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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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um den Körper auszutrocknen und zu-
sammen zu runzeln.

4. Alle Arten von heftigen Leiden-
schaften werden eben die Wirkung
thun, und die Kraft der hitzigen Ge-
tränke verstärken.

5. Hauptsächlich sind Kummer, Sor-
gen und Furcht ausserordentlich ge-
schickt, den Karacter des Alters recht
bald herbey zu führen. Man hat Bey-
spiele, dass Menschen in einer Nacht,
welche sie unter dem höchsten Grad von
Furcht und Seelenangst zugebracht hat-
ten, graue Haare bekommen hatten. --
Nun sollte man freylich glauben, es
gehörten auch wirkliche Veranlassungen
dazu, solche Affecten rege zu machen;
aber es giebt Menschen, welche die
Kunst meisterhaft verstehen, wenn ih-
nen das Schicksal keinen Kummer macht,
sich selbst welchen zu machen, alles in
einem dunkeln Licht zu sehen, jedem

um den Körper auszutrocknen und zu-
ſammen zu runzeln.

4. Alle Arten von heftigen Leiden-
ſchaften werden eben die Wirkung
thun, und die Kraft der hitzigen Ge-
tränke verſtärken.

5. Hauptſächlich ſind Kummer, Sor-
gen und Furcht auſſerordentlich ge-
ſchickt, den Karacter des Alters recht
bald herbey zu führen. Man hat Bey-
ſpiele, daſs Menſchen in einer Nacht,
welche ſie unter dem höchſten Grad von
Furcht und Seelenangſt zugebracht hat-
ten, graue Haare bekommen hatten. —
Nun ſollte man freylich glauben, es
gehörten auch wirkliche Veranlaſſungen
dazu, ſolche Affecten rege zu machen;
aber es giebt Menſchen, welche die
Kunſt meiſterhaft verſtehen, wenn ih-
nen das Schickſal keinen Kummer macht,
ſich ſelbſt welchen zu machen, alles in
einem dunkeln Licht zu ſehen, jedem

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[459/0487] um den Körper auszutrocknen und zu- ſammen zu runzeln. 4. Alle Arten von heftigen Leiden- ſchaften werden eben die Wirkung thun, und die Kraft der hitzigen Ge- tränke verſtärken. 5. Hauptſächlich ſind Kummer, Sor- gen und Furcht auſſerordentlich ge- ſchickt, den Karacter des Alters recht bald herbey zu führen. Man hat Bey- ſpiele, daſs Menſchen in einer Nacht, welche ſie unter dem höchſten Grad von Furcht und Seelenangſt zugebracht hat- ten, graue Haare bekommen hatten. — Nun ſollte man freylich glauben, es gehörten auch wirkliche Veranlaſſungen dazu, ſolche Affecten rege zu machen; aber es giebt Menſchen, welche die Kunſt meiſterhaft verſtehen, wenn ih- nen das Schickſal keinen Kummer macht, ſich ſelbſt welchen zu machen, alles in einem dunkeln Licht zu ſehen, jedem

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/487>, abgerufen am 22.11.2024.