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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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fragt: wie wohl die Gifte der erstern
Klasse entstanden seyn mögen? und es
ist schwehr diese Frage zu beantworten;
indess erlaubt uns die Analogie der lez-
tern Klasse anzunehmen, dass sie auch
zuerst im menschlichen Körper erzeugt
worden sind, aber durch eine so seltne
Konkurrenz innrer und äussrer Umstän-
de, dass Jahrtausende dazu gehören, ehe
so etwas wieder möglich ist. Es folgt
aber auch hieraus, dass diese Gifte, da
sie immer, um fortzudauern, in einem
lebenden Körper reproduzirt werden
müssen, auch wieder aufhören können,
sobald ihnen durch Zufall oder durch
absichtliche Anstalten diese Gelegenheit
benommen wird, sich wieder zu erzeu-
gen (ein tröstlicher Gedanke, auf dem
die Ausrottung oder wenigstens Verwei-
sung derselben aus manchen Gegenden
beruht, und von dessen Wahrheit uns
einige solche Gifte überzeugen, welche
sonst sehr gewöhnlich unter uns waren,
aber jezt durch weise Anstalten unter
den cultivirten Nationen ausgerottet

fragt: wie wohl die Gifte der erſtern
Klaſſe entſtanden ſeyn mögen? und es
iſt ſchwehr dieſe Frage zu beantworten;
indeſs erlaubt uns die Analogie der lez-
tern Klaſſe anzunehmen, daſs ſie auch
zuerſt im menſchlichen Körper erzeugt
worden ſind, aber durch eine ſo ſeltne
Konkurrenz innrer und äuſsrer Umſtän-
de, daſs Jahrtauſende dazu gehören, ehe
ſo etwas wieder möglich iſt. Es folgt
aber auch hieraus, daſs dieſe Gifte, da
ſie immer, um fortzudauern, in einem
lebenden Körper reproduzirt werden
müſſen, auch wieder aufhören können,
ſobald ihnen durch Zufall oder durch
abſichtliche Anſtalten dieſe Gelegenheit
benommen wird, ſich wieder zu erzeu-
gen (ein tröſtlicher Gedanke, auf dem
die Ausrottung oder wenigſtens Verwei-
ſung derſelben aus manchen Gegenden
beruht, und von deſſen Wahrheit uns
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ſonſt ſehr gewöhnlich unter uns waren,
aber jezt durch weiſe Anſtalten unter
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[430/0458] fragt: wie wohl die Gifte der erſtern Klaſſe entſtanden ſeyn mögen? und es iſt ſchwehr dieſe Frage zu beantworten; indeſs erlaubt uns die Analogie der lez- tern Klaſſe anzunehmen, daſs ſie auch zuerſt im menſchlichen Körper erzeugt worden ſind, aber durch eine ſo ſeltne Konkurrenz innrer und äuſsrer Umſtän- de, daſs Jahrtauſende dazu gehören, ehe ſo etwas wieder möglich iſt. Es folgt aber auch hieraus, daſs dieſe Gifte, da ſie immer, um fortzudauern, in einem lebenden Körper reproduzirt werden müſſen, auch wieder aufhören können, ſobald ihnen durch Zufall oder durch abſichtliche Anſtalten dieſe Gelegenheit benommen wird, ſich wieder zu erzeu- gen (ein tröſtlicher Gedanke, auf dem die Ausrottung oder wenigſtens Verwei- ſung derſelben aus manchen Gegenden beruht, und von deſſen Wahrheit uns einige ſolche Gifte überzeugen, welche ſonſt ſehr gewöhnlich unter uns waren, aber jezt durch weiſe Anſtalten unter den cultivirten Nationen ausgerottet

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/458>, abgerufen am 22.11.2024.