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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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der es auch sicher am Ende verzehren
wird.

Die zweyte Periode, vom Ende des
zweyten bis zum zwölften, vier-
zehnden Jahre. Hier empfehle
ich folgendes:

I. Man beobachte die Gesetze der
Reinlichkeit, des kalten Waschens, des
Badens, der leichten Bekleidung, des
Lebens in freyer Luft, eben so fort, wie
gesagt worden.

II. Die Diät sey nicht zu ausgesucht,
gekünstelt oder zu strenge. Man thut am
besten, die Kinder in dieser Periode eine
gehörige Mischung von Fleisch und Vege-
tabilien geniessen zu lassen, und sie an al-
les zu gewöhnen, nur nicht zu viel und
nicht zu oft. Man sey versichert, wenn
man die übrigen Puncte der physischen
Erziehung, körperliche Bewegung, Rein-
lichkeit u. s. w. nur recht in Ausübung
bringt; so braucht es gar keine delicate
oder strenge Diät, um gesunde Kinder
zu haben. Man sehe doch nur die Bau-
ornkinder an, die bey einer eben nicht

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der es auch ſicher am Ende verzehren
wird.

Die zweyte Periode, vom Ende des
zweyten bis zum zwölften, vier-
zehnden Jahre. Hier empfehle
ich folgendes:

I. Man beobachte die Geſetze der
Reinlichkeit, des kalten Waſchens, des
Badens, der leichten Bekleidung, des
Lebens in freyer Luft, eben ſo fort, wie
geſagt worden.

II. Die Diät ſey nicht zu ausgeſucht,
gekünſtelt oder zu ſtrenge. Man thut am
beſten, die Kinder in dieſer Periode eine
gehörige Miſchung von Fleiſch und Vege-
tabilien genieſsen zu laſſen, und ſie an al-
les zu gewöhnen, nur nicht zu viel und
nicht zu oft. Man ſey verſichert, wenn
man die übrigen Puncte der phyſiſchen
Erziehung, körperliche Bewegung, Rein-
lichkeit u. ſ. w. nur recht in Ausübung
bringt; ſo braucht es gar keine delicate
oder ſtrenge Diät, um geſunde Kinder
zu haben. Man ſehe doch nur die Bau-
ornkinder an, die bey einer eben nicht

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[497/0525] der es auch ſicher am Ende verzehren wird. Die zweyte Periode, vom Ende des zweyten bis zum zwölften, vier- zehnden Jahre. Hier empfehle ich folgendes: I. Man beobachte die Geſetze der Reinlichkeit, des kalten Waſchens, des Badens, der leichten Bekleidung, des Lebens in freyer Luft, eben ſo fort, wie geſagt worden. II. Die Diät ſey nicht zu ausgeſucht, gekünſtelt oder zu ſtrenge. Man thut am beſten, die Kinder in dieſer Periode eine gehörige Miſchung von Fleiſch und Vege- tabilien genieſsen zu laſſen, und ſie an al- les zu gewöhnen, nur nicht zu viel und nicht zu oft. Man ſey verſichert, wenn man die übrigen Puncte der phyſiſchen Erziehung, körperliche Bewegung, Rein- lichkeit u. ſ. w. nur recht in Ausübung bringt; ſo braucht es gar keine delicate oder ſtrenge Diät, um geſunde Kinder zu haben. Man ſehe doch nur die Bau- ornkinder an, die bey einer eben nicht I i

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/525>, abgerufen am 22.11.2024.