach ihrer Lebensdauer, in drey Hauptklaſſen bringen, einjährige, oder eigentlich nur halbjährige, die im Frühling entſte- hen und im Herbſt ſterben, zweyjährige, die am Ende des zweyten Jahres ſterben, und endlich perennirende, deren Dauer länger, von 4 Jahren, bis zu 1000, iſt.
Alle Pflanzen, die von ſaftiger wäſ- ſerigter Conſtitution ſind, und ſehr feine zarte Organe haben, haben ein kurzes Leben, und dauern nur ein, höchſtens zwey Jahre. Nur die, welche feſtere Organe und zähere Säfte haben, dauern
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ſchen Weſen, die ſich durch innere Zu-
eignung ernähren, ein Individuum for-
miren, und ihr Geſchlecht fortpflanzen.
Welche unendliche Verſchiedenheit von
Geſtalt, Organiſation, Gröſse und
Dauer? Nach den neueſten Entdeckun-
gen und Berechnungen wenigſtens
40000 verſchiedene Gattungen und Ar-
ten!
Dennoch laſſen ſie ſich alle, nach
ihrer Lebensdauer, in drey Hauptklaſſen
bringen, einjährige, oder eigentlich
nur halbjährige, die im Frühling entſte-
hen und im Herbſt ſterben, zweyjährige,
die am Ende des zweyten Jahres ſterben,
und endlich perennirende, deren Dauer
länger, von 4 Jahren, bis zu 1000, iſt.
Alle Pflanzen, die von ſaftiger wäſ-
ſerigter Conſtitution ſind, und ſehr feine
zarte Organe haben, haben ein kurzes
Leben, und dauern nur ein, höchſtens
zwey Jahre. Nur die, welche feſtere
Organe und zähere Säfte haben, dauern
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/116>, abgerufen am 21.11.2024.
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