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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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sonst einer Nervenverstimmung erzeugt,
Zeitlebens einige kleine Flecken davon
an sich tragen kann? Daher der ge-
wöhnlich so auffallende Vorzug der Kin-
der der Liebe für den Kindern der Pflicht.
Ich sollte daher glauben, es sey sehr
wichtig, auch im Ehestand diesem Mo-
ment immer nur einen solchen Zeitpunct
zu widmen, wo das Gefühl gesammleter
Kräfte, feuriger Liebe und eines frohen
sorgenfreyen Gemüths von beyden Sei-
ten dazu aufruft (ein neuer Grund ge-
gen den zu häufigen oder erzwungenen
oder mechanisch-pflichtmäsigen Genuss
der ehelichen Liebe).

3. Der Zeitraum der Schwanger-
schaft
. -- Ohneracht der Vater ohn-
streitig die erste Quelle ist, aus welcher
das künftige Wesen den ersten Lebens-
hauch, die erste Erweckung bekommt,
so ist doch nicht zu leugnen, dass die
fernere Entwicklung, die Masse und der
mehr materielle Antheil, blos von der
Mutter herrührt. Diess ist der Acker,

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ſonſt einer Nervenverſtimmung erzeugt,
Zeitlebens einige kleine Flecken davon
an ſich tragen kann? Daher der ge-
wöhnlich ſo auffallende Vorzug der Kin-
der der Liebe für den Kindern der Pflicht.
Ich ſollte daher glauben, es ſey ſehr
wichtig, auch im Eheſtand dieſem Mo-
ment immer nur einen ſolchen Zeitpunct
zu widmen, wo das Gefühl geſammleter
Kräfte, feuriger Liebe und eines frohen
ſorgenfreyen Gemüths von beyden Sei-
ten dazu aufruft (ein neuer Grund ge-
gen den zu häufigen oder erzwungenen
oder mechaniſch-pflichtmäſigen Genuſs
der ehelichen Liebe).

3. Der Zeitraum der Schwanger-
ſchaft
. — Ohneracht der Vater ohn-
ſtreitig die erſte Quelle iſt, aus welcher
das künftige Weſen den erſten Lebens-
hauch, die erſte Erweckung bekommt,
ſo iſt doch nicht zu leugnen, daſs die
fernere Entwicklung, die Maſſe und der
mehr materielle Antheil, blos von der
Mutter herrührt. Dieſs iſt der Acker,

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[467/0495] ſonſt einer Nervenverſtimmung erzeugt, Zeitlebens einige kleine Flecken davon an ſich tragen kann? Daher der ge- wöhnlich ſo auffallende Vorzug der Kin- der der Liebe für den Kindern der Pflicht. Ich ſollte daher glauben, es ſey ſehr wichtig, auch im Eheſtand dieſem Mo- ment immer nur einen ſolchen Zeitpunct zu widmen, wo das Gefühl geſammleter Kräfte, feuriger Liebe und eines frohen ſorgenfreyen Gemüths von beyden Sei- ten dazu aufruft (ein neuer Grund ge- gen den zu häufigen oder erzwungenen oder mechaniſch-pflichtmäſigen Genuſs der ehelichen Liebe). 3. Der Zeitraum der Schwanger- ſchaft. — Ohneracht der Vater ohn- ſtreitig die erſte Quelle iſt, aus welcher das künftige Weſen den erſten Lebens- hauch, die erſte Erweckung bekommt, ſo iſt doch nicht zu leugnen, daſs die fernere Entwicklung, die Maſſe und der mehr materielle Antheil, blos von der Mutter herrührt. Dieſs iſt der Acker, G g 2

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/495>, abgerufen am 22.11.2024.