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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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tasie und selbstgeschaffnen Welten be-
steht, und deren ganzes Leben im ei-
gentlichsten Verstande ein schöner
Traum ist. Wir haben schon oben
gesehen, wie hoch Anacreon, So-
phocles, Pindar
, ihr Leben brach-
ten. Young, Voltaire, Bodmer, Hal-
ler, Metastasio, Gleim, Utz, Oeser

haben alle ein hohes Alter erreicht,
und ich erlaube mir hier die Hofnung,
die zugleich gewiss der Wunsch eines
jeden von uns ist, zu äussern, dass die
Zierde der Teutschen Dichter, Wieland,
die neueste Bestätigung dieses Grund-
satzes geben möge.

Aber die ausserordentlichsten Bey-
spiele von langen Leben finden wir nur
unter den Menschenklassen, die unter
körperlicher Arbeit, und in freyer Luft,
ein einfaches naturgemässes Leben füh-
ren, unter Landleuten, Gärtnern, Jä-
gern, Soldaten
und Matrosen. Nur in
diesen Ständen erreicht der Mensch noch

taſie und ſelbſtgeſchaffnen Welten be-
ſteht, und deren ganzes Leben im ei-
gentlichſten Verſtande ein ſchöner
Traum iſt. Wir haben ſchon oben
geſehen, wie hoch Anacreon, So-
phocles, Pindar
, ihr Leben brach-
ten. Young, Voltaire, Bodmer, Hal-
ler, Metaſtaſio, Gleim, Utz, Oeſer

haben alle ein hohes Alter erreicht,
und ich erlaube mir hier die Hofnung,
die zugleich gewiſs der Wunſch eines
jeden von uns iſt, zu äuſſern, daſs die
Zierde der Teutſchen Dichter, Wieland,
die neueſte Beſtätigung dieſes Grund-
ſatzes geben möge.

Aber die auſſerordentlichſten Bey-
ſpiele von langen Leben finden wir nur
unter den Menſchenklaſſen, die unter
körperlicher Arbeit, und in freyer Luft,
ein einfaches naturgemäſses Leben füh-
ren, unter Landleuten, Gärtnern, Jä-
gern, Soldaten
und Matroſen. Nur in
dieſen Ständen erreicht der Menſch noch

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[164/0192] taſie und ſelbſtgeſchaffnen Welten be- ſteht, und deren ganzes Leben im ei- gentlichſten Verſtande ein ſchöner Traum iſt. Wir haben ſchon oben geſehen, wie hoch Anacreon, So- phocles, Pindar, ihr Leben brach- ten. Young, Voltaire, Bodmer, Hal- ler, Metaſtaſio, Gleim, Utz, Oeſer haben alle ein hohes Alter erreicht, und ich erlaube mir hier die Hofnung, die zugleich gewiſs der Wunſch eines jeden von uns iſt, zu äuſſern, daſs die Zierde der Teutſchen Dichter, Wieland, die neueſte Beſtätigung dieſes Grund- ſatzes geben möge. Aber die auſſerordentlichſten Bey- ſpiele von langen Leben finden wir nur unter den Menſchenklaſſen, die unter körperlicher Arbeit, und in freyer Luft, ein einfaches naturgemäſses Leben füh- ren, unter Landleuten, Gärtnern, Jä- gern, Soldaten und Matroſen. Nur in dieſen Ständen erreicht der Menſch noch

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/192>, abgerufen am 26.11.2024.