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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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schieht, d. h. dass sich das Herz und alle
Pulsadern täglich 100,000 mal mit einer
ganz ausserordentlichen Kraft zusam-
menziehen, die eine Last von 50 -- 60
Pfund Blut in beständiger Fortbewegung
zu erhalten vermag. (Welche Uhr,
welche Maschine von dem härtesten Ei-
sen würde nicht durch einen solchen Ge-
brauch in kurzem abgenuzt seyn?) --
Rechnen wir hierzu noch die fast eben
so unaufhörlichen Muskularbewegungen
unsers Körpers, die um so mehr aufrei-
ben müssen, da diese Theile mehr aus
weichen und gallertartigen Partikeln be-
stehen, so wird man sich ungefähr einen
Begriff machen können, mit welchem
Verlust von Substanz zum Beyspiel ein
Fussweg von 10 Meilen oder ein Kou-
rierritt von 80 Meilen verbunden seyn
mag. -- Und nicht bloss weiche und
flüssige, sondern auch die festesten Thei-
le werden nach und nach durch den Ge-
brauch abgenuzt. Wir sehen diess am
deutlichsten bey den Zähnen, welche
offenbar durch langen Gebrauch abge-

ſchieht, d. h. daſs ſich das Herz und alle
Pulsadern täglich 100,000 mal mit einer
ganz auſſerordentlichen Kraft zuſam-
menziehen, die eine Laſt von 50 — 60
Pfund Blut in beſtändiger Fortbewegung
zu erhalten vermag. (Welche Uhr,
welche Maſchine von dem härteſten Ei-
ſen würde nicht durch einen ſolchen Ge-
brauch in kurzem abgenuzt ſeyn?) —
Rechnen wir hierzu noch die faſt eben
ſo unaufhörlichen Muskularbewegungen
unſers Körpers, die um ſo mehr aufrei-
ben müſſen, da dieſe Theile mehr aus
weichen und gallertartigen Partikeln be-
ſtehen, ſo wird man ſich ungefähr einen
Begriff machen können, mit welchem
Verluſt von Subſtanz zum Beyſpiel ein
Fuſsweg von 10 Meilen oder ein Kou-
rierritt von 80 Meilen verbunden ſeyn
mag. — Und nicht bloſs weiche und
flüſſige, ſondern auch die feſteſten Thei-
le werden nach und nach durch den Ge-
brauch abgenuzt. Wir ſehen dieſs am
deutlichſten bey den Zähnen, welche
offenbar durch langen Gebrauch abge-

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[232/0260] ſchieht, d. h. daſs ſich das Herz und alle Pulsadern täglich 100,000 mal mit einer ganz auſſerordentlichen Kraft zuſam- menziehen, die eine Laſt von 50 — 60 Pfund Blut in beſtändiger Fortbewegung zu erhalten vermag. (Welche Uhr, welche Maſchine von dem härteſten Ei- ſen würde nicht durch einen ſolchen Ge- brauch in kurzem abgenuzt ſeyn?) — Rechnen wir hierzu noch die faſt eben ſo unaufhörlichen Muskularbewegungen unſers Körpers, die um ſo mehr aufrei- ben müſſen, da dieſe Theile mehr aus weichen und gallertartigen Partikeln be- ſtehen, ſo wird man ſich ungefähr einen Begriff machen können, mit welchem Verluſt von Subſtanz zum Beyſpiel ein Fuſsweg von 10 Meilen oder ein Kou- rierritt von 80 Meilen verbunden ſeyn mag. — Und nicht bloſs weiche und flüſſige, ſondern auch die feſteſten Thei- le werden nach und nach durch den Ge- brauch abgenuzt. Wir ſehen dieſs am deutlichſten bey den Zähnen, welche offenbar durch langen Gebrauch abge-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/260>, abgerufen am 23.11.2024.